Das Coronavirus bestimmt weiterhin das Leben in Deutschland. Alle aktuellen Informationen speziell für Bayern und München gibt es hier im Liveticker.
München – Das Coronavirus hat Deutschland und die Welt weiterhin fest im Griff. Im TAG24-Liveticker erhaltet Ihr alle aktuellen Informationen rund um die Lage im Freistaat Bayern. In München wurden 380 neue Fälle (inklusive Nachmeldungen) gemeldet (Stand: 8. Januar,0 Uhr). Die Gesamtzahl der positiven Tests steigt somit auf 46.752* an. Enthalten sind dabei 41.383 Personen, die inzwischen bereits als genesen gelten, sowie darüber hinaus auch 642 Todesfälle. Die 7-Tage-Inzidenz** für die Landeshauptstadt beträgt derzeit 130,2 (RKI, Stand: 8. Januar). ** Die 7-Tage-Inzidenz entspricht der Anzahl der für die letzten sieben Tage neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner und wird täglich vom RKI sowie werktäglich vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ermittelt. Bei der Verschärfung der Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Krise sollen in Bayern Kinder bis drei Jahre von den Vorgaben bei Treffen mit anderen Hausständen ausgenommen werden. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag in seiner Regierungserklärung zur Verlängerung und Verschärfung des Lockdowns an. Ab Montag gilt in Bayern eine Kontaktbeschränkung, die vorsieht, dass sich Familien wie Singles nur noch mit einer weiteren haushaltsfremden Kontaktperson treffen dürfen. Die Verschärfungen gehen zurück auf einen entsprechenden Beschluss, auf den sich Bund und Länder in dieser Woche geeinigt hatten. In den bayerischen Kliniken haben sich mittlerweile mehr als 15.000 Mitarbeiter gegen den Covid-19-Erreger impfen lassen. Die Impfbereitschaft der Ärzte und Pfleger der Kliniken sei deutlich höher, als dies vor einigen Wochen angenommen worden sei, berichtete die Bayerische Krankenhausgesellschaft am Freitag in München. In den Kliniken gebe es “volle Anmeldelisten” für die Impfung des medizinischen Personals. “Eine erste grobe Schätzung der Impfbereitschaft von 50 bis 70 Prozent aus dem November 2020 dürfte aus heutiger Sicht spürbar überschritten werden können”, betonte die Krankenhausgesellschaft. Nach Angaben der Gesellschaft wurden am Freitag rund 4400 Corona-Patienten im Freistaat in Krankenhäusern behandelt. Etwa jeder fünfte davon liege auf einer Intensivstation. Mehr als zwei Dutzend Skateboardfahrer haben sich in München Corona-Anzeigen eingehandelt. Sie hätten sich nicht an die Infektionsschutzmaßnahmen gehalten, teilte die Polizei am Freitag mit. Die 25 Personen trugen demnach in einer Unterführung in der Altstadt am Donnerstag weder Masken noch hielten sie Abstände ein. Die Polizei betonte, dass Skateboardfahren allein oder mit Personen aus dem eigenen Haushalt erlaubt sei. Menschenansammlungen seien aber hingegen zu vermeiden. In München wurden insgesamt 380 neue Corona-Fälle gemeldet. In der Landeshauptstadt sind somit bislang 46.752 Infektionen bestätigt. In dieser Fallzahl enthalten sind 41.383 Menschen, die nach ihrer Erkrankung als geheilt gelten, sowie leider auch 642 Todesfälle. Die 7-Tage-Inzidenz beträgt laut Robert Koch-Institut (RKI) demnach nun 130,2. Zur Eindämmung des Coronavirus fordern die Grünen im bayerischen Landtag mehr Infektionsschutzmaßnahmen am Arbeitsplatz. “Die regulatorischen Maßnahmen zur Einschränkung privater Kontakte sind weitgehend ausgereizt, jetzt braucht es endlich deutliche Beschränkungen bei den Arbeitsplatzkontakten”, sagte Fraktionschef Ludwig Hartmann am Freitag vor der Sondersitzung des Landtags zur Corona-Krise. Zu Beginn der Sitzung will Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in einer Regierungserklärung die ab Montag geplante erneute Verschärfung und Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar begründen. Hartmann rief Söder dazu auf, die Chefs der großen Industrie- und Wirtschaftsunternehmen und auch die Leiter großer Behörden zu einem “Homeoffice-Gipfel” an einen Tisch holen. Der Infektionsschutz am Arbeitsplatz müsse zum Chef-Thema gemacht werden, betonte Hartmann, es brauche einen “Pakt für Heimarbeit”. “Der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice kratzt in Deutschland laut einer aktuellen Studie der Böckler-Stiftung gerade mal an der 20-Prozent-Marke”, sagte Hartmann. In der Corona-Krise müsse der Anspruch aber sein, so viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie nur möglich von zu Hause aus arbeiten zu lassen und so nicht nur die Infektionsgefahr an den Arbeitsplätzen zu senken, sondern auch Gedränge in Bussen und Bahnen zu vermeiden.17 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern wären nach den Zahlen des Robert Koch-Institutes vom Freitag von der neu beschlossenen und ab Montag geltenden Beschränkung der Bewegungsfreiheit betroffen. Nach der Neuregelung dürfen Menschen sich nur noch 15 Kilometer weit von ihrem Wohnort wegbewegen, wenn die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mehr als 200 beträgt. Den höchsten Wert in Bayern verzeichnete am Freitag der Landkreis Wunsiedel in Oberfranken mit 341,3, gefolgt von den Landkreisen Berchtesgadener Land (325,7) und Passau (275,1). Die oberfränkischen Kreise Kronach (200,8) und Bayreuth liegen gerade noch über der 200er-Grenze, die Landkreise Hof und Tirschenreuth knapp darunter. Die Werte können sich bis Montag aber ändern. Mit der Stadt Amberg und den Landkreisen Ostallgäu und Kaufbeuren lagen am Freitag drei Regionen bei einer Sieben-Tage Inzidenz von weniger als 50. Dies gilt als Zielmarke, damit die Gesundheitsämter wieder die Kontrolle über die Pandemie erlangen. Im Durchschnitt war die Sieben-Tage-Inzidenz am Freitag auf 136,5 gesunken. Die bayerische Staatsregierung hatte die Einschränkung der Bewegungsfreiheit am Mittwoch beschlossen, um die Verbreitung des Coronavirus weiter zurückzudrängen. Eine Entfernung von mehr als 15 Kilometer vom Wohnort ist in Hotspots dann nur noch erlaubt, wenn triftige Gründe vorliegen, etwa die Fahrt zur Arbeit oder zum Einkaufen, nicht aber touristische Tagesausflüge. Der bayerische Landtag kommt am Freitag (13 Uhr) in einer Sondersitzung zusammen, um über die jüngst angekündigte Verschärfung der Maßnahmen gegen das Coronavirus abzustimmen. Gleich zu Beginn der Sitzung will Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in einer Regierungserklärung die am Mittwoch im Kabinett beschlossenen Regelungen begründen, die teils drastische Konsequenzen für die Menschen im Freistaat haben werden. Aus der Opposition war teils massive Kritik an den Verschärfungen laut geworden. In Bayern sind mittlerweile zwei Fälle der zuerst in Großbritannien nachgewiesenen Corona-Variante entdeckt worden. Die Mutation sei erneut bei einem Reiserückkehrer von der britischen Insel nachgewiesen worden, teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Donnerstag in Erlangen mit. «Der betroffene Passagier wurde direkt nach der Einreise am Flughafen München positiv auf Sars-CoV-2 getestet», berichtete die Behörde. Im Konsiliarlabor für Coronaviren an der Charité in Berlin sei dann die neue Variante nachgewiesen worden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Mittwoch über den ersten im Freistaat belegten Fall informiert. Auch dabei habe es sich um eine Reiserückkehrerin aus Großbritannien gehandelt. «Dieses mutierte Virus macht große Sorge, weil es aggressiver in der Verbreitung ist», sagte Söder. Laut LGL wird ein dritter Verdachtsfall, eine weitere Probe eines Reisenden aus Großbritannien, derzeit noch von dem Berliner Labor untersucht. «Nach dem bisherigen wissenschaftlichen Kenntnisstand gibt es keine Hinweise auf schwerere Krankheitsverläufe bei Infektionen mit dieser neuen Variante oder eine verringerte Wirksamkeit der Impfstoffe», betonte das Landesamt. Es gebe aber Hinweise, dass die neue Variante wesentlich ansteckender sei als die bisherigen Virusvarianten. Bayern soll am Freitag mehr als 100.000 weitere Impfdosen des Corona-Impfstoffs des Herstellers Biontech erhalten. Wie das Bundesgesundheitsministerium am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, soll Biontech am Freitag 107.250 Impfdosen direkt an den Freistaat liefern. Demnach bleibt die Menge bei der von der Staatsregierung am Mittwoch angekündigten Zahl. In Bayern sind nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bis Mittwoch rund 90.000 Menschen mit einer ersten Dosis gegen das Coronavirus geimpft worden. Für die erforderliche zweite Impfung wird laut Gesundheitsministerium die Hälfte der knapp 210.000 gelieferten Impfdosen zurückgehalten. Bayerns Gemeinden haben dem Kultusministerium ein miserables Krisenmanagement in der Corona-Pandemie attestiert. «Seit Jahren fordern wir eine schlüssige und robuste Digitalisierungsstrategie von der Bayerischen Staatsregierung. Jetzt, in der Corona-Krise zeigt sich, dass das Kultusministerium weit davon entfernt ist, den Schülerinnen und Schülern funktionierende digitale Angebote in der Krise zu machen», sagte Gemeindetagspräsident Uwe Brandl am Donnerstag. Es sei «geradezu unerträglich», dass Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) nun darum bitte, die Lernplattform Mebis nur noch im Viertelstundentakt aufzurufen. «Das ist eine Bankrotterklärung des Kultusministers», sagte Brandl. «So kann das nicht weitergehen!» Brandl wies darauf hin, dass die Gemeinden und Städte als Sachaufwandsträger der Schulen seit Jahren größte Anstrengungen unternehmen, die Schulen für das digitale Zeitalter fit zu machen. Das Kultusministerium schaffe es aber nicht, das Ganze mit Leben zu füllen. «Die Lehrkräfte sind demotiviert, es fehlt ein schlüssiges Gesamtkonzept für den sinnvollen Gebrauch der beschafften Hardware und jetzt zeigt sich auch