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Im Umfragetief: CDU grübelt über Kandidatenkür, SPD über Existenzfragen

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Im Umfragekeller stecken sie beide, CDU wie SPD.
Berlin (dpa) – Im Zeichen schwerer Wahlniederlagen kommen die Spitzen der beiden Koalitionsparteien am Sonntag jeweils zu Klausurtagungen zusammen – die CDU, um den eingeleiteten Neustart zu managen, die SPD um überhaupt erst einen Weg dorthin zu finden.
Bei den Landtagswahlen vor drei Wochen in Bayern und vor einer Woche in Hessen waren Union wie SPD schwer abgestraft worden, auch wenn die Unionsschwester CSU in Bayern weiterregieren kann und für die CDU in Hessen die Chancen nicht schlecht stehen.
Auf Bundesebene sieht es mit der Gunst der Wähler für beide alten Volksparteien schlecht aus, wie das RTL/N-TV-Trendbarometer des Forsa-Instituts zeigt: Demnach liegt die SPD bei für sie katastrophalen 13 Prozent (gegenüber der Vorwoche minus 1), und auch die CDU kommt mit 27 Prozent (plus 1) nicht wirklich aus ihrem Tief heraus. Dagegen springen die Grünen, die schon bei den beiden Wahlen zugelegt hatten, um drei Punkte auf 24 Prozent.
Im Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der “Bild am Sonntag” stieg die Union leicht auf 25 Prozent, während die SPD auf 14 Prozent absackte. Die Grünen würden um einen Punkt auf 21 Prozent zulegen, die AfD rutschte leicht auf 15 Prozent ab. Die Linke käme demnach erneut auf 10 Prozent, die FDP verlöre einen Punkt auf jetzt 9 Prozent.
Bei der CDU geht es vor allem darum, den Parteitag im Dezember vorzubereiten – dort geht es um die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel als Parteichefin. Maßgebliche Kandidaten für den Parteivorsitz sind Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Gesundheitsminister Jens Spahn und der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz. In der CDU gilt es als so gut wie sicher, das es eine Reihe von Regionalkonferenzen geben soll, bei denen die Kandidaten sich der Parteibasis vorstellen können.
Spahn gab für seine Partei ein Wahlziel von 40 Prozent aus und forderte eine offenere Debatte als früher. Daraus müssten dann klare Entscheidungen erwachsen, sagte der dem konservativen Flügel zugerechnete Christdemokrat der “Welt am Sonntag”. Die Methode der scheidenden Parteichefin, Kanzlerin Angela Merkel, Unterschiede zwischen den Parteien zu verwischen, sei in der Vergangenheit erfolgreich gewesen.

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