Die Aufrufe im Internet sind eindeutig: „Beteiligt euch an dezentralen Aktionen gegen die Räumung.“ Gemeint ist die geplante Räumung des Hauses „Liebig 34“. Brandanschläge häufen sich seit Beginn dieser Woche.
Kurz vor der geplanten Räumung des besetzten Hauses „Liebig 34“ in Berlin-Friedrichshain hat sich die Serie von linksextremen Angriffen fortgesetzt. Eine Polizeiwache wurde in der Nacht zu Mittwoch mit Steinwürfen und ein Gerichtsgebäude mit einem Brandsatz beschädigt. Im Internet wurden Bekennerschreiben veröffentlicht. Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittelt. Mehrere hundert Menschen demonstrierten am Mittwochabend gegen die am Freitagmorgen bevorstehende Räumung. Sie zogen durch die Straßen rund um die Liebigstraße und Rigaer Straße. Ein Polizist vor Ort sprach am Abend von 500 bis 600 Demonstranten. Im Twitter-Kanal der „Liebig 34“ war von einer „solidarischen Nachbarschaftsdemo“ die Rede. Ab Donnerstagmorgen wollte die Polizei die direkte Umgebung der Liebigstraße 34 für Demonstrationen und Autos sperren. Weil die linke und linksextreme Szene heftigen Widerstand gegen die Räumung ankündigte, plant die Berliner Polizei einen Großeinsatz mit Tausenden Beamten und Unterstützung aus anderen Bundesländern. Die Partei Die Linke forderte Polizei und Innensenator Andreas Geisel (SPD) auf, die Räumung wegen der Corona-Pandemie zu verschieben. „Einen absehbar überdimensionierten Polizeieinsatz sehen wir auch aufgrund der rasant steigenden Zahlen von Corona-Infektionen in Berlin mit Sorge“, teilte die Partei am Mittwoch mit.
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Deutschland — in German „Dezentrale Aktionen“ gegen die Infrastruktur von Polizei und Staat