noch, dass das Ministerium es nicht schafft, den digitalen Unterricht zu Hause zu ermöglichen», sagte Brandl. Der Freistaat Bayern will es den Schülern in der Corona-Pandemie ein wenig leichter machen. Es werde verbindliche Hinweise für Schwerpunktsetzungen im Lehrplan geben, damit Lehrkräfte und Schüler nicht unter Zeitdruck gerieten, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Donnerstag in München. An Realschulen und Gymnasien könne die vorgegebene Zahl der Schulaufgaben in den Jahrgangsstufen fünf bis zehn reduziert werden, um eine Ballung von Leistungsnachweisen und übermäßigen Zeitdruck zu vermeiden. Den vollständigen Bericht findest du >>> hier. Bayerns Familienministerin Carolina Trautner (CSU) hat an die Eltern im Freistaat appelliert, Notbetreuungsangebote in Kindertagesstätten auch wirklich nur im Notfall in Anspruch zu nehmen. “Gehen Sie bitte mit dieser Möglichkeit verantwortungsvoll um”, mahnte sie am Donnerstag in München. “Denn damit schützen Sie sich selbst, Ihre Kinder und vor allem auch unsere Beschäftigten in den Kitas.” Auch in Bayern wird der harte Lockdown mit geschlossenen Schulen und Kitas und noch härten Kontaktbeschränkungen über den 10. Januar hinaus bis zunächst zum 31. Januar fortgesetzt. Für Eltern, die gar keine andere Möglichkeit haben, ihre Kinder zu betreuen, bleibt – wie schon vor den Weihnachtsferien im Dezember – eine Notbetreuung eingerichtet. “Wenn wir wieder regulär öffnen können, stehen die Kindertageseinrichtungen an erster Stelle”, versprach Trautner. Die Landtags-SPD kritisierte die neuen Corona-Regeln für Kinder und Familien. “Wie schon im Frühling und Sommer sind Kinder diejenigen, die meisten Opfer bringen müssen”, kritisierte die familienpolitische Sprechern der Fraktion, Doris Rauscher. “In die Kita dürfen Kinder nur noch im Ausnahmefall, und Kinder, die daheim bleiben, dürfen nur noch eine Person treffen. Das ist bei Eltern kleiner Kinder ein Ding der Unmöglichkeit: Kaum jemand kann seinen Ein- oder Zweijährigen einfach ohne Elternteil bei befreundeten Eltern vorbeibringen.” Dass die Mutter eines Säuglings sich beispielsweise nicht mehr mit einer anderen Mutter treffen dürfe, sei ein Unding und grenze an Grausamkeit. “Gerade junge Mütter brauchen den Kontakt zu Gleichgesinnten. Dass hier ein Baby genauso gezählt wird wie eine erwachsene Person, lässt mich nur noch mit dem Kopf schütteln.” Es sei unvermittelbar, dass Angestellte in Büros weiterhin zusammensitzen könnten, Kinder aber ihre Freunde nicht mehr sehen dürften, sagte Rauscher. Die Nürnberger Vesperkirche wird wegen des Corona-Lockdowns verschoben. Eigentlich sollte sie vom 17. Januar bis Ende Februar öffnen. “Unter Lockdown-Bedingungen können wir das unseren Ehrenamtlichen nicht zumuten”, sagte Pfarrer Bernd Reuther von der evangelischen Kirchengemeinde Nürnberg-Lichtenhof am Donnerstag. Normalerweise öffnen die Vesperkirchen in der kalten Jahreszeit ihren Kirchenraum, um ganz unterschiedliche Menschen beim Mittagessen, bei Konzerten und anderen Aktionen zusammenzubringen. Doch in diesem Jahr müssen sich die drei bayerischen Vesperkirchen in Nürnberg, Schweinfurt und Memmingen wegen der Corona-Pandemie etwas Neues überlegen. Die Nürnberger Vesperkirche will nun am 7. Februar aufmachen – vorausgesetzt, der Lockdown ist dann beendet. “Das war schon ein Plan, den wir im Hinterkopf hatten”, sagte Reuther. In diesem Jahr wird das Miteinander unter den Gästen allerdings begrenzt sein. Das Mittagessen soll es ausschließlich zum Mitnehmen geben. In Buden vor der Kirche werden die Ehrenamtlichen die warme Mahlzeit ausgeben. Zum Eröffnungsgottesdienst werden nur 100 Menschen zugelassen. Auch Konzerte, Theater und andere Kulturveranstaltungen seien nur vor einem kleineren Publikum und mit Eintrittskarte möglich – falls überhaupt, sagte Reuther. Kostenlose Haarschnitte wie in den Vorjahren werde es nicht geben, Beratungsangebote wie Bewerbungstraining und Familienhilfe nur mit Termin. Auch in Memmingen reagiert die Vesperkirche im zweiten Jahr ihres Bestehens kreativ auf die Corona-Krise. Diese wird vom 28. Februar an drei Wochen lang mit einem Food-Truck unterwegs sein, der fünf evangelische Kirchengemeinden anfährt. Bayerns älteste Vesperkirche in Schweinfurt will in diesem Jahr am 25. Februar für knapp zwei Wochen eröffnen – allerdings nur virtuell, wie Diakon Norbert Holzheid erläuterte. Ein warmes Mittagessen wird es deshalb nicht geben. Was stattdessen im Internet angeboten wird, soll demnächst feststehen. In Bayern haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) am Donnerstag 15 Städte und Landkreise über der kritischen Marke von 200 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen gelegen. Ab dieser Grenze soll die Regel gelten, die den Aktionsradius von Menschen in Corona-Hotspots auf 15 Kilometer um den Wohnort herum begrenzen soll. Die bayerische Staatsregierung hatte diesen Vorschlag der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch übernommen. Menschen aus Landkreisen oder kreisfreien Städten mit einer Inzidenz von mehr als 200 dürfen sich künftig zunächst bis Ende Januar nicht weiter als 15 Kilometer von ihrem Wohnort entfernen. Dies gelte nicht, wenn ein triftiger Grund vorliege, stellte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) klar. Ein solcher sei etwa eine Fahrt zum Einkaufen, nicht aber ein touristischer Tagesausflug. Die höchste Inzidenz in Bayern wies am Donnerstag laut RKI der Landkreis Wunsiedel mit 291,8 auf, gefolgt von der Stadt Hof (264,0) und den Landkreisen Berchtesgadener Land (256,8) und Passau (239,8). Die niedrigsten Werte hatten den RKI-Zahlen zufolge die Städte Amberg (33,2) und Bamberg (37,5) sowie die Landkreise Ost- (46,7) und Oberallgäu (49,4). Bayernweit lag die Inzidenz am Donnerstag bei 121,7. Der Freistaat liegt damit deutschlandweit auf Platz sieben hinter den noch stärker betroffenen Ländern Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Hessen und Berlin. Die Corona-Zahlen seien weiter alarmierend, hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch bei der Vorstellung der verschärften Corona-Maßnahmen gesagt. “Alle zweieinhalb Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch, in Bayern alle zwölf Minuten.” Nach der Sondersitzung des bayerischen Kabinetts informiert Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Donnerstag (13 Uhr) über die Regelungen zum Schulstart. Trotz des Endes der Weihnachtsferien am kommenden Montag sollen Schulen und Kindergärten vorerst geschlossen bleiben. In allen Jahrgangsstufen soll es stattdessen Angebote für Distanzunterricht geben. Piazolo muss sich seit einigen Wochen mit Rücktrittsforderungen und auch Kritik aus der Regierung auseinandersetzen. Grund ist die instabile Online-Lernplattform Mebis, die vor den Weihnachtsferien wie schon im Frühjahr dem Ansturm von Schülern im Distanzunterricht nicht gewachsen war. Söder hatte ihm im Dezember indirekt eine Frist gesetzt, dass das System nach den Weihnachtsferien einwandfrei laufen müsse. Covid-19-Patienten sind nach ihrer Genesung von der akuten Erkrankung in vielen Fällen keineswegs gesund: Betroffene schildern, dass Beschwerden über Monate immer wieder kommen. Joachim Meyer, Pneumologe, Intensivmediziner und Chefarzt des Lungenzentrums an der München Klinik, spricht von einer wiederkehrenden “rezidivierenden Symptomatik” und einem “wellenförmigen Verlauf”. “Es bleibt eine neue Erkrankung, die wir kennenlernen müssen”, sagte Meyer der Deutschen Presse-Agentur. Viele Covid-19-Patienten hätten noch lange nach der Entlassung Probleme – unter anderem mit der Lungenfunktion, der Konzentration und der Leistungsfähigkeit. Einen vollständigen Bericht findest du >>> hier. Das sogenannte Guillain-Barré-Syndrom (GBS) kann einem Neurologen zufolge eine seltene, aber schwere Komplikation nach einer Corona-Infektion sein. Mindestens 100 solche Fälle der entzündlichen Erkrankung der Nerven mit Lähmung von Muskeln seien weltweit beschrieben, sagte Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, der Deutschen Presse-Agentur. Die Häufigkeit werde wahrscheinlich unterschätzt, darauf ließen Daten etwa aus Italien schließen. Einen umfangreichen Bericht findest du >>> hier. Mit Camping-Tiefkühlboxen hat Bayern Corona-Impfdosen beim Transport gekühlt. Der Freistaat habe 305 elektrische Kühlboxen beschafft, bestätigte ein Sprecher des Bayerischen Gesundheitsministeriums am Mittwoch. 93 Boxen seien zum Einsatz gekommen. Zuerst hatte der «Spiegel» über die Camping-Boxen berichtet, die laut Hersteller eigentlich für Lebensmittel und Getränke gedacht sind. Das Gesundheitsministerium wies Kritik zurück, wonach die verwendeten Boxen nicht für den Impfstoff geeignet seien. Die Boxen seien nur für den kurzen Transport zwischen Impfzentren und Alten- und Pflegeheimen gedacht, betonte der Sprecher. Der Impfstoff müsse dafür nach Angaben des Herstellers Biontech nur bei zwei bis acht Grad gekühlt werden. Vorschriften zu den Transportbehältnissen gebe es nicht. Für den Transport der Impfstoffe von den Impfstofflagern zu den Impfzentren seien die Camping-Kühlboxen nicht vorgesehen, hieß es weiter. Dafür gebe es eigene Transport- und Kühltechnik, die ein Logistikdienstleister übernehme. Doch bei den allerersten Lieferungen am 26. und 28. Dezember habe Bayern nur sehr wenig Impfstoff bekommen. Die Aufteilung und den Transport habe der Dienstleister nicht übernehmen können. Aus diesem Grund seien die Camping-Kühlboxen «außerplanmäßig» bei der überregionalen Verteilung des Impfstoffs eingesetzt worden, erklärte der Sprecher. Die richtige Temperatur sei dabei aber immer überprüft worden. Die Pannen beim Transport und der Kühlung des Impfstoffs in Oberfranken und Schwaben sind laut Ministerium durch Handhabungsfehler passiert. «Die Kühlboxen selbst haben nach allen vorliegenden Erkenntnissen einwandfrei funktioniert», hieß es weiter. Bayerns Wirtschaftsminister und Freie-Wähler-Vorsitzender Hubert Aiwanger ist seinem Parteifreund und Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) in der Debatte um die Lernplattform Mebis zur Seite gesprungen. Piazolo steht massiv in der Kritik, weil die Online-Plattform – eine der wesentlichen Voraussetzungen für einen funktionierenden Distanzunterricht in Bayerns Schulen – bisher nicht einwandfrei arbeitet und ein reibungsloser Neustart am kommenden Montag nicht sicher erscheint. «Auch wir sind nicht frei von Fehlern, auch wir sind keine Wunderheiler, die alle Probleme lösen können», sagte Aiwanger beim Online-Dreikönigstreffen seiner Partei am Mittwoch. Die Plattform sei in einem Behördennetz seit 2012 aufgebaut worden und für eine Situation wie die aktuelle überhaupt nicht vorgesehen. Die Server-Kapazitäten reichten nicht aus, um die Systemfehler zu lösen. «Natürlich muss man Lösungen anbieten», sagte Aiwanger. Man müsse aber auch fair sein und die Dinge richtig beleuchten. «Das kann nicht einem Minister alleine in die Schuhe geschoben werden», betonte der stellvertretende Ministerpräsident. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte angesichts der Probleme mit Mebis schon vor Wochen erklärt, das System müsse nach den Weihnachtsferien arbeiten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vom Bund erneut mehr Planungssicherheit bei der Lieferung von Impfstoff gegen das Corona-Virus gefordert. Es sei jetzt wichtig, dass jeder Impfstoff, der möglich ist, beschafft und produziert werden kann, sagte Söder am Mittwoch nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München. Es sei nicht ein Problem der bestellten Mengen, sondern es stelle sich die Frage, wann die Impfdosen ankommen. «Was gestern ein positives Signal war, dass die Kanzlerin das mit zur Chefsache gemacht hat», sagte Söder. Unterdessen hat die EU-Gesundheitsbehörde grünes Licht für den Impfstoff des Herstellers Moderna gegeben. Dies macht Hoffnung auf baldige Lieferungen des Produkts. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte erklärt, jedem Deutschen, der dies möchte, solle bis zum Sommer ein Impfangebot gemacht werden können. “Impfen ist die einzige echte Langzeitstrategie, die es gibt”, betonte der bayerische Ministerpräsident und warnte vor übertriebenen Hoffnungen auf eine schnelle Linderung in der Pandemie. In Bayern seien 99 Impfzentren am Start. “Da wird geimpft, was geht”, erklärte Söder. Bisher hätten rund 90.000 Menschen in Bayern die erste von zwei notwendigen Impfdosen erhalten. Zur Wahrheit gehöre auch, dass die Impfbereitschaft erhöht werden müsse. Erste Erfahrungen aus den Alten- und Pflegeheimen zeigten eine hohe Impfbereitschaft der Heimbewohner, aber Zurückhaltung bei den Pflegekräften. Es müsse über eine Impfkampagne nachgedacht werden, die auch Vorbilder aus dem öffentlichen Leben beinhalte. “Wir gehen in eine entscheidende Phase”, sagte Söder. Die zweite Welle der Pandemie sei deutlich schwieriger als die erste Welle im Frühjahr und viele sprächen bereits über eine dritte Welle. Einkaufen ist nach Angaben von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) durchaus ein Grund, den 15 Kilometer-Radius in Corona-Hotspots mit sehr hohen Infektionszahlen zu verlassen. Es sei nun geklärt, “dass man eben trotzdem zum Einkaufen auch über die 15 Kilometer natürlich hinaus fahren kann”, sagte er am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in München. Ab Montag gilt für die Menschen in Regionen mit einer Inzidenz von mehr als 200 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Das heißt, sie dürfen sich aus privaten Gründen nur noch maximal 15 Kilometer rund um ihren Wohnort aufhalten. Aiwanger betonte, “dass es sich wirklich auf touristische Tagesausflüge bezieht”. Bayern erlaubt dem Einzelhandel nun auch den Abholservice Click&Collect. Online-Bestellungen dürfen künftig im Laden abgeholt werden, wie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Mittwoch nach der Kabinettssitzung in München sagte. “Das ist für viele Händler, gerade auch für den kleineren Einzelhandel, vielleicht der letzte Strohhalm.” In anderen Bundesländern war der Service bislang schon erlaubt. Bayern hatte davon bislang aber aus Angst vor Kundenansammlungen vor den Geschäften Abstand genommen. “Ich appelliere an die Bürger, diese Angebote anzunehmen” – und nicht nur bei den großen internationalen Online-Plattformen zu bestellen, sagte Aiwanger. “Wenn Corona rum ist, wollen wir nicht ein großes Ladensterben festgestellt sehen.” In Bayern werden wegen der Corona-Krise die Faschingsferien abgesagt. Die eigentlich vom 15. bis 19. Februar geplante Ferienwoche werde es nicht geben, in der Zeit könne Unterricht nachgeholt werden, der wegen der Pandemie ausgefallen sei, teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch nach einer Sondersitzung des bayerischen Kabinetts in München mit. Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (CSU) soll neuer bayerischer Gesundheitsminister werden. Die bisherige Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) werde in die Staatskanzlei wechseln, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch in München. Die in Großbritannien verstärkt aufgetretene, mutierte Form des Coronavirus ist nach Angaben von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auch in Bayern nachgewiesen worden. Das Gesundheitsministerium habe ihn am Vorabend über den Fall einer infizierten Reiserückkehrerin aus Großbritannien informiert. “Dieses mutierte Virus macht große Sorge, weil es aggressiver in der Verbreitung ist”, sagte Söder. Das mutierte Virus bedeute in der ohnehin angespannten Situation ein Zusatzrisiko. Erwartungsgemäß hat das bayerische Kabinett den seit Mitte Dezember bestehenden Corona-Lockdown in Bayern bis Ende Januar verlängert und verschärft. Der Ministerrat stimmte am Mittwoch in einer Sondersitzung per Videoschalte dem Beschluss von Bund und Ländern vom Vortag zu. “Der Lockdown wird verlängert und an einigen Stellen vertieft”, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in München. Nach den neuen Beschlüssen von Bund und Ländern muss sich nun das bayerische Kabinett in einer Sondersitzung mit einer Verschärfung der bestehenden Corona-Regeln befassen. Im Ministerrat wird es dabei am Mittwoch (ab 10 Uhr) wohl vor allem über die Umsetzung und Feinjustierung der am Vortag in Berlin festgezurrten Maßnahmen gehen. Am Freitag wird dann zudem noch der Landtag in einer Sondersitzung über die Verschärfung abstimmen. Interessant dürfte unter anderem werden, wie die Freien Wähler als Koalitionspartner der CSU auf die verschärften Corona-Maßnahmen, die Ministerpräsident Markus Söder (CSU) aus Berlin mitbringt, reagieren. Seit Monaten gibt es zwischen den beiden eigentlich sehr ähnlichen Koalitionären Spannungen wegen der Corona-Politik. Die Freien Wähler favorisieren eher einen liberaleren Ansatz mit mehr Lockerungen, die CSU um Söder steht für einen vorsichtigeren Kurs mit Auflagen. Die von Bund und Ländern beschlossene Testpflicht bei der Einreise nach Deutschland aus einem ausländischen Risikogebiet hätte aus Sicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bundesweit früher eingeführt werden müssen. Bayern und andere Grenzländer hätten seit längerer Zeit auf das Problem hingewiesen, betonte der CSU-Chef am Dienstagabend nach Beratungen von Bund und Ländern in Berlin. Einreisen aus ausländischen Risikogebieten stellten ein großes Risiko dar, auch weil dort oft nicht so strenge Corona-Regeln gälten. Wer aus einem ausländischen Risikogebiet einreist, muss sich künftig bei der Einreise testen lassen oder in den 48 Stunden davor. Die Pflicht zu einer zehntägigen Quarantäne, die ab dem fünften Tag durch einen negativen Test beendet werden kann, bleibt bestehen. In Bayern gilt diese Regelung schon länger. Am Dienstag war bekannt geworden, dass die bayerische Grenzpolizei 1300 Reisende aus Risikogebieten an Gesundheitsämter gemeldet hatte, da diese weder einen negativen Corona-Test noch eine Einreise-Anmeldung vorlegen konnten. Vom 29. Dezember bis einschließlich 3. Januar wurden demnach rund 10 000 Einreisende an den Grenzen des Freistaats sowie an den Flughäfen Nürnberg und Memmingen kontrolliert. Für etwa 4000 von ihnen habe eine Testpflicht bestanden, ein negatives Ergebnis konnten aber bei der Einreise nur rund 1400 vorlegen. Rund 1300 Personen konnten den Angaben zufolge eine Einreise-Anmeldung vorlegen. Die Impfbereitschaft insbesondere in Bayerns Pflegeheimen stimmt Ministerpräsident Markus Söder nachdenklich. Die Impfquote dort sei nicht «extrem hoch», sagte der CSU-Chef am Dienstagabend nach Beratungen von Bund und Ländern in Berlin. Im Freistaat gebe es «sehr differenzierte Ergebnisse» sowohl bei den Bewohnern als auch bei den Pflegekräften. Man werde noch mehr für die Impfbereitschaft werben müssen, kündigte Söder an. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder geht davon aus, dass mit dem Ende der Feiertage die Corona-Infektionszahlen weiter steigen werden. Die Dunkelziffer sei wahrscheinlich relativ hoch, da über Weihnachten und Silvester weniger getestet worden sei, sagte der CSU-Chef am Dienstagabend nach Beratungen von Bund und Ländern in Berlin. Auch Reiserückkehrer seien noch nicht in den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Institus abgebildet. «Wir müssen eher davon ausgehen, dass diese Zahlen wachsen», betonte Söder. Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt 11 897 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 944 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet. Eine Interpretation dieser Daten bleibt weiter schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden. Dem Verband Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM) zufolge war die Zahl der Labortests auf das Coronavirus über den Jahreswechsel im Vergleich zur Weihnachtswoche noch einmal weiter gesunken. Verglichen mit der Woche vor Weihnachten hat sich die Zahl in der vergangenen Woche ungefähr halbiert. In Bayerns Schulen wird es nach Ende der Weihnachtsferien keinen Präsenzunterricht geben. Das gab Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Konferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekannt. Es werde stattdessen zunächst bis Ende Januar Distanzunterricht sowie Notbetreuung geben, sagte Söder. Es habe sich gezeigt, dass das Corona-Virus auch in Schulen und Kitas verbreitet werden kann. Das hätten internationale Studien ergeben. Sorge bereite in diesem Zusammenhang vor allem eine Verbreitung der neuen Virusform, der in Großbritannien bekannt geworden war und inzwischen auch in Deutschland nachgewiesen wurde. Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband hat die erneute Verlängerung des Lockdowns kritisiert. Corona-Bekämpfung und «ein offenes Gastgewerbe mit Hygienekonzepten stehen nicht im Widerspruch. Wir sind Teil der Lösung und nicht Teil des Problems», teilte der Verband am Dienstag mit. Angesichts der andauernden Schließungen «nimmt allerdings in weiten Teilen des Gastgewerbes die Verzweiflung überhand». «Der Lockdown kann nicht ewig ohne eine echte Perspektive verlängert werden. Wir erwarten Planbarkeit und Verlässlichkeit politischer Entscheidungen», so der Wirteverband. Lang versprochene finanzielle Entschädigungen wie die Novemberhilfe müssten endlich bei den Betrieben ankommen. Und Betriebe, die bislang durch alle Raster gefallen seien, bräuchten auch Hilfe. Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wurde wegen weiter hoher Infektionszahlen bis zum 31. Januar verlängert. Darauf verständigten sich Bund und Länder bei ihren Beratungen am Dienstag in Berlin, wie aus ihrem Beschlusspapier hervorgeht. Mindestens 24 Stadt- und Landkreise in Bayern sind derzeit von einer Einschränkung der Bewegungsfreiheit in Gebieten mit hohen Corona-Infektionszahlen betroffen. Darunter fallen nach Daten des Robert Koch-Instituts (Stand: 5. Januar,00.00 Uhr) etwa die Städte Nürnberg, Coburg, Hof, Bayreuth, Fürth und Landshut aber auch die Landkreise Berchtesgadener Land, Passau, Regen oder Deggendorf. Bund und Länder verständigten sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Berlin darauf, dass in Gebieten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen die Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit auf einen Radius von 15 Kilometern vom Wohnort eingeschränkt werden. Gelten soll dies für Landkreise mit einer 7-Tages-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern – sofern kein triftiger Grund vorliegt. Tagestouristische Ausflüge stellen dem Beschluss zufolge explizit keinen triftigen Grund dar. In Bayern sind nach Angaben von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) bis Dienstag rund 82 000 Menschen mit einer ersten Dosis gegen das Coronavirus geimpft worden. Die Hälfte der knapp 210 000 gelieferten Impfdosen für Bayern werde für die erforderliche zweite Impfung bereitgehalten. «Nun ist es wichtig, dass wir regelmäßig neuen Impfstoff geliefert bekommen, damit wir möglichst viele Menschen schützen und Termine vergeben können», betonte Huml. Am kommenden Freitag sollen laut Ministerium weitere 107 000 Impfdosen im Freistaat eintreffen. Die Kritik der FDP an Bayerns Impfstrategie wies Huml zurück. «Die Zahlen zeigen, dass Bayern die Corona-Impfungen gut vorbereitet hat. Klar ist auch: Forderungen nach einer Lockerung der Maßnahmen zum Schutz vor weiteren Infektionen sind derzeit völlig fehl am Platz.» Der bayerische FDP-Vorsitzende Daniel Föst hatte in einem Zeitungsinterview den Impfstart als Katastrophe bezeichnet und die Ausgangsbeschränkungen als unverhältnismäßig kritisiert. Weil sie weder einen negativen Corona-Test noch eine Einreise-Anmeldung vorlegen konnten, hat die Bayerische Grenzpolizei 1300 Reisende aus Risikogebieten an Gesundheitsämter gemeldet. So solle die Testpflicht innerhalb von 48 Stunden nach der Einreise überwacht werden können, teilte die Polizei mit. Unabhängig davon gelte für die Betroffenen eine Quarantäne-Pflicht. Vom 29. Dezember bis einschließlich 3. Januar wurden demnach rund 10 000 Einreisende an den Grenzen des Freistaats sowie an den Flughäfen Nürnberg und Memmingen kontrolliert. Für etwa 4000 von ihnen habe eine Testpflicht bestanden, ein negatives Ergebnis konnten aber bei der Einreise nur rund 1400 vorlegen. Rund 1300 Personen konnten den Angaben zufolge eine Einreise-Anmeldung vorlegen. Die Polizei kündigte an, ihre Kontrollen während der nächsten Tage noch zu verstärken – «insbesondere natürlich auch am nächsten Wochenende mit einem zu erwartenden starken Rückreiseverkehr». Der bayerische FDP-Vorsitzende Daniel Föst hält die strengen Ausgangsbeschränkungen im Freistaat für unverhältnismäßig und wenig wirksam. “Bayerns Sieben-Tage-Inzidenz ist schlechter als in vielen anderen Bundesländern, wo die Maßnahmen weniger streng sind”, sagte Föst der “Augsburger Allgemeinen” (Dienstag). “Wenn man Weihnachten mit den Schwiegereltern feiert, ist es dem Virus egal, ob man um 21 Uhr mit dem Auto nach Hause fährt oder um 23 Uhr.” Die Staatsregierung versage in zentralen Bereichen der Corona-Bekämpfung, beim Schutz “der Bewohner in Pflege- und Seniorenheimen, ebenso wie beim Schulunterricht und der Kinderbetreuung”, sagte Föst. “Auch der Impfstart war eine Katastrophe.” Die Schließung der Gastronomie habe nichts gebracht. “Wir können nicht immer die gesamte Gesellschaft lahmlegen. Wir müssen gezielt die Infektionsquellen ausschalten”, forderte er. Vor dem Dreikönigstreffen der Liberalen in Stuttgart erwartet Föst von seiner Partei ein klares Bekenntnis zum Regierungswillen auf Bundesebene – und benennt ein Themenfeld: “Die Corona-Krise muss jeden wachrütteln: Ganze Bereiche wie die Digitalisierung des Bildungs- und Staatswesens sind ganz offensichtlich nicht vorhanden.” Die große Mehrheit der Bayern betrachtet einer aktuellen Umfrage zufolge die derzeitigen Corona-Maßnahmen als wenig wirkungsvoll. Mit dem noch vor Weihnachten beschlossenen harten Lockdown werde man “die Lage weiterhin nicht in den Griff bekommen”, sagten 72 Prozent der vom GMS-Institut für den Fernsehsender Sat.1 Bayern Befragten. Nur 24 Prozent erwarten einen Erfolg. Mehr hier >>>zur Umfrage. In Bayern sind mittlerweile 335.117 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Dies teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen auf seiner Homepage mit (Stand: 8 Uhr). Gestorben sind bislang im Freistaat 6.941 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen gelten 267.700 Personen. Nach den Beratungen der Kultusminister der 16 Bundesländer gibt es in Bayern wenig Hoffnung auf eine rasche Öffnung der Schulen zum Präsenzunterricht. Die Kultusministerkonferenz beschloss am Montag im Kern, die Schließung der Schulen von dem jeweiligen Corona-Infektionsgeschehen in den einzelnen Bundesländern abhängig zu machen. Bayern hat vergleichsweise hohe Inzidenzwerte von derzeit rund 160 im Durchschnitt. Den vollständigen Beitrag findest du >>> hier. Knapp ein Jahr nach den ersten Corona-Fällen in Deutschland gründen sich erste Selbsthilfegruppen von Post-Covid-Patienten. Vor allem gehe es darum, über das Erlebte zu sprechen, sich gegenseitig bei der Genesung zu unterstützen und fachliche Informationen zu sammeln, sagte Karl Baumann, der eine der ersten Gruppen bundesweit in Regensburg gegründet hat. Am Mittwoch wollte sich die Gruppe zum zweiten Mal treffen. Dabei soll gleich eine weitere entstehen: Das Interesse sei groß,20 Betroffene seien dabei – zu viel für ein Online-Treffen. «Es kommt eine Riesenwelle auf unser Gesundheitssystem zu», ist Baumann überzeugt. Die Behandlungskosten seien noch gar nicht absehbar. Der 52-jährige Unternehmer aus Wenzenbach bei Regensburg, zuvor vollkommen gesund, war im März erkrankt. Er hing an der Herz-Lungen-Maschine, erlitt im Koma einen Schlaganfall und überlebte nur knapp. «Damals hat kaum einer daran geglaubt, dass ich wieder zurückkomme», sagt er heute. «Es ist viel aufzuarbeiten.» Wann und ob er wieder voll arbeiten könne, sei offen. Bei Baumann waren mehrere Organe betroffen, neben der Lunge auch Herz, Nieren und Leber. «Es ist eine Systemerkrankung.» Bis heute seien nicht alle seine Werte normal. Und es gehe auch um die Psyche. «Man muss das Trauma aufarbeiten. Das ist langwierig.» Seine Frau leide trotz milden Verlaufs wie er an Erschöpfung, Konzentrations- und Wortfindungsschwierigkeiten. Wenn er sich mit ihr unterhalte, sei es manchmal «wie im Komödienstadel», sagt er. In der Corona-Krise steigt in bayerischen Gefängnissen der Bedarf nach einem Gespräch mit Seelsorgern. «Die Gefangenen suchen schon verstärkt Kontakt zu den Seelsorgern und Seelsorgerinnen», beobachtete Mario Kunz, Gefängnisseelsorger in der JVA Nürnberg und Vorsitzender der Konferenz für Katholische Gefängnisseelsorge in Bayern. «Viele sind noch mehr als sonst verunsichert, manche erfahren Kraft aus dem Glauben.» Auch unter den Angestellten hätten Verunsicherungen und Ängste zugenommen. Etwas mehr Gespräche als sonst registrierte Felix Walter, Gefängnisseelsorger in München-Stadelheim und Vorsitzender der Evangelischen Konferenz für Gefängnisseelsorge in Bayern. Vor allem aber hätten sich die Themen der Gespräche verändert. «Der Fokus von vielen Gefangenen ist jetzt mehr bei den Angehörigen: Wie geht