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Chloé Zhao gewinnt in der Kategorie „Beste Regie“ – So läuft die Oscar-Gala 2021

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Mit zweimonatiger Verspätung werden die Oscars verliehen – in Corona-Zeiten ist jedoch vieles anders. Chloé Zhao erhält die Auszeichnung für die beste Regie ihres Films „Nomadland“. Lesen Sie hier, was bei der Show in Los Angeles gerade passiert.
S eit 2 Uhr läuft die Verleihung der Oscars 2021. Im deutschen Fernsehen überträgt ProSieben die Veranstaltung. Für WELT schaut Filmredakteur Hanns-Georg Rodek zu. Lesen Sie hier seine Beobachtungen: Der ehrlichlichste Satz aller Dankesreden kam von der 73-jährigen Koreanerin Yuh-Jung Youn, die für ihre Nebenrolle in dem Einwanderer-Drama „Minari“ geehrt wurde und in ihrer Heimat ein Fernsehstar ist, von der aber in Amerika nie jemand zuvor gehört hatte. Ihr Sieg wurde von Brad Pitt verkündet, der dann bescheiden zur Seite trat. Die Gewinnerin begann mit der Feststellung: „Ah, Mr. Brad Pitt finally!“ – was alles über Größen- und Machtverhältnisse in der Filmwelt sagt. Die größte deutsche Hoffnung hat sich nicht erfüllt: „Kollektiv – Korruption tötet“ über einen Skandal im Gesundheitswesen hat den Oscar für die beste Dokumentation verpasst; es war eine rumänisch-deutsche Koproduktion. Stattdessen gewann „Mein Lehrer, der Krake“, worin der Filmemacher eine ungewöhnliche Freundschaft mit einem Oktopus-Weibchen eingeht, das ihm die Wunder seiner einzigartigen Unterwasserwelt zeigt. Die Agenda ist die der menschlichen Bescheidenheit gegenüber der Tierwelt: „Wenn ein Mensch eine Freundschaft mit einem Octopus eingehen kann, fragt man sich, was sonst noch alles möglich ist,“ sagt Regisseur James Reed in seiner Dankesrede Wann hat es das schon einmal gegeben? Nicht einmal die Hälfte der Show ist vorbei, und schon kennen wir den Namen der Regie-Gewinnerin: Chloé Zhao, die US-Chinesin, deren „Nomadland“ damit seinen ersten wichtigen Preis bekommen hat und die als nächstes den Marvel-Film „The Eternals“ inszenieren darf. Die Strategie von Show-Produzent Steven Soderbergh scheint darin zu bestehen, die Zuschauer mit wichtigen Preisen am Anfang bei der Stange zu halten, dann die unpopulären (Ton, Kurzfilme, Make-up) zu erledigen und zu hoffen, dass die am Anfang geweckte Neugier bis ins letzte Drittel anhält.

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