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Forscher entdecken ältestes Brot

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In Jordanien wurden rund 14.000 Jahre alte verkohlte Teigreste gefunden. Die Funde werfen ein neues Licht auf die Geschichte der Landwirtschaft: Offenbar backten die Menschen schon Brot, bevor sie Getreide anbauten. Von Gabor Paal.
In Jordanien wurden rund 14.000 Jahre alte verkohlte Teigreste gefunden. Die Funde werfen ein neues Licht auf die Geschichte der Landwirtschaft: Offenbar backten die Menschen schon Brot, bevor sie Getreide anbauten.
War das erste Brot eine Delikatesse, die Menschen vor 14.000 Jahren ihren Gästen servierten – zusammen mit einem berauschenden, bierähnlichen Getränk? Oder diente es ganz praktisch als leichtes, haltbares und nahrhaftes Lebensmittel, das die Jäger und Sammler beim Weg durch die Wüste gut transportieren konnten? Diese Fragen stellt sich jetzt nach dem jüngsten Fund in der jordanischen Wüste Harrat Ash-Shaam.
“Schwarze Wüste” wird sie auch genannt. Basaltlava, wohin das Auge blickt. So trocken wie heute war sie jedoch nicht immer. Hier, 130 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Amman, befindet sich die Ausgrabungsstätte Shubayqa 1. Hier haben Menschen vor 15.000 bis 11.000 Jahren gelebt – die letzte Epoche, bevor sich der Ackerbau durchgesetzt hat. Archäologen sprechen von der Natufien-Kultur.
In Shubayqa zeugen Mauerreste von kleineren Gebäuden. Inmitten dieser Mauerreste befinden sich Feuerstellen. Und in diesen Feuerstellen fand ein dänisch-britisches Forscherteam nun 642 verkohlte Essensreste, von denen sie 24 als “brotartig” beschreiben. Sie werden auf ein Alter von 14.400 Jahren datiert – 4000 Jahre früher als die bisher ältesten direkten Belege für die Brotherstellung.
Die verkohlten, flachen Teigklumpen haben im Schnitt einen Durchmesser von etwa einem halben Zentimeter. Ihrer Form und Zusammensetzung nach habe es sich wahrscheinlich um eine Art ungesäuertes Fladenbrot gehandelt, schreiben Amaia Arranz-Otaegui von der Universität Kopenhagen und ihre Kollegen in der aktuellen Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS).

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