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Corona in Baden-Württemberg: Notbremse wird umgesetzt

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Wegen des Coronavirus hat sich das öffentliche Leben in Baden-Württemberg verändert. TAG24 Stuttgart berichtet im Ticker über neue Entwicklungen. | TAG24
Baden-Württemberg – Die Situation rund um das Coronavirus in Baden-Württemberg sowie in ganz Deutschland ist angespannt, die Infektionszahlen steigen exponentiell. Deshalb wurde die Notbremse gezogen und die Corona-Maßnahmen verschärft. Am 13. April hat die Bundesregierung daher strengere Regelungen beschlossen. Die Corona-Verordnung des Landes zwingt Kreise mit hohen Infektionszahlen, zwischen 21 Uhr und 5 Uhr eine Ausgangsbeschränkung zu verhängen. Sobald ein Stadt- oder Landkreis an 3 Tagen in Folge den Wert von 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschreitet und zugleich ein diffuses Infektionsgeschehen vorliegt, muss der Kreis handeln. An Schulen soll der Präsenzunterricht nur mit zwei Coronatests pro Woche gestattet werden. Überschreitet in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt an drei aufeinander folgenden Tagen die 7-Tage-Inzidenz 200, soll Präsenzunterricht untersagt werden. Mittlerweile gibt es 424.942 bestätigte Infektionen in Baden-Württemberg.369.494 Menschen davon sind schätzungsweise bereits wieder genesen.9201 Menschen sind im Südwesten bislang im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. (Stand: 23. April) Die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 in Baden-Württemberg gibt es hier im Ticker. Ältere News könnt Ihr hier nachlesen. In Baden-Württemberg ist die neue Corona-Verordnung in Kraft getreten, die Bundes-Notbremse umsetzt. Sobald die Sieben-Tage-Inzidenz in Kreisen 3 Tage in Folge über 100 liegt, gelten nun erst von 22 Uhr (statt bisher von 21 Uhr) bis 5 Uhr Ausgangsbeschränkungen. Erlaubt bleibt Joggen bis Mitternacht, sofern man alleine ist. Auch ein Stopp von Präsenzunterricht ab einer Inzidenz von 165 und strengere Bestimmungen für Geschäfte sollen Neuinfektionen eindämmen. Treffen sind weiterhin mit den Angehörigen des eigenen Haushalts und einer weiteren nicht zum Haushalt gehörenden Personen möglich. Kinder der beiden Haushalte bis einschließlich 13 Jahre werden nicht mitgezählt. Die Notbremse legt bundesweit verbindliche Regeln für schärfere Corona-Gegenmaßnahmen fest. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist von 184,4 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner auf 187,9 erneut angestiegen, wie das Landesgesundheitsamt am Freitag mitteilte. Die Zahl der bestätigten Fälle stieg um 3643 auf 424.942. Es starben 41 weitere Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Die Zahl der Toten stieg damit auf 9201. Als genesen gelten 369.494 Menschen (plus 2738). Wie die Landeshauptstadt Stuttgart am Freitagnachmittag mitteilte, wird ab dem morgigen Samstag, den 24. April, die nächtliche Ausgangsbeschränkung um 22 Uhr beginnen. Dies wird in der neuen Corona-Verordnung des Landes festgeschrieben sein, die den Vorgaben des Bundes folgt. Zwischen 22 und 24 Uhr wird die allein ausgeübte, körperliche Bewegung im Freien, wie etwa Spazierengehen oder Joggen, zulässig bleiben. Dass Baden-Württemberg auch nach der Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes bei seinen Regeln zur Notbetreuung in Kitas und Schulen bleibt, stößt laut Stuttgarter Nachrichten (Freitag) bei Eltern und Erziehern auf geteiltes Echo. Derzeit haben alle Eltern, die berufstätig sind und glaubhaft versichern können, unabkömmlich zu sein, einen Anspruch auf einen Notbetreuungsplatz, wenn eine Kita oder Schule geschlossen wird. Dabei ist es unerheblich, ob sie im Büro oder daheim arbeiten. Eine Bescheinigung des Arbeitgebers schreibt das Land nicht vor. Laut einem Sprecher des Kultusministeriums wolle man an diesen “bekannten und etablierