In Deutschland waren nach Impfungen mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca neun Todesfälle durch Hirnvenenthrombosen aufgetreten. Vielerorts wird nun die Impfung mit dem Präparat ausgesetzt. Die Gesundheitsminister von Bund und Länder treffen sich am Dienstagabend zu einer Sondersitzung.
In Deutschland sind bislang 31 Fälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca bekannt, wie das Paul-Ehrlich-Institut am Dienstag erklärte. In 19 Fällen wurde zusätzlich eine Thrombozytopenie gemeldet. In neun Fällen war der Ausgang tödlich, wie das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Institut in Langen berichtete. Immer mehr Städte und Kliniken melden nun, die Impfung für manche Gruppen auszusetzen. Eine Übersicht. Nachdem die Berliner Charité und der Klinikbetreiber Vivantes die Impfungen nur für Frauen unter 55 gestoppt hatten, kündigte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci ( SPD) an, das Land Berlin setze die Impfung mit Astrazeneca bei Menschen unter 60 unabhängig vom Geschlecht aus. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme. Sie wolle nun zunächst abwarten, wie die neue Empfehlung der Impfkommission sei, sagte Kalayci. Außerdem wolle sie sich mit dem Bundesgesundheitsministerium darüber austauschen, wie mit der Zweitimpfung dieser Altersgruppe umgegangen werden soll, die bereits eine erste Dosis Astrazeneca bekamen. Auch das angrenzende Brandenburg setzt Impfungen mit Astrazeneca aus. Die Regelung gelte zunächst nur für Dienstag. In München werden ebenfalls bis auf Weiteres keine Menschen unter 60 mehr mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft. „Aufgrund der aktuellen Entwicklung hat die Stadt entschieden, wie Berlin die Impfungen mit Astrazeneca für Personen unter 60 Jahren vorsorglich auszusetzen, bis die Frage möglicher Impfkomplikationen für diese Personengruppe geklärt ist“, teilte ein Sprecher der Stadt am Dienstag mit. Dies betreffe vor allem die geplanten Impfungen im Impfzentrum und im Isar-Klinikum. Die Impfungen in den Alten- und Service-Zentren könnten fortgesetzt werden. Heinsberg impft Frauen unter 55 nur noch mit Biontech Auch der Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen hat die Impfung am Dienstag mit sofortiger Wirkung umgestellt. Frauen unter 55 Jahren erhielten nun ausnahmslos den Impfstoff von Biontech, teilte der Kreis mit.
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Deutschland — in German Der große Astrazeneca-Überblick: Wo die Impfung jetzt bereits ausgesetzt ist