Zeitungen sehen in der knappen Wahl Annegret Kramp-Karrenbauers ein Zeichen für Risse in der CDU. Umstritten ist, wem eine Fortsetzung von Angela Merkels Politik nutzt.
517 Stimmen für Annegret Kramp-Karrenbauer, 482 Stimmen für Friedrich Merz. Im Ringen um die Nachfolge von Angela Merkel als CDU-Chefin hat sich die bisherige Generalsekretärin der Partei nur mit einem knappen Vorsprung durchgesetzt. Kommentatoren sehen darin ein Zeichen für eine gespaltene Partei. “Auf der einen Seite sieht man das ‘Team AKK’, das für einen Kurs der politischen Mitte steht, auf der anderen die ‘Merzianer’, die sich nichts sehnlicher wünschen als kantig-konservative Politik”, kommentiert Der Standard aus Österreich. Merz sei mehr als nur ein Achtungserfolg gelungen. Er habe Sehnsüchte ausgelöst wie zuletzt Martin Schulz in seiner Anfangsphase als SPD-Kanzlerkandidat.
Die Nürnberger Nachrichten sehen es nun als allererste Aufgabe der neuen Vorsitzenden Kramp-Karrenbauer, die Gräben zu überwinden: “Sie muss eine Partei zusammenführen, durch die etliche Risse gehen.” Dabei wird sie nach Meinung der Berliner Zeitung auch auf den Wirtschaftsliberalismus eingehen müssen, den Merz im parteiinternen Wahlkampf vertreten hat.