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Hannover 96: Sechster Bundesliga-Abstieg besiegelt

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Das Heimspiel gegen Freiburg hat Hannover 96 zwar gewonnen, doch geholfen haben die drei Punkte nicht mehr. Nach einer insgesamt enttäuschenden Saison steht der sechste Abstieg fest.
Nichts geht mehr, Hannover 96 ist zum sechsten Mal aus der Bundesliga abgestiegen. Zwar haben die “Roten” am vorletzten Spieltag ihr Heimspiel gegen den SC Freiburg mit fast vergessener Souveränität mit 3:0 (1:0) gewonnen. Doch weil zeitgleich der VfB Stuttgart mit 3:0 gegen den VfL Wolfsburg siegte, ist Relegationsrang 16 für die Mannschaft von Trainer Thomas Doll nicht mehr zu erreichen. “Das ist ein bitterer Moment in der Karriere jedes einzelnen. Aber wir sind nicht heute abgestiegen. Man kann nicht immer auf andere hoffen. Am Ende brauchst du Punkte”, sagte der 96-Coach.
Und so wusste nach dem Abpfiff niemand in der mit nur 38.100 Zuschauern gefüllten Arena so recht, wohin mit den Emotionen. Erst gab es kurz vor dem Ende noch laute Pfiffe, als Niclas Füllkrug, der zu Werder Bremen wechselt, ins Spiel kam. Nach dem Schlusspfiff verabschiedeten die Fans dann das Team auf seiner Runde durchs Stadion mit minutenlangen Standing Ovations und Gesängen. Ein bemerkenswert versöhnliches Ende nach einer insgesamt vollkommen misslungenen Saison.
“Es ist immer beschissen, wenn man absteigt”, sagte Torhüter Michael Esser bei NDR 2. Die Unterstützung aber “war extrem gut. Die Fans haben uns das ganze Spiel über unterstützt und Fingerspitzengefühl bewiesen – dafür ein Riesen-Kompliment.” Doll meinte nach dem ersten Abstieg seiner Karriere: “Man gewinnt 3:0, hat ein richtig gutes Spiel gemacht, eine tolle Atmosphäre im Stadion erlebt, aber keiner kann sich über diese Leistung richtig freuen.”
Auch wenn sich der Gang in die Zweite Liga schon länger abgezeichnet hat, ist vollkommen offen, wie es bei 96 weitergeht. Ein neuer Sportchef ist noch nicht gefunden. Geschäftsführer Martin Kind kündigte an, “den Tag abzuarbeiten und den Wiederaufstieg anzugehen”. Ob Doll, der bei 96 einen Vertrag bis 2020 hat, weitermachen darf und welche Spieler in Hannover bleiben, steht in den Sternen. Der 53-Jährige wollte sich nach dem Spiel gegen Freiburg nicht zu seiner Zukunft äußern und verwies auf ein entscheidendes Gespräch mit Kind nach dem letzten Saisonspiel am kommenden Sonnabend bei Fortuna Düsseldorf. “Ich würde mich freuen, wenn Hannover 96 in einem Jahr wieder zurückkehrt. Das ist wichtiger als meine persönliche Situation”, so Doll.
Club-interne Querelen, Verletzungspech, Niederlage auf Niederlage: Für Hannover 96 endet eine katastrophale Saison mit dem sechsten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte. Die Spielzeit der “Roten” in Bildern.
Das Fußball-Jahr beginnt gut für 96. In Runde eins des DFB-Pokals siegt das Team mit 6:0 in Karlsruhe. Am ersten Bundesliga-Spieltag gibt es ein 1:1 in Bremen. Torschütze: Hendrik Weydandt.
Doch schon in der Anfangsphase der Saison wird deutlich, dass Hannover trotz kostspieliger Neuzugänge (Walace, Takuma Asano, Genki Haraguchi) eine schwächere Mannschaft als im Vorjahr hat. Nach sechs Partien ist 96 mit lediglich zwei Punkten Tabellen-Schlusslicht.
Eine Woche später folgt der erste Saisonsieg: Der VfB Stuttgart wird mit 3:1 geschlagen.

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