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Die Landtagswahl in Hessen – Horror mit Ansage

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Wer in der grossen Koalition ist, wird von den Wählern bestraft: Dies zeigte sich nach der Wahl in Bayern auch in Hessen. Ist deswegen ein baldiges Ende der grossen Koalition in Berlin in Sicht? Sie dürfte vorerst als wankendes Vehikel weiterexistieren.
Die Landtagswahl in Hessen war in mancher Hinsicht eine Wiederholung der Landtagswahl in Bayern. Die CDU und die SPD verlieren in Hessen je über 10 Prozent. Die Verluste der bayrischen CSU und SPD waren zwei Wochen zuvor fast identisch. Damit bestätigt sich auch in Hessen der schlechte Ruf, den die grosse Koalition bei den Bürgern hat. Profitieren können davon auch hier die Grünen und die AfD.
«Läuten Sie das Ende der Groko in Hessen ein», hatte die AfD-Politikerin Alice Weidel am Sonntagmorgen geworben. Die Frage, ob diese Ergebnisse nun ein baldiges Ende der grossen Koalition bedeuten, blieb am Sonntagabend unbeantwortet. Es ist eher zu bezweifeln. Zum einen handelt es sich beim Wahlergebnis um Horror mit Ansage – die Resultate sind nicht schlechter herausgekommen, als es die Demoskopen vorausgesagt haben. Zum anderen würden Union und SPD Neuwahlen riskieren. Keine der beiden Parteien darf hoffen, für ein solches Manöver belohnt zu werden. Intensiv darüber diskutieren dürften die Sozialdemokraten gleichwohl. Dass beide Parteien ihre Politik verändern müssen, scheint ohnehin klar.
Im Grunde verstehen die Union und die SPD schon länger die Welt nicht mehr. Sie können nicht nachvollziehen, wieso sich die Wähler von ihnen abkehren. Die Flüchtlingskrise hatten sie doch in einer für Europa vorbildhaften Weise gemeistert.

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