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Nach Tötung von George Floyd (✝46): Prozess gegen Polizisten beginnt

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In den USA hat das Verfahren gegen den weißen Ex-Polizisten begonnen, der auf George Floyds Hals kniete, bis er starb. Die Vorwürfe sind erschreckend. Der Verteidiger erklärt, der Angeklagte habe nur seinen Job gemacht.
In den USA hat das Verfahren gegen den weißen Ex-Polizisten begonnen, der auf George Floyds Hals kniete, bis er starb. Die Vorwürfe sind erschreckend. Der Verteidiger aber erklärt, der Angeklagte habe lediglich seinen Job gemacht. “Alles tut weh”, seufzt George Floyd. “Ich kann nicht atmen”, sagt der Afroamerikaner immer wieder, bevor er für immer verstummt. Ein erschütterndes Video seiner letzten Minuten zeigt, wie Passanten die Polizisten anschreien, während der weiße Beamte Derek Chauvin stoisch weiter auf Floyds Hals kniet und ihn zu Boden drückt. “Lass seinen Hals, verflucht noch mal, er atmet nicht mal mehr”, schreit ein Passant. “Haben sie ihn getötet?”, ruft eine Passantin. “Ihnen ist es egal, er ist schwarz”, sagt sie. Mit dem Abspielen des Videos für die Geschworenen begann die Staatsanwaltschaft am Montag im Gericht in der Stadt Minneapolis das Hauptverfahren gegen den weißen Ex-Polizisten Chauvin. Ihm wird unter anderem Mord zweiten Grades vorgeworfen. Darauf stehen im nördlichen Bundesstaat Minnesota bis zu 40 Jahre Haft. “Als Herr Floyd in Not war, wollte Herr Chauvin ihm nicht helfen, hat ihm nicht geholfen”, sagte Staatsanwalt Jerry Blackwell. Floyd habe 27 mal um Hilfe gefleht. Auch habe Chauvin die Passanten, unter denen eine Sanitäterin gewesen sei, daran gehindert, zu helfen, sagte er. Chauvins “exzessive Gewaltanwendung” habe zum Tod des 46-Jährigen geführt. “Die Beweise werden zeigen, dass es von Anfang an keinen Grund gab, tödliche Gewalt gegen ein Mann einzusetzen, der sich nicht verteidigen konnte, in Handschellen war und keinen Widerstand leistete”, sagte Blackwell an die Geschworenen gerichtet. Die Videos von Floyds letzten Minuten hatten in den USA im vergangenen Jahr mitten in der Pandemie monatelang zu Massenprotesten gegen Polizeigewalt und Rassismus geführt. Viele Beobachter sprachen von der größten Protestwelle seit der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre. Die Erwartungen an den Prozess sind daher immens. Viele Menschen, darunter wohl auch die meisten Schwarzen, hoffen auf ein Urteil, das ein Zeichen setzen wird.

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