2021 sollte alles besser werden: Davon kann nach der ersten Corona-Ministerpräsidentenkonferenz des neuen Jahres keine Rede sein. Der Shutdown wird verlängert und verschärft, der Frust steigt auch in der Bundesregierung.
Um 13 Uhr sind fast alle zugeschaltet an diesem Dienstag. Eigentlich sollte es schon zwei Stunden vorher losgehen – und auch jetzt passiert minutenlang nichts, wie Teilnehmer der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) später berichten: Die entscheidenden Akteurinnen und Akteure sind nämlich noch gar nicht dabei in der digitalen Runde. Kanzlerin Angela Merkel, Amtschef Helge Braun, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller als aktueller MPK-Chef und sein Stellvertreter, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, feilen weiter an der Beschlussvorlage, ohne die es nicht losgehen kann. Erst gegen 14 Uhr ist es schließlich so weit. Hoffnungen in der Runde, dass man nach dem doppelt verzögerten Beginn wenigstens rascher zu Ergebnissen kommt, erfüllen sich allerdings nicht: Erst viereinhalb Stunden später erscheinen Merkel, Müller und Söder zur obligatorischen Pressekonferenz. Allerdings ist das nichts gegen die grundsätzlichen Hoffnungen, die schon in den ersten Tagen des neuen Jahres zerstoben sind: Corona und der Kampf gegen das Virus, das ist nach dieser ersten MPK endgültig klar, wird das Leben der Deutschen auch weiterhin dominieren. Die Rückkehr in die Normalität, von der viele zum Ende des abgelaufenen Jahres träumten, kommt so bald nicht. Der geltende Shutdown wird fürs Erste bis Ende Januar verlängert und in Teilen sogar verschärft. Die Kanzlerin drückt das so aus:»Die Maßnahmen, die wir beschlossen haben, sind einschneidend. « Und:»Sie sind härter. « 2021 hat mit der bitteren Erkenntnis begonnen, dass zu wenig Dosen vorhanden sind, um alle interessierten Deutschen rasch impfen zu lassen. Zudem gibt es vielerorts logistische Probleme rund um die Impfzentren.