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Drei Tote in Nizza – „Die Gesetze des Friedens reichen nicht mehr aus“

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Nach der brutalen Attacke auf Besucher einer Kirche in Nizza hat Frankreich die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Drei Menschen kamen ums Leben, eine Frau soll enthauptet worden sein. Schon in den vergangenen Tagen hatte sich die Sicherheitslage zugespitzt.
Frankreich steht unter Schock: Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit erschüttert ein bestialischer Anschlag das Land. Bei einem Gottesdienst im Zentrum der südfranzösischen Großstadt Nizza wurden am Donnerstagmorgen laut französischen Medienberichten mindestens drei Menschen getötet. Zeugen berichteten, eine Frau sei im Innern der Kirche enthauptet, ein Mann durch mehrere Messerstiche getötet worden. Bei dem Mann soll es sich um einen Wachschützer der Kirche handeln. Eine weitere Frau ermordete der Täter vor der Kirche, bevor er von der Polizei niedergeschossen wurde. Laut der Zeitung „Nice Matin“ soll es sich bei dem Attentäter um einen 21 Jahre alten Tunesier handeln, der bislang polizeilich nicht aufgefallen war. Nach Angaben des sehr konservativen Abgeordneten Eric Ciotti kam der Attentäter erst vor Kurzem via Lampedusa nach Frankreich Die Regierung rief die höchste Terrorwarnstufe aus. Es sei die Stufe „Urgence Attentat“ des Anti-Terror-Alarmplans „Vigipirate“ ausgerufen worden, sagte Premierminister Jean Castex in der Nationalversammlung. Die Sicherheitslage in Frankreich war zuvor bereits angespannt gewesen, nachdem vor rund zwei Wochen ein mutmaßlicher Islamist einen Geschichtslehrer auf offener Straße enthauptet hatte. Der Lehrer hatte die umstrittenen Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt. Der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, erklärte kurz nach der Tat im Nachrichtensender BFM TV, es gebe wenig Zweifel, dass es sich um einen islamistischen Anschlag gehandelt habe. Der Täter habe bei seiner Festnahme mehrfach „Allahu Akbar“ gerufen. Es gelte, den „Islamofaschismus“ mit aller Entschiedenheit zu bekämpfen, sagte der konservative Politiker. „Die Gesetze des Friedens“ reichten dazu offenbar nicht mehr aus. Der französische Rat der Muslime (CFCM) verurteilte das Attentat „auf das Schärfste“ und rief „als Zeichen der Trauer und der Solidarität“ die Muslime in Frankreich dazu auf, sämtliche Feiern zum Festtag Mawlid, dem Geburtstag des Propheten, zu annullieren. Beim Zugriff der Polizei wurde der Täter schwer verletzt. Er soll in ein Krankenhaus eingeliefert worden sein. Spezialisten der Polizei durchsuchten die Kirche im Laufe des Vormittags nach Sprengstoff, die Umgebung wurde abgeriegelt. Die Basilika Notre-Dame de L’Assomption befindet sich mitten in der Innenstadt von Nizza auf der belebten Haupteinkaufsstraße Avenue Jean-Médecin. Die Metropole an der Côte d’Azur war bereits am 14. Juli 2016 Ziel eines islamistischen Attentats gewesen. Am französischen Nationalfeiertag hatte der Attentäter, ein 31 Jahre alter Tunesier namens Mohamed Lahouaiej-Bouhlel, einen Lkw in die Menschenmenge gesteuert, die auf der Promenade des Anglais das Feuerwerk betrachten wollte, und dabei 86 Menschen getötet. Wenige Tage später, am 26. Juli 2016, enthaupteten zwei Islamisten in der kleinen Gemeinde Saint-Étienne-du-Rouvray in der Normandie den 86 Jahre alten Priester Jacques Hamel in seiner Kirche.

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