es ihnen? Sind sie krank? Verlieren sie in der Krise ihre Arbeit?» In allen 36 Justizvollzugsanstalten in Bayern ist normalerweise mindestens ein katholischer und evangelischer Seelsorger für die Gefangenen da. Während Hauptamtliche die Gefangenen auch während des Lockdowns begleiten können, hätten nebenamtliche Kollegen teilweise nicht die Gefängnisse betreten dürfen. Größere Einschränkungen gebe es inzwischen nur noch bei Neuankömmlingen, die zu Beginn ihrer Haft 14 Tage in Quarantäne müssen. «Da sind Gespräche manchmal sehr schwierig», sagte Walter. «Dabei sind gerade in den ersten Tagen die Sorgen und damit auch der Redebedarf groß.» Der Kabarettist Wolfgang Krebs (54) ist froh über die bayerischen Künstlerhilfen in der Corona-Krise. Die maximal 1080 Euro pro Monat seien zwar für den einen viel und für den anderen wenig, sagte Krebs der Augsburger Allgemeinen. “Demjenigen aber, der gerade im Wohnwagen lebt, wird es helfen, über die Runden zu kommen.” Zudem seien die Hilfen eine Anerkennung für die Kulturschaffenden. “Und was besonders schön ist: Es betrifft nicht nur die Künstler, sondern auch Veranstaltungstechniker und praktisch alle anderen, die direkt von der Kultur leben”, sagte Krebs. Er selbst habe es noch ganz gut, weil er regelmäßig für das Bayerische Fernsehen und im Radio auftrete. Ohne Live-Auftritte käme aber auch er nicht über die Runden. “Unseren Umsatz machen wir auf Bühnen”, sagte der Politiker-Imitator. “Wenn ich nur Radio und Fernsehen hätte, könnte ich davon nicht leben.” Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hat sich gegen eine Öffnung von Bayerns Schulen nach Ferienende am 10. Januar ausgesprochen. «Wenn ich mir die aktuellen Infektionszahlen ansehe, gehe ich nicht von einem allgemeinem Präsenzunterricht für alle aus», sagte Piazolo der «Augsburger Allgemeinen» (Montag). Sollten die Beratungen und Beschlüsse der Kultusministerkonferenz aller Bundesländer an diesem Montag sowie der Ministerpräsidentenkonferenz am Dienstag nicht den bayerischen Vorstellungen entsprechen, kann sich Piazolo einen bayerischen Sonderweg für die Schulen vorstellen. «Bildung ist Ländersache, es kann durchaus sein, dass Bayern am Ende eigene schulpolitische Vorstellungen umsetzt.» Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte zuvor ähnlich wie der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach angeregt, zumindest Grundschulen auf jeden Fall schon ab dem 11. Januar wieder zu öffnen. Piazolo bevorzugt dagegen für die Grundschulen nach den Ferien den sogenannten Wechselunterricht – also Unterricht in alternierenden, kleineren Gruppen. «Wechselunterricht wäre für die Jüngsten eine Möglichkeit, wenigstens teilweise in persönlichem Kontakt mit den Lehrkräften zu bleiben», sagte der bayerische Kultusminister der Zeitung. Bezogen auf alle Schularten plädiert Piazolo für ein differenziertes System aus Wechsel- und Distanzunterricht, abgestuft nach Alter der Schülerinnen und Schüler sowie Schularten. In Bayern waren am Sonntagmorgen mehr als 61.000 Menschen mit der ersten Impfdosis gegen das Coronavirus versorgt. Das sagte der Staatssekretär und Leiter der Corona-Taskforce im bayerischen Gesundheitsministerium, Klaus Holetschek (CSU), am Sonntag der Deutschen Presse Agentur. In Bayern wird wie in ganz Deutschland seit dem 27. Dezember gegen das Virus geimpft. Zunächst sind derzeit Bewohner von Altenheimen und Bedienstete aus dem Gesundheits- und Pflegebereich an der Reihe. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hatte noch am Samstag von mehr als 43.000 Geimpften in Bayern gesprochen. Nach dem Ende der Weihnachtsferien müssen nach Ansicht des Deutschen Realschullehrerverbands klare Regeln zu Wechsel- und Distanzunterricht abhängig von den Corona-Infektionszahlen gelten. «Präsenzunterricht bis 50, Wechselunterricht ab 50 und Fernunterricht ab 100 würden wir als Richtwert ins Feld schlagen», sagte der Vorsitzende des Deutschen und des Bayerischen Realschullehrerverbands, Jürgen Böhm, der Deutschen Presse-Agentur. Auch über einen Wert von 150 Neuerkrankungen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen könne man noch diskutieren. «Aber es müssen jetzt klare Ansagen gemacht werden, wie wir in den nächsten Wochen und Monaten handeln», betonte Böhm. Es mache keinen Sinn, die Schüler nach den Ferien wieder dicht gedrängt in Bussen durch die Gegend zu fahren, so lange die Ansteckungsraten so hoch seien. «In einigen Bundesländern will man immer noch nicht verstehen, dass es auch an den Schulen ein Infektionsgeschehen gibt und sich Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte dort anstecken», erläuterte Böhm. «Diese Tatsache wird mit einer Ignoranz und Arroganz unterschätzt, dass einem fast die Worte fehlen.» In Bayern waren am Samstag nach Angaben von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) rund 43.000 Menschen mit einer ersten Dosis gegen das Coronavirus geimpft. Es sei jetzt wichtig, dass rechtzeitig und regelmäßig neuer Impfstoff angeliefert werde, sagte die Ministerin dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2). Die meisten der Geimpften kamen in den ersten Tagen nach dem Impfstart am 27. Dezember aus der Gruppe der Bediensteten im Gesundheits- und Pflegewesen. Die zweite große Gruppe stellten Bewohner von Alten- und Pflegeheimen. Senioren im Alter von über 80 Jahren. Huml bezeichnete den Impfstart in Bayern trotz einiger Holprigkeiten in den ersten Tagen als gelungen. Sie sprach von einer großen logistischen Herausforderung, die 99 Impfzentren in 96 Landkreisen und kreisfreien Städten mit Impfstoff zu versorgen. Die Impfbereitschaft in Bayern sei gegenwärtig sehr groß. «Viele haben eine ganz, ganz große Hoffnung in diesen Impfstoff und das ist auch gut und richtig», sagte Huml. In einigen Impfzentren sei bereits damit begonnen worden, auch Senioren zu impfen, die nicht in Heimen leben. Einige Landräte hätten auch schon die über 80-Jährigen in ihren Landkreisen angeschrieben, andere würden dies noch machen. Die Münchner Virologin Ulrike Protzer hat sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie dafür stark gemacht, den vorhandenen Impfstoff besser auszunutzen. “Was man vielleicht noch machen könnte: Man kann aus einer Ampulle dieses Impfstoffes nicht nur fünf, sondern sechs Dosen gewinnen. Das wären schon mal 20 Prozent mehr”, sagte die Professorin von der Technischen Universität München am Samstag dem Bayerischen Rundfunk. Der Impfstoff des Herstellers Biontech wird als Konzentrat geliefert. Aus einer Konzentrat-Ampulle sollen fünf Impfstoff-Dosen gewonnen werden können, sie enthalten aber nach ersten Erfahrungen etwas mehr, was die Entnahme einer sechsten Dosis ermöglicht. Einen Verzicht auf die zweite Impfung etwa drei Wochen nach der ersten hält die Virologin dagegen nicht für praktikabel. Ein solches Vorgehen müsste erst durch neue Studien gestützt werden und dann ein Zulassungsverfahren passieren. Entsprechende Überlegungen wurden zuletzt aus Großbritannien bekannt. Für die Würzburger Kickers hat das neue Fußballjahr wieder mit einem Corona-Fall begonnen. Ein Spieler des Aufsteigers ist vor dem Heimspiel am Samstag gegen den Karlsruher SC positiv auf Covid-19 getestet worden, wie die Unterfranken vor dem Heimspiel mitteilten. Alle weiteren Befunde der Testreihe seien negativ gewesen. Am Samstagmorgen wurden weitere Schnelltests durchgeführt, die ebenfalls komplett einen negativen Befund ergeben hätten. Der vom Verein namentlich nicht genannte Profi, der aktuell keine Symptome aufweise, habe sich umgehend in häusliche Isolation begeben. Die Kickers informierten das Gesundheitsamt Würzburg und die Deutsche Fußball Liga (DFL). Nach einem Corona-Fall im Funktionsteam mussten die Unterfranken im letzten Spiel des vergangenen Jahres beim 0:2 in Darmstadt mit einer Notelf antreten. Damals waren vom Gesundheitsamt zahlreiche Kickers-Spieler in Quarantäne geschickt worden. Audi-Vorstandschef Markus Duesmann hält weitere staatliche Förderung für Automobilhersteller für nicht angemessen. Die Corona-Krise nage an den Gewinnen in der Branche, sagte Duesmann der Süddeutschen Zeitung. “Aber fast alle Firmen – Hersteller wie Zulieferer – können überleben”, sagte der Manager. Die von der Corona-Pandemie verursachten Einschnitte in der Gastronomie oder der Kultur seien viel schlimmer. “Das tut mir super weh. Das ist tragisch. Tragisch ist nicht, dass wir zehn Prozent weniger Umsatzvolumen haben”, sagte der Audi-Chef der Zeitung. Duesmann zeigte sich in dem Interview nicht als großer Freund der umstrittenen Stadtgeländewagen. “Ich brauche keinen SUV, fahre keinen”, sagte er. Die großen Fahrzeuge wirkten in engen Innenstädten eher deplatziert. Audi entwickle neue Fahrzeugkonzepte, die weniger wuchtig seien. Ist ein Oktoberfest 2021 in abgespeckter Form mit Einlassbeschränkungen oder halb so vielen Tischen denkbar? >>> Das denkt Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. Soll ich, soll ich nicht? Wer heiraten will, steht vor einem Problem. Denn wegen Corona ist unklar, wann große Feste mit vielen Freunden und Verwandten wieder möglich sind. Was also tun? Den ganzen Artikel findet Ihr >>> hier. Im Jahr 2020 ist die Zahl der illegalen Autorennen im Freistaat deutlich gestiegen. Zieht es junge Leute im Corona-Jahr aus Langeweile auf die Straßen? >>> Hier geht es zum Artikel. Im Gegensatz zu den Tagen um Weihnachten war das Ausflugsgeschehen in Bayern am Neujahrstag vergleichsweise ruhig. Den Polizeipräsidien Oberbayern Süd, Schwaben Süd/West und Niederbayern lagen bis zum Nachmittag keine Meldungen über größere Menschenansammlungen oder zugeparkte Straßen vor. Eine Sprecherin der Zugspitzbahn in Garmisch-Partenkirchen beurteilte das Fahrgastaufkommen als “sehr übersichtlich” trotz Sonnenscheins und der am Freitag im Ort gastierenden Vierschanzentournee. Im Vorfeld hatte die Polizei angekündigt, in beliebten Ausflugsregionen mehr Präsenz zu zeigen und Parkverbote zu kontrollieren. Außerdem wurden Ausflügler aufgefordert, Fahrten in viel besuchte Gebiete zu überdenken. Im sogenannten “Lockdown” sind alle Skigebiete in Bayern geschlossen, allerdings gingen in den zurückliegenden Tagen viele Menschen mit Schlitten und Tourenski in die Berge. In Bayern sind mittlerweile 328.755 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Dies teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen auf seiner Homepage mit (Stand: 8 Uhr). Gestorben sind bislang im Freistaat 6.766 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen gelten 258.240 Personen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Bayern ist am Neujahrstag um 3743 gestiegen. