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Halbfinale Frankreich – Belgien: Très abgezockt

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Bei Frankreichs Fußball geht einem selten das Herz auf. Aber die Mischung aus Rationalität und Talent macht die Mannschaft zum großen Favoriten im WM-Finale.
Die schönsten Fußballsiege enden an der Eckfahne. So dachten wohl die Franzosen. Die halbe Nachspielzeit verbrachten Kylian Mbappé, Paul Pogba und ihre Mitspieler dort, im Niemandsland des Fußballfelds, wo man dem Gegner den Ball vorenthalten kann, wenn man es gut macht. Cleveres Zeitspiel heißt das. Und so vergingen üppige sechs Minuten im Nu.
Dann kam der Abpfiff und doch so etwas wie ein Gefühlsausbruch. Die Ersatzbank stürmte aufs Feld, die Sieger taumelten vor Glück auf dem Rasen. Nach dem Heimsieg 1998 und dem zweiten Platz 2006 in Deutschland steht Frankreich zum dritten Mal in einem WM-Finale. Am Champs-Élysées jubelten die Massen.
Paris now pic.twitter.com/PhuFG8E5JC
Sie feierten ihre Mannschaft, die beim Turnier in Russland eine vorzügliche Mischung aus Rationalität und Talent demonstriert. Nachdem sie in einem technisch und spielerisch hochwertigen Halbfinale Belgien 1:0 schlug, ist sie spätestens jetzt der Titelfavorit.
Cool, leger wirkten die Franzosen in Sankt Petersburg. Gegner war immerhin die aufregende Mannschaft aus Belgien, die dank vierzehn Toren in fünf Spielen die Sympathien der meisten neutralen Fans genoss. Eden Hazard und Kevin De Bruyne zählten zu den besten Kickern des Turniers und bildeten mit Romelu Lukaku ein gefährliches Dreieck.
Und auch wenn die Belgier tatsächlich die Initiative übernahmen, angeführt von Hazard, dessen Dribblings auch diesmal so balanciert und arabesk daherkamen, als hätte er sie im Mariinsky einstudiert, dem berühmten Sankt Petersburger Balletthaus, wirkte es immer so, als ob die Franzosen die Kontrolle behielten.

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