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CDU: Das Drängen des Friedrich Merz

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Angela Merkel kann nicht mit ihm, Annegret Kramp-Karrenbauer kaum ohne ihn: Auf diese Schwachstelle zielt Friedrich Merz mit seinem Angebot, Minister zu werden.
Friedrich Merz hat seine politischen Ambitionen nicht beerdigt, in Hamburg an jenem 7. Dezember, als er nur 482 von 999 Stimmen der CDU-Delegierten bekam. 18 zu wenig, um Parteichef zu werden. Und diese Ambitionen sind seitdem nicht kleiner geworden. Merz drängt nach oben, das Kanzleramt hat er womöglich immer noch nicht abgeschrieben.
So lässt sich knapp die Botschaft des Interviews zusammenfassen, das der ehemalige Unions-Fraktionschef am Mittwoch der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gegeben hat. Er traue sich ein Ministeramt zu, sagt Merz darin. Das klingt erst mal harmlos – und ist für einen Mann mit so einem ausgeprägten Sendungsbewusstsein auch nicht weiter verwunderlich. Dennoch bringt dieser kleine Satz die CDU, ihre neue Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer und nicht zuletzt Bundeskanzlerin Angela Merkel in echte Probleme. Denn deutlicher kann man sich kaum um ein Amt bewerben.
Auf dem Parteitag hatte Merz in seiner Rede zur Niederlage kokett die eigene Zukunft offen gelassen – auch wenn ihn viele seiner Anhänger gedrängt hatten, er möge weiterhin in der ersten Reihe Politik machen. Fürs Parteipräsidium kandidierte er nicht. Er und Kramp-Karrenbauer vereinbarten mehrere Gespräche. Dann ließ er via Welt wissen, er werde mit einem “Angebot” auf die Partei zugehen. Am Montag trafen sich Merz und Kramp-Karrenbauer erst mal vertraulich. Dabei sollte es auch darum gehen, wie Merz weiterhin in die Partei eingebunden werden könnte. Interna drangen nicht nach außen. Ein zweites Gespräch Ende Januar sollte Klarheit bringen.
Doch nun hat Merz nur zwei Tage später zumindest was ihn betrifft Klarheit geschaffen. Er sei bereit, seine Jobs in der Wirtschaft komplett hinter sich zu lassen und Vollzeitpolitiker zu werden. Etwa am Kabinettstisch von Angela Merkel.
16 Jahre ist es her, dass Merkel nach der verlorenen Bundestagswahl 2002 nach dem Fraktionsvorsitz griff und Merz verdrängte.

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