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Ex-Freundin Auge ausgestochen: Zehn Jahre Haft für 17-Jährigen

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Der Angeklagte hatte seiner 16-jährigen Ex-Freundin im Februar 50 Messerstiche versetzt, wovon 18 in den Kopfbereich …
Der Angeklagte hatte seiner 16-jährigen Ex-Freundin im Februar 50 Messerstiche versetzt, wovon 18 in den Kopfbereich und 15 ins Gesicht gingen. Er wird in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Wien – Wegen versuchten Mordes an seiner Ex-Freundin ist ein 17-Jähriger am Montag am Wiener Landesgericht für Strafsachen zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Zusätzlich wurde er in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen. Er hatte am 27. Februar 2020 der 16 Jahre alten Schülerin in Floridsdorf 50 Messerstiche versetzt, wovon 18 in den Kopfbereich und 15 ins Gesicht gingen. Unter anderem stach der Täter dem Mädchen das rechte Auge aus. Die Klinge drang vom Augapfel bis zur Schädelhöhle und bewirkte noch dort Knochenabsplitterungen. Das Überleben des Mädchens, das noch selbst den Notruf verständigt hatte, grenzte an ein Wunder. Beim Eintreffen im Spital wurde ihr Zustand von den Ärzten als „lebensbedrohlich, nicht aussichtsreich” beschrieben. Der 17-Jährige bekannte sich in dem Geschworenenverfahren zur Anklage schuldig, war darüber hinaus aber zu keinen weiteren Angaben bereit. Er machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Erst in seinem Schlusswort gab er eine kurze Stellungnahme ab: „Die Tat tut mir wirklich sehr leid. Ich wünsche ihr (der Ex-Freundin, Anm.) gute Besserung, auch viel Gesundheit, dass es ihr bald besser geht, dass ihr Leben weiter geht”, sagte der 17-Jährige nach dem Beweisverfahren. Verteidiger Rudolf Mayer verwies auf eine schwere Persönlichkeitsentwicklungsstörung, die psychiatrische Sachverständige Gabriele Wörgötter in einem ausführlichen Gutachten seinem Mandanten bescheinigte. „Was er getan hat, ist natürlich unverzeihlich”, meinte Mayer in seinem Schlussplädoyer. Der Jugendliche habe aus „hochgradiger Eifersucht und Verlassenheitsangst” gehandelt. Im Unterschied zum Angeklagten sagte die 16-Jährige, die bis Anfang Mai im Spital behandelt worden war und sich bis Ende September auf Reha befand, in der Verhandlung aus. „Ich habe ihn angebettelt, dass er aufhören soll, mich mit dem Messer zu verletzen”, gab sie zu Protokoll. Sie könne sich „an fast gar nichts erinnern”, wisse allerdings noch, dass ihr Ex-Freund ihr eingeschärft habe, nicht die Polizei zu verständigen, ehe er den Tatort – die Wohnung, in der das Mädchen mit ihren Eltern lebte – verließ. Sie hatte den rund ein halbes Jahr älteren Burschen nach einer Klassenfahrt kennengelernt und sich in den Sohn türkisch stämmiger Eltern verliebt.

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