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen mit. Am Freitag vergangener Woche, ebenfalls ein Feiertag, waren 2758 Fälle gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle stieg seit Donnerstag um 52 auf 6766. Das Robert Koch-Institut wies allerdings darauf hin, dass eine Interpretation der Daten momentan schwierig sei. Während der Feiertage und um den Jahreswechsel werden wahrscheinlich weniger Menschen getestet und möglicherweise übermitteln nicht alle Ämter ihre Daten. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner liegt nach LGL-Angaben in Bayern bei 166,21. Das LGL zählte seit Beginn der Pandemie 328.755 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Bayern (Stand: 1.01.,8 Uhr). Der FC Augsburg kann in seinem ersten Bundesligaspiel des neuen Jahres mit Offensivspieler André Hahn planen. Trainer Heiko Herrlich sagte vor der Partie beim 1. FC Köln an diesem Samstag (15.30 Uhr), dass Hahn der Mannschaft wieder zur Verfügung stehe. Der 30-Jährige war Anfang Dezember positiv auf das Coronavirus getestet worden und seitdem ausgefallen. Stürmer Alfred Finnbogason fehlte zuletzt im Training. “Ich denke deshalb, dass er uns nicht zur Verfügung stehen wird”, berichtete Herrlich am Freitag. “Da müssen wir abwarten und geduldig sein, bis er uns wieder zur Verfügung steht.” Finnbogason plagt sich immer wieder mit Verletzungen herum. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Hoffnungen auf ein schnelles Ende des Lockdowns oder umfassende Lockerungen gebremst. “Wir müssen jetzt einfach die Zahlen nachhaltig senken. Daher bin ich sehr skeptisch, schon ab 10. Januar wieder Öffnungen in Aussicht zu stellen”, sagte Söder wenige Tage vor den erneuten Bund-Länder-Beratungen der Deutschen Presse-Agentur. Söder forderte einen weiterhin entschlossenen Kampf von Bund und Ländern gegen das Virus. “Wir wissen nicht, ob wir im Frühjahr Dank oder Quittung dafür bekommen. Aber wenn wir aus Ängstlichkeit nicht entscheiden würden, dann hätten wir unseren Auftrag verfehlt”, sagte er. “Es kommt jetzt nicht darauf an, die bequemste Lösung zu finden, sondern die wirkungsvollste.” Die Ministerpräsidenten der Länder wollen am 5. Januar mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) darüber beraten, wie es nach dem bundesweiten Lockdown, der zunächst bis 10. Januar befristet ist, weitergeht. Erklärtes Ziel ist es, die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen auf unter 50 zu drücken – ein Ziel, das angesichts der aktuellen Zahlen noch in weiter Ferne ist. “Die große Mehrheit der Menschen geht gut mit”, sagte Söder. Aber es gebe auch einige, die skeptisch seien. “Und viele suchen nach Schlupflöchern, anstatt gemeinsam zu schützen.” Ziel muss nach Worten des CSU-Vorsitzenden aber bleiben, die Zahlen “nachhaltig” zu senken. Rund 32.000 Menschen in Bayern haben sich bislang gegen das Coronavirus impfen lassen. Damit habe sich innerhalb kürzester Zeit die Zahl der Impfungen beinahe verdoppelt, teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Donnerstag in München mit. Bis Mittwochnachmittag seien an Bayern rund 102.000 Impfdosen ausgeliefert worden. Damit könnten nun mehr als 50.000 Menschen geimpft werden. Für einen vollen Impfschutz muss sich jeder zweimal impfen lassen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ruft die Menschen in der Corona-Krise zu Geduld, Rücksicht und Disziplin auf. «Corona ist die Bewährungsprobe unserer Generation», sagte der CSU-Chef laut Redemanuskript in seiner Neujahrsansprache. Doch er sei sich sicher, dass es gelingen werde, die Corona-Pandemie zu überwinden – und zwar gemeinsam. «Zum Glück machen die meisten Menschen mit», meinte Söder. Für deren Verständnis bedanke er sich. Sein Dank gelte auch allen, die während der freien Tage rund um die Uhr arbeiteten wie die Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger, Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehren, Bundeswehr und Gesundheitsämter. Söder schwor die Menschen in seiner Ansprache auf weitere Beschränkungen angesichts der hohen Infektionszahlen ein: «Wir erleben gerade die zweite Welle. Manche prophezeien sogar schon eine dritte Welle. Und Nachrichten über mutierte Corona-Viren machen große Sorge.» Doch die Corona-Impfung mache Hoffnung, Normalität und Freiheit Stück für Stück zurückzugewinnen. «Keine Sorge, es gibt keine allgemeine Impfpflicht, aber Impfen ist ein Gebot der Vernunft», betonte Söder. Die Menschen könnten darauf vertrauen, dass der Impfstoff sicher sei. Das bestätigten alle Zulassungsstellen in Europa und Deutschland. «Daher bitte nicht den Fake-News glauben, die ständig durchs Netz geistern», sagte Söder. Ihn empöre es, dass es immer noch Menschen gebe, die das Coronavirus ignorierten oder leugneten. «Für mich ist jeder Einzelfall ein Schicksal und jeder Todesfall ein Stich ins Herz.» Das Verwaltungsgericht Ansbach hat das flächendeckende Böllerverbot in Nürnberg teilweise gekippt. Am Donnerstagvormittag gab die Kammer einem Eilantrag aus Nürnberg teilweise statt, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Danach dürfen die Antragssteller Feuerwerk auf ihrem privaten Grundstück an Silvester und Neujahr zünden (Az.: AN 15 S 20.2909). Abgesehen von dieser Ausnahme gilt nach Angaben der Stadt Nürnberg jedoch weiterhin ein Böllerverbot auf allen öffentlichen und privaten Flächen. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingelegt werden. In Mittelfranken hatten Kommunen ein Böllerverbot an Silvester und Neujahr beschlossen, das auch in privaten Gärten oder auf Balkonen gilt. Im Laufe des Tages will das Ansbacher Verwaltungsgericht über weitere Eilanträge zu dem Thema entscheiden, die insbesondere die Verbote in Ansbach, Erlangen sowie in den Landkreisen Roth, Erlangen-Höchstadt und Ansbach betreffen. Am Dienstag hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) das flächendeckende Feuerwerksverbot in Augsburg gekippt, da es sich «nicht um eine infektionsschutzrechtlich “notwendige” und damit verhältnismäßige Maßnahme im Sinne des Infektionsschutzgesetzes» handle (Az.20 CS 20.3139). Die Stadt Augsburg wollte ebenfalls Feuerwerk auf privaten Flächen verbieten, um Unfälle zu vermeiden und das medizinische Personal zu entlasten. Die Stadt Coburg hat ihre Corona-Regelungen wegen weiter steigender Infektionszahlen verschärft. Von diesem Donnerstag an dürfen sich nur noch zwei konkret genannte Haushalte mit höchstens fünf Erwachsenen gegenseitig besuchen. Man müsse sich also auf einen Haushalt festlegen, mit dem man sich trifft, teilte die Kommune mit. Diese zwei Hausstände dürften dann auch gemeinsam spazieren gehen oder draußen Sport treiben. Gottesdienste in Gebäuden sind verboten. Die Regelungen sollen zunächst bis zum 10. Januar gelten. In ihrer Mitteilung nannte die Stadt das Infektionsgeschehen in Coburg «diffus». Man rate den Einwohnern auch davon ab, Ausflüge in den Landkreis oder in andere Regionen zu unternehmen. Am Donnerstagmorgen lag der Inzidenzwert nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 530,8 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen – Coburg hatte damit den mit Abstand höchsten Inzidenzwert in Bayern. Die neuen Regeln betreffen nur die rund 41 000 Einwohner der Stadt Coburg, nicht aber den Landkreis. Dort lag der Inzidenzwert laut RKI bei 360,8. Der reaktivierte Pflegepool für Freiwillige zur Hilfe in der Corona-Krise ist nach Worten von Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) gut gestartet. Bislang hätten sich 679 Menschen gemeldet, die in Alten- und Pflegeheimen sowie Krankenhäusern aushelfen wollten. «Das ist sehr erfreulich, denn jede helfende Hand zählt jetzt. Wir setzen damit auf ein bewährtes Instrument aus der ersten Welle der Pandemie», sagte Huml laut Mitteilung von Donnerstag. Mit dem erneuten Eintreten des Katastrophenfalls in Bayern war auch der Pflegepool reaktiviert worden. Er läuft über eine Plattform der Vereinigung der Pflegenden in Bayern, die auch für die Vermittlung zuständig ist. Alle Fachkräfte, die aktuell nicht in der Pflege arbeiteten und nicht zu einer Risikogruppe gehörten, sollten sich zur freiwilligen Unterstützung der Alten- und Pflegeheime sowie Krankenhäuser melden, hatte Huml Mitte Dezember beim Start des Pflegepools gesagt. Freiwillige können sich über die Plattform www.pflegepool-bayern.de melden. Dort ist auch zu sehen, wo aktuell Bedarf an Helfern ist. Arbeitgeber bekommen einen finanziellen Ausgleich, wenn sie Mitarbeiter für einen Einsatz im Pflegepool freistellen. Die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben einen positiven Nebeneffekt: Sie verhindern auch die Ausbreitung anderer Infektionskrankheiten. