House of Spandau: Seit Wochen tobt der Machtkampf im Berliner Westen. Am Sonnabend findet die Wahl endlich statt. Die Worte sind scharf.
Die SPD-Spitze zickt am Handy und ist schlecht gelaunt. Die Konkurrenz lacht sich schlapp („House of Spandau“). In Senatskreisen wird heimlich geflüstert („Diesen Anruf hat es nie gegeben“). Von SPD-Fachleuten gibt es böse Briefe von der einen Seite („Dieser Genosse ist beileibe kein Opfer: Der hat auch uns damals rausgedrängt“) und scharfe Kritik von der anderen Seite. Was der CDU ihr Reinickendorf (aktuelle Serie: „Reihenhouse of Cards“), ist der SPD ihr Spandau („Haveltown Clan“). So blickte Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt im „Checkpoint“ auf den Wahlkrimi bei der SPD, der am Wochenende in Berlin-Spandau ansteht. Bei der geheimen Präferenz-Abstimmung für die Nominierungen im Wahlkreis 2 landete letztens in Südpark/Tiefwerder Bezirksboss Raed Saleh fast im Wassergraben, wie Maroldt schrieb: Nur 13 Stimmen gab es für,11 aber gegen ihn (eine Enthaltung). Der bei Hofe in Ungnade gefallene Abgeordnete Daniel Buchholz wurde dagegen mit klarer Mehrheit (und gegen den Willen Salehs) für den Wahlkreis 3 nominiert. Dabei will doch Stadtrat Stephan Machulik diesen Wahlkreis übernehmen („Wilhelmstadt ist meine Hood“). Der Kampf der Kandidaten ist seit Wochen Thema im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel. „Ich bin seit 30 Jahren Mitglied der SPD-Spandau und habe solche undemokratischen Methoden bisher in diesem Ausmaß nicht erlebt.“ Das schreibt Bettina Domer, die in dieser Woche einen öffentlichen Brief zu den Zuständen in der SPD verfasst hat (wer ihn lesen will, bitteschön: hier der Link).