Investoren ziehen sich derzeit aus Schwellenland-Währungen zurück.
Investoren ziehen sich derzeit in den US-Dollar zurück und verkaufen Währungen verschiedener Schwellenländer. Anleger fürchteten, dass Investoren in Folge der Turbulenzen in der Türkei auch aus anderen aufstrebenden Staaten Gelder abziehen. „Ich glaube, dass die Schwellenländer, die mit US-Präsident Donald Trump eine schwierige Verbindung haben, die ersten sein könnten, die unter einer Kapitalflucht leiden“, sagte Kim Doo-un, Volkswirt beim Brokerhaus KB Securities.
Ein Euro kostete am Montagmorgen zeitweilig 1,1365 US-Dollar und damit so wenig wie letztmalig im Juli 2017. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag noch auf 1,1456 Dollar festgesetzt. Am Mittag lag der Eurokurs bei 14,24 Dollar.
Die türkische Lira stand am Montag weiter unter Druck. Erstmals mussten mehr als sieben Lira für einen Dollar gezahlt werden, für einen Euro wurden erstmals mehr als acht Lira fällig. In den jüngsten Handelsstunden konnte sich die türkische Währung dann etwas erholen. Am Markt hieß es, zur Erholung hätten auch Eingriffe der türkischen Zentralbank vom Montagmorgen beigetragen. Die Notenbank ergriff ein ganzes Bündel an Maßnahmen, die überwiegend darauf abzielen dürften, die Marktliquidität zu erhöhen. Die Lira reagierte mit Kursschwankungen.
Erfasst werden von der Lira-Krise auch zunehmend Währungen von großen Schwellenländern. Am Montagmorgen stand besonders der südafrikanische Rand unter Druck, der zwischenzeitlich um 10 Prozent absackte. Auch der mexikanische Peso gab nach, allerdings weniger stark.