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Joachim Löw: Der Trend geht nach unten

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Trotz des WM-Vorrunden-Aus bleibt Joachim Löw also Bundestrainer. Beim DFB heißt es: Weiter so! Das ist nicht nur eine bequeme, sondern auch eine riskante Entscheidung.
Man hatte es erwartet und doch ist es eine Sensation. Ein Bundestrainer übersteht das Vorrunden-Aus der deutschen Nationalelf. Nie zuvor schied ein deutsches Team schon vor dem Achtelfinale aus, Joachim Löw macht trotzdem weiter. Obwohl er Letzter wurde in einer Gruppe mit drei Gegnern, die allesamt schwächere Spieler haben als er. Obwohl seine Elf in Russland taktische Defizite hinten, vorne und in der Mitte offenbarte. Obwohl sie schlecht geführt war und Teamgeist vermissen ließ. Obwohl er ohne Grund einen vielversprechenden jungen Fußballer zu Hause ließ.
Noch dazu erwies sich das ganze Gebilde als “selbstherrlich”, wie Löw selbst zugab. Auch er machte bereits vor dem Turnier den Eindruck, gedanklich schon im Halbfinale zu sein. Die Nationalmannschaft war ein fetter Kater und Löw hatte ihn mitgefüttert.
Löw hat dennoch viele Befürworter und sie verweisen auf seine Verdienste. Tatsächlich hat er seit 2004, zunächst mit Jürgen Klinsmann, den Fußball beim DFB erneuert. Bis zum Turnier in Russland erreichte er in jedem seiner sechs Turniere mindestens das Halbfinale. 2014 gewann er den WM-Titel.
Dennoch liest sich seine Bilanz keineswegs wie eine “totale Erfolgsstory”, wie es Freiburgs Trainer Christian Streich und andere sagen. Es gab auch die ernüchternden Niederlagen gegen Spanien (2008,2010) und Italien (2012). Und die Blamage gegen Südkorea vor einer Woche fühlte sich an, als wäre Löw wieder auf den Ausgangspunkt gestürzt. 2004 schied Rudi Völler in der EM-Vorrunde aus, wie Erich Ribbeck vier Jahre zuvor. Die hatten allerdings nicht so gute Spieler wie Löw. Mit Fußballern wie Lahm, Kroos, Özil und Boateng kommt man nun mal leichter in die K.

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