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Ein Angriff, der zum Nachdenken zwingt

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Unabhängig davon, ob der Angriff auf den AfD-Politiker Frank Magnitz politisch motiviert war, ist er zum Politikum geworden. Es ist Zeit über Debatten und Umgang miteinander insgesamt nachzudenken, kommentiert Gordon Repinski.
Im Journalismus ist in jüngster Zeit eine neue Textform entstanden, der Früh-Faktencheck. „Was wir bisher wissen und was nicht“ heißen derartige Artikel über einen bestimmten Vorfall dann; sie sind eine Reaktion auf immer schnellere, hitzigere Debatten im Netz, ein Versuch der Orientierung im Stimmengewirr. Oft ist der Teil des Nichtwissens der bedeutendere. Denn erst wenn dieser Teil geklärt ist, steht fest, welche genaue politische Tragweite ein Vorfall hat. Es gibt nun wieder so einen Moment. Diesmal geht es um einen AfD-Bundestagsabgeordneten, um Frank Magnitz, der halb zu Tode geprügelt in einem Bremer Krankenhaus liegt.
Noch am Dienstagabend war nicht klar, ob es sich beim brutalen Überfall dreier Unbekannter auf Magnitz um ein ideologisch motiviertes Verbrechen handelt oder nicht. Vieles deutet darauf hin, die Vermummung der Täter, ihr Vorgehen. Eine Sonderkommission der Polizei ist im Einsatz und ermittelt. So oder so ist der Angriff mit einem Kantholz auf den Abgeordneten unerträglich. Es ist kaum auszudenken, was hätte passieren können, wenn zufällig anwesende Handwerker nicht die Täter von weiteren Tritten und Schlägen gegen Magnitz abgehalten hätten.
Unabhängig davon, ob die Intention des Angriffs politisch gewesen ist: Spätestens in den Kommentaren danach ist der Vorfall zum Politikum geworden. Die alltägliche Hetze gegen die AfD sei vor allem für den Angriff verantwortlich, sagten deren Spitzenpolitiker Alice Weidel und Alexander Gauland, andere äußerten sich noch brachialer.

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