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"Biden ist von Trump abgestoßen" – Biograf im Interview

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Was für ein Präsident wird Joe Biden sein? Sein Biograf Evan Osnos spricht im t-online-Interview über den Menschen und Politiker Biden – und wie dieser auf Donald Trump blickt.
Was für ein Präsident wird Biden sein? Sein Biograf spricht im t-online-Interview über den Menschen und Politiker Biden – und verrät, welche Rolle Deutschland bei dessen Plänen spielt. Joe Biden steht vor einer schweren Aufgabe: Er verspricht, ein gespaltenes Land zu einen – und das Ansehen seines Landes in der Welt wiederherzustellen. “Biden will, im Inneren wie in der Außenpolitik, vor allem Dinge reparieren”, sagt der US-amerikanische Journalist Evan Osnos im Interview mit t-online. t-online: Herr Osnos, was für ein Präsident wird Joe Biden sein? Osnos: Er wird ein Präsident sein, der an die grundlegende Tugend des Regierens glaubt, was einen radikalen Bruch zur gegenwärtigen politischen Führung darstellt. Er folgt auf einen Präsidenten, der systematisch die Funktion und die Glaubwürdigkeit der amerikanischen Staatsführung unterminiert hat. Das Niveau ist so gesunken, dass es Bidens grundlegendes Projekt sein kann, die elementare Funktionsweise der Regierung wiederherzustellen. Alles darüber hinaus wird schon eingeschränkt durch die politischen Umstände in den USA. In der Außenpolitik hat er wohl größere Spielräume als in der Innenpolitik. Eines seiner ersten Gespräche nach der Wahl war mit Bundeskanzlerin Angela Merkel? Wie blickt Biden auf sie? Sie ist ganz klar seine längste tiefe Beziehung nach Europa. Ich wäre nicht überrascht, wenn ihn seine erste Auslandsreise nach Deutschland führen würde, was die Briten alarmieren würde. Er hat eine viel kompliziertere Beziehung zu Boris Johnson als zu Merkel. Er könnte damit seinen Glauben an Deutschland, an Europa und die westliche liberale Weltordnung signalisieren, deshalb könnte er stark in die Beziehung zu Merkel investieren. Wenn Biden im Wahlkampf über Außenpolitik spricht, geht es meist um ein Zurück. Zurück ins Pariser Klimaabkommen, zurück in eine Art von Iran-Deal. Glaubt er wirklich, dass er die Zeit zurückdrehen kann? In gewissem Maße: Ja. Wir werden recht bald sehen, ob er dabei mit einer veränderten Realität Schritt halten kann. Biden glaubt, dass wir dem Rest der Welt signalisieren müssen, dass Trump nur eine Verirrung und keine Neuausrichtung der USA war. Das ist die Botschaft hinter seinem Bestreben, in bestimmte Abkommen zurückzukehren.

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