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen gab es seit Anfang Oktober 30 Grippe-Fälle – im Vergleich zu 914 zum selben Zeitraum im Vorjahr. Die Zahl der vom Norovirus ausgelösten Darm-Infektionen lag 2020 bei fast 4000. Das sind etwa 6000 weniger als 2019. Dieser rückläufige Trend könne mehrere Ursachen haben, sagte ein LGL-Sprecher. Dazu gehörten zum Beispiel häufiges Händewaschen, das Tragen von Mund-Nasen-Schutz und die geschlossenen Kitas, Schulen, Restaurants und Geschäfte. Wie sich die einzelnen Maßnahmen auf die Infektionszahlen auswirkten, könne aber nicht gesagt werden. Außerdem sei unklar, wie stark sich diese auf die Grippesaison 2020/2021 auswirken werde, denn die Grippe-Welle stehe noch bevor. Diese beginne üblicherweise zwischen Anfang Januar und Anfang Februar. In der Silvesternacht soll es angesichts der Corona-Pandemie verschärfte Polizeikontrollen im Freistaat geben. Das kündigte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch an. Im Fokus soll dabei die Einhaltung der Ausgangsbeschränkungen und der Ausgangssperre ab 21 Uhr stehen. Die örtlichen Polizeiinspektionen würden von 800 Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei unterstützt. Die Corona-Lage sei weiterhin sehr kritisch, sagte der Minister. Er appelliert an die Einsicht und Vernunft der Bürgerinnen und Bürger, die sich ja schon über die Weihnachtsfeiertage insgesamt sehr vorbildlich verhalten haben. Bleiben Sie daheim, verzichten Sie in diesem Jahr ausnahmsweise auf Party und Feuerwerk. Nach dem Erlass eines flächendeckenden Böllerverbots in Mittelfranken sind am Verwaltungsgericht Ansbach drei Eilanträge gegen die Verordnung eingegangen. “Das betrifft die Verbote in Ansbach, Erlangen sowie im Landkreis Erlangen-Höchstadt”, sagte ein Gerichtssprecher am Mittwoch. Eine Entscheidung sollte am späten Mittwochnachmittag oder erst am Silvestertag fallen. In Mittelfranken hatten Kommunen ein Böllerverbot an Silvester und Neujahr beschlossen, das auch das Zünden von Feuerwerkskörpern in privaten Gärten oder auf Balkonen verbietet. Mit dem Verbot sollen silvestertypische Verletzungen vermieden werden, um medizinisches Personal und Betten zu entlasten. Die Belastung von Mitarbeitern in Krankenhäusern habe wegen der Covid-19-Patienten längst eine kritische Grenze überschritten, hieß es. Antragssteller aus der Stadt Erlangen fanden “das pauschale Böllerverbot unzulässig und unverhältnissmäßig”. Es könne keine Verschärfung der Infektionsgefahr erkannt werden. “Konkret besteht im Stadtgebiet Erlangen keine Überlastung der Kapazitäten der Kliniken und Intensiv-Stationen durch Covid-19-Patienten”, heißt es in der Begründung. Die dargestellten Belastungen der Kliniken durch Feuerwerk auf Privatgrund seien “maßlos übertrieben”. Am Dienstag hatte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) ein flächendeckendes Feuerwerksverbot in Augsburg gekippt, da es sich “nicht um eine infektionsschutzrechtlich ‘notwendige’ und damit verhältnismäßige Maßnahme im Sinne des Infektionsschutzgesetzes” handle. Die bayerische Corona-Verordnung mit weitreichenden Einschränkungen und Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus bleibt bis auf Weiteres in Kraft. Der Bayerische Verfassungsgerichtshof lehnte es in einer am Mittwoch veröffentlichten Entscheidung ab, die Verordnung durch einstweilige Anordnung außer Vollzug zu setzen. Laut Mitteilung des Gerichts ist es aber offen, wie die Entscheidung im Hauptverfahren ausgeht: Bei der im Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes gebotenen überschlägigen Prüfung könne “weder von offensichtlichen Erfolgsaussichten noch von einer offensichtlichen Aussichtslosigkeit” des Hauptantrags im Popularklageverfahren ausgegangen werden. In der Verordnung sind quasi sämtliche Anti-Corona-Maßnahmen in Bayern geregelt, darunter die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, die nächtliche Ausgangssperre sowie der aktuelle Lockdown mit Geschäfts-, Schul- und Kita-Schließungen. Die weitreichenden Maßnahmen, auch der Lockdown, sind zunächst bis 10. Januar befristet. Allerdings deutete sich zuletzt eine Verlängerung der meisten Maßnahmen an. Bund und Länder wollen darüber am 5. Januar beraten. In Bayern sind mittlerweile 319.232 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Dies teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen auf seiner Homepage mit (Stand: 8 Uhr). Gestorben sind bislang im Freistaat 6.584 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen gelten 249.480 Personen. Das Hilfsprogramm für Laienmusik wird bis Ende Juni verlängert. “Damit die Laienmusik in Bayern nach der Krise wieder am gewohnten Vereinsleben anknüpfen kann”, begründete Kunstminister Bernd Sibler (CSU) am Mittwoch in München die Entscheidung. Der Freistaat stellt bis zu 1000 Euro pro Verein bereit. Für jedes weitere Ensemble eines Vereins kommen bis zu 500 weitere Euro hinzu. Außerdem stehen bis zu fünf Millionen Euro insgesamt für Hygienemaßnahmen oder die Anmietung zusätzlich erforderlicher Proberäume zur Verfügung. Zudem werde die Antragsstellung deutlich vereinfacht, hieß es. Gemeinnnützige Laienmusikvereine, die in einem der 22 Dachverbände in Bayern Mitglied sind, können zwischen dem 1. und dem 31. Juli 2021 die Förderanträge rückwirkend für die Monate Januar bis Juni einreichen. Zu diesem Zweck sollen sie schon im Laufe des ersten Halbjahres ihre Einnahmen und Ausgaben für diesen Zeitraum dokumentieren. Bayerns Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (CSU) hofft auf mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit vom Bund, was die Lieferung von Corona-Impfstoffen angeht. Wenn man in den Impfzentren Termine vergeben wolle, müsse man wissen, wann welcher Impfstoff in welcher Menge zur Verfügung stehe, sagte Holetschek am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. “Da würde ich mir vom Bund eine höhere Verlässlichkeit wünschen.” Sonst sei es relativ schwierig, den Menschen, die auf den Hotlines anrufen und fragen, Auskünfte zu geben. Für die Impfzentren in Bayern gibt es nach Worten Holetscheks schon mehr als 8000 Terminvormerkungen. Insgesamt zeigte sich Holetschek mit dem Impfstart in Bayern zufrieden, auch wenn es einige kleinere Probleme gegeben habe. «Wir haben eigentlich keinen schlechten Start hingelegt», sagte er. Nach einer Übersicht des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch wurden in Bayern bereits knapp 13.000 Menschen geimpft, insbesondere in Alten- und Pflegeheimen. In absoluten Zahlen gemessen waren das zum aktuellen Zeitpunkt mehr als in jedem anderen Bundesland. Holetschek warf aber auch die Frage auf, wie weitere Produktionssteigerungen erreicht werden könnten. Es müssten alle Anstrengungen unternommen werden, die Produktion anzukurbeln. Bewegung an der frischen Luft birgt nach Einschätzung des Münchner Virologen Oliver Keppler bei Einhaltung der Abstandsregeln sehr geringe Corona-Ansteckungsgefahren. «Es gibt Studien, denen zufolge die Ansteckungswahrscheinlichkeit in geschlossenen Räumen neunzehnmal höher sein könnte», sagte der Chef der Virologie am Max-Pettenkofer-Institut der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität am Mittwoch. «Wenn man draußen Abstand hält und eine Mund-Nasen-Bedeckung trägt, ist das Risiko praktisch null.» Deutschlandweit wird aus Wintersportgebieten von den Bayerischen Alpen bis zum Harz reger Andrang gemeldet. Das hat besorgte Diskussionen über mögliche Ansteckungsgefahren zur Folge. «Die Leute sollen ja auch ein bisschen raus und an die frische Luft gehen», sagte Keppler zu der Debatte. «In Skigebieten könnte es am Lift und in Gondeln problematische Engstellen geben, sogar wenn man eine FFP2-Maske trägt. Aber Wandern, Schlittenfahren und Tourengehen halte ich für ein wirklich geringes Risiko, wenn man zu anderen Familien Abstand hält.» Geöffnet sind Skigebiete derzeit in Österreich und der Schweiz, in der Bundesrepublik sind sie ausnahmslos geschlossen. Dennoch verzeichnen Garmisch-Partenkirchen und andere Wintersportorte regen Besuch von Skifahrern, Rodlern und Wanderern, die Berge ohne Lift aus eigener Kraft erklimmen. Allerdings ist der Andrang auch nicht größer als etwa in München, wo sich an jedem sonnigen Wochenende Tausende auf den Spazierwegen an der Isar oder im Englischen Garten tummeln. Die bayerische Polizei sieht bislang keine außergewöhnliche Situation in den Ausflugsgebieten, appelliert aber an die Bürger, sich die Auswahl der Ziele gut zu überlegen. «Ein Problem könnten vielleicht Verkaufsstände sein, vor denen die Menschen Schlange stehen», sagte Keppler. «Aus meiner eigenen Beobachtung halten sich aber nahezu 100 Prozent der Leute auch hier an die Abstandsregeln, und sehr viele tragen eine Mund-Nasen-Bedeckung.» Ein weiteres mögliches Risiko: «Problematisch könnte auch sein, wenn sich Familien mit anderen Familien zum Spazierengehen verabreden und einander dabei nahe kommen oder gar in einem Auto fahren», sagte der Wissenschaftler. «Letzteres ist ein bekanntes Ansteckungsrisiko. Aber solange sich die Menschen an der frischen Luft und in ihrer jeweiligen familiären Blase bewegen, sehe ich da keine Gefahr.» Der städtische Bestattungsdienst in Nürnberg hat zurzeit so viel zu tun, dass er nicht mehr alle Aufträge annehmen kann. «Corona spielt eine Rolle. Wir haben ein erhöhtes Sterbeaufkommen», sagte der stellvertretende Leiter der Friedhofsverwaltung Gerhard Wellenhöfer am Mittwoch. Ein weiterer Grund seien die üblichen Verzögerungen über die Feiertage. Bayerns zweitgrößte Stadt verzeichnet seit Wochen viele Corona-Infektionen. Laut Robert Koch-Institut lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen am Mittwochmorgen knapp unter 300. Bislang gab es 210 Todesfälle. Um die vielen Bestattungen abarbeiten zu können, hat der Bestattungsdienst sein Personal über die Feiertage aufgestockt. Beim Krematorium sei sogar eine zusätzliche Schicht eingeführt worden, sagte Wellenhöfer. «Wir haben Engpässe in der Kühlkapazität, aber schaffen es noch.» Wellenhöfer geht davon aus, dass sich die Lage nach den Feiertagen entspannen werde. Bei Menschen, die an oder mit Covid-19 gestorben sind, sind bei der Bestattung besondere Sicherheitsvorkehrungen nötig. Wie auch bei anderen Toten mit infektiösen Krankheiten müssten die Särge versiegelt werden, sagte Wellenhöfer. Eine offene Aufbahrung sei nicht möglich. Die Beschäftigten des Bestattungsdienstes müssten außerdem Schutzkleidung tragen. