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„Wir stehen am Anfang der dritten Welle“

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Wie jeden Freitag treten auch heute wieder Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der RKI-Präsident Lothar Wieler in der Bundespressekonferenz in Berlin vor die Hauptstadtpresse und …
Wie jeden Freitag treten auch heute wieder Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der RKI-Präsident Lothar Wieler in der Bundespressekonferenz in Berlin vor die Hauptstadtpresse und geben einen Überblick über die derzeitige Lage beim Impfen und das Coronavirus in Deutschland. Wir berichten im Liveblog. Das Robert-Koch-Institut meldet am Freitag 12.834 Corona-Neuinfektionen – also 2254 mehr als vor genau einer Woche. Auch die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Freitagmorgen mit 72,4 deutlich höher als am Vortag (69,1). Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 252 weitere Todesfälle verzeichnet. Der Chef des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, hat sich dafür ausgesprochen, die Impfzentren zu schließen. “Schon jetzt könnte man alle Impfstoffe in den Praxen verimpfen”, sagt Weigeldt der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Freitagsausgabe). Weigeldt kritisierte den Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern scharf. Diese setzen bei den Corona-Impfungen zunächst weiter auf die Impfzentren und wollen die Ärzte erst später einbinden. Über die Beratungen vom Mittwochabend sagt Weigeldt: ” Das Ergebnis ist eine Katastrophe.” Die Entscheidung, die Ärzte erst ab Mitte April an den Impfungen zu beteiligen, sei falsch. Spahn sagt, dass das Bundesgesundheitsministerium keinen genauen Überblick, wie viele Selbst- und Schnelltests in Deutschland durchgeführt werden. Aber Spahn betont: “J e mehr Schnell- und Selbsttests wir zur Verfügung stellen, desto weniger können wir sagen, wie viele Tests insgesamt gemacht werden. Wir müssen das immer ergänzen mit Instrumenten. Je mehr Tests zur Verfügung stehen, desto eher liegt auch die Verantwortung bei dem Einzelnen.” Woher komme der neue Anstieg der Zahlen? Für Lothar Wieler hängt der Anstieg nicht mit der großen Zahl an Tests zusammen. ” Wir sehen keine Hinweise, dass eine gesteigerte Testaktivität damit zusammenhängt. Insgesamt sind die Ausbrüche größer geworden, die Personenzahl ist größer als sonst. Wir sehen, dass der Anstieg auf den Intensivstationen steigt, auch sehen wir, dass der Anteil unter den schweren Atemwegskrankheiten, kontinuierlich steigt. Es gibt eine Reihe von Indikatoren, die klar belegen, dass es nichts mit den Tests zu tun hat, sondern mit Ausbrüchen auf regionaler Ebene. “Aus hausärztlicher Sicht sind die Testungen und Impfungen sinnvoll. Wir wollen, dass die Pandemie schnell ein Ende nimmt.” Die großen Berufsgruppen könne man nicht hauptsächlich in den Praxen impfen, da seien die Impfzentren schon von Vorteil. Jetzt spricht Anke Richter-Scheer, Vorstandsmitglied des Hausärzteverbands Westfalen-Lippe: “Es wäre aus unserer Sicht an der Zeit zu fordern, dass wir früher Impfen als Mitte April.” ” Wir werden in eine neue Phase der Pandemie eintreten. Wenn wir eine Grundimmunität in der Gesellschaft haben, werden wir das Virus kontrollieren können. Machen Sie von Selbst- und Schnelltests Gebrauch”, mahnt Wieler. “Jede und jeder von uns kann aktiv die Ausbreitung des Virus unterbinden. Der beste Schutz für uns alle ist eine niedrige Inzidenz”, sagt Wieler.

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