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) fordert eine schrittweise Lockerung der Corona-Beschränkungen – mit Klugheit und Technologie. «Wir brauchen differenzierte und intelligente Lösungen, um schrittweise wieder zur Normalität zurückzukommen», sagte Aiwanger der Deutschen Presse-Agentur. «Wir müssen weg vom holzschnittartigen “ganz Deutschland auf oder zu”». Aiwanger setzt sich unter anderem dafür ein, dem Einzelhandel so wie in anderen Bundesländern zu erlauben, dass Kunden Online-Bestellungen abholen dürfen (Click&Collect) und dass Skigebiete begrenzt öffnen dürfen. «Wir müssen die Zahlen abwarten, aber es sieht so aus, als ob die Infektionen zurückgehen», sagte der Freie Wähler-Chef. «Wir sollten darüber nachdenken, Click&Collect in Bayern einzuführen.» Wenn die Analyse der Erfahrungen in anderen Bundesländern zeigt, dass dabei keine Corona-Hotspots entstehen, könnte das nach Aiwangers Einschätzung auch in Bayern erlaubt werden. Zur derzeitigen Debatte um den Freizeit-Wintersport sagte der Wirtschaftsminister: «Wir sollten den Bewegungsdrang der Menschen in geordnete Bahnen lenken. Das heißt für mich: Skigebiete mit sauberen Hygienekonzepten öffnen.» Als Beispiel für eine mögliche Lösung nannte Aiwanger, Skifahrern FFP2-Masken und Online-Anmeldungen vorzugeben – «damit nicht zu viele kommen und jeder Zweite wieder heimgeschickt wird.» Im Einzelhandel seien ebenfalls differenzierte Lösungen notwendig. «Derzeit kann man mit Fußballschal als Mund-Nasen-Bedeckung im Supermarkt einkaufen, aber der Schuhladen nebenan darf nicht mal Click&Collect machen. Mit vorgeschriebenen FFP2-Masken könnten auch mehr Geschäfte wieder öffnen.» FFP2-Masken haben anders als die üblichen Mund-Nasen-Bedeckungen eine Filterwirkung und dienen sowohl dem eigenen Schutz als auch dem Schutz der Mitmenschen vor einer Infektion. Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft erwartet für 2021 mit dem Abklingen der Corona-Pandemie eine eher mäßige Erholung der Konjunktur. Das bayerische Bruttoinlandsprodukt könnte demnach um drei Prozent zulegen, wie der Verband am Mittwoch in München mitteilte. Damit wäre der Einbruch im zu Ende gehenden Jahr längst nicht ausgeglichen: 2020 ist die bayerische Wirtschaftsleistung nach vbw-Berechnungen um 6,5 Prozent geschrumpft. «Damit wird das Vorkrisenniveau zum Jahresende 2021 noch nicht wieder erreicht», sagte vbw-Präsident Wolfram Hatz. Zum Vergleich: 2010 war die bayerische Wirtschaft nach der internationalen Finanzkrise mit plus fünf Prozent sehr stark gewachsen,2011 sogar um über sechs Prozent. Diese Zahlen waren allerdings ursprünglich etwas niedriger und wurden erst nachträglich durch die Statistikbehörden nach oben korrigiert. Die vbw stellt ihre aktuellen Erwartungen ebenso unter Vorbehalt wie Wirtschaftsforschungsinstitute in den vergangenen Wochen. «Die Prognose steht unter der Prämisse, dass ab dem Frühjahr 2021 keine nennenswerten coronabedingten Einschränkungen der Wirtschaft mehr nötig sind», sagte Hatz dazu. Doch auch abgesehen von Corona sind die Vorzeichen für das neue Jahr nach vbw-Einschätzung in mehrfacher Hinsicht nicht ideal. Hartz nannte den Brexit und die andauernden internationalen Handelskonflikte. Zudem wird die konjunkturelle Erholung laut vbw nicht gleich zum Beginn des neuen Jahres einsetzen. «Wir rechnen erst ab dem Frühjahr angesichts des dann wärmeren Wetters und der zu erhoffenden Erfolge der Impfungen mit einer nachhaltigen Abschwächung der Pandemie», sagte Hatz. «Dann ist auch ein stärkerer konjunktureller Erholungseffekt für die meisten Branchen zu erwarten.» In Bayern sind mittlerweile 315.320 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Dies teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen auf seiner Homepage mit (Stand: 8 Uhr). Gestorben sind bislang im Freistaat 6.443 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen gelten 245.330 Personen. Die Staatsregierung startet im Januar den Großeinsatz eines neuen Corona-Schnelltests, der weit zuverlässiger sein soll als das bisher übliche Schnellverfahren. Vorerst hat die Staatsregierung sechs der erst vergangene Woche amtlich zugelassenen neuen Testgeräte und 60.000 Testkits des Startups GNA Biosolutions geordert. Darüber hinaus hat sich Bayern das Vorkaufsrecht für 1000 Geräte plus einer Million Tests gesichert, wie Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Dienstag in München sagte. Aiwangers Ministerium förderte die Entwicklung mit acht Millionen Euro – eine Investition, die sich nach Einschätzung des Freie Wähler-Chefs mehr als rechnen wird. Den vollständigen Bericht findest du >>> hier. Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband kann sich gelockerte Corona-Regeln für Geimpfte gut vorstellen. Auch Kindergärten verlangten Impfungen. Und wenn 50 Menschen im Gasthaus zusammen feiern wollen “und alle geimpft sind, warum nicht?”, sagte Verbandspräsidentin Angela Inselkammer am Dienstag in München: “Ich würde da relativ pragmatisch vorgehen.” Die Wirte vertrauten voll auf die Zusage der Bundesregierung, mit den November- und Dezemberhilfen 75 Prozent des entgangenen Umsatzes ersetzt zu bekommen – auch wenn sie bislang noch “keine wesentlichen Zahlungen erhalten” hätten. Allerdings hätten viele Wirte schon ihre gesamten Ersparnisse samt Altersvorsorge eingesetzt und sich verschuldet, “57 Prozent der Betriebe sehen sich in ihrer Existenz gefährdet” sagte Inselkammer. “Die Not ist brutal.” Auf der anderen Seite hätten viele Menschen erfahren, dass das Leben ohne die Wirtshäuser ärmer sei: “Wenn wir wieder aufsperren, wird die Nachfrage sehr groß sein”, sagte Inselkammer. Aus der Not heraus hätten auch viele Wirte mit dem Außer-Haus-Verkauf Geld verdient oder andere neue Konzepte ausprobiert. Davon werde manches bleiben, auch wenn es immer nur ein Zusatzgeschäft sein können. Sie wollten in die Berge und mit ihrem Auto im Schnee driften – doch die Fahrt von zwei Männern hat mit einer Anzeige wegen des Verstoßes gegen die Corona-Vorschriften geendet. “Schließlich ist “Driften” kein “triftiger Grund” im Sinne der Corona-Vorschriften”, schrieb die Polizei am Dienstag. Das Verlassen der Wohnung ist in Bayern wegen der Corona-Ausgangsbeschränkung nur bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt, nachts sind die Regeln besonders streng. Die 24- und 26-Jährigen fuhren von Niedersachsen in Richtung Oberbayern. Im Grenzgebiet zu Österreich wollten sie mit dem Auto über die schneebedeckten Straßen rutschen. Zum sogenannten Driften in den Bergen hatte sie ein Video aus dem Internet inspiriert. Doch Beamte der Verkehrspolizei Hof zogen die beiden Männer am Dienstag kurz nach Mitternacht auf der Autobahn 9 bei Berg (Landkreis Hof) aus dem Verkehr. In Bayern sind bislang etwa 6000 Menschen gegen Corona geimpft worden. Das teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Montagabend mit. Großenteils wurden alte Menschen in Pflege- und Seniorenheimen geimpft. Die Impfungen hatten am Sonntag begonnen, bis Jahresende soll Bayern rund 215.000 Impfdosen erhalten. Vorerst werden ganz überwiegend Heimbewohner geimpft. Eine Gruppe mit hoher Priorität sind aber auch zu Hause lebende Senioren. Bis Ende Januar sollen in allen bayerischen Impfzentren persönliche Impftermine angeboten werden. Oberfranken bekommt neuen Impfstoff. Wie ein Sprecher des Landkreistages mitteilte, sollten noch am Montag in den betroffenen Landkreisen und Städten weitere Lieferungen eintreffen. Der Pannen-Impfstoff aus der ersten Lieferung in Oberfranken sollte entgegen anderslautender Ankündigungen doch nicht verwendet werden. Weitere Infos zu der Impf-Panne findet Ihr >>hier. In Bayern sind mittlerweile 312.985 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Dies teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen auf seiner Homepage mit (Stand: 8 Uhr). Gestorben sind bislang im Freistaat 6.266 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Als genesen gelten 241.870 Personen. Im deutschen Skisprung-Team ist ein Mitglied des erweiterten Betreuerkreises positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der namentlich nicht genannte Betreuer war für die nationale Gruppe zuständig, wie der Deutsche Skiverband (DSV) am Montag mitteilte. Die zwölf Athleten und das Trainerteam seien nicht betroffen. «Gemäß den Regularien des Veranstalters, des zuständigen Gesundheitsamtes und dem medizinischen Stab des Deutschen Skiverbandes wurden sofort alle notwendigen Schutz-Maßnahmen ergriffen», informierte der Skiverband. Wenige Stunden zuvor war das polnische Skisprung-Team um Kamil Stoch und Titelverteidiger Dawid Kubacki vom Auftakt in Oberstdorf ausgeschlossen worden, nachdem Klemens Muranka positiv auf das Virus getestet wurde. Bei Team Deutschland ist der betroffene Betreuer laut Verbandsangaben bereits wieder aus Oberstdorf abgereist. Ein von einem bayerischen Startup entwickelter neuer Corona-Schnelltest hat eine Sonderzulassung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erhalten. Das erklärte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Montag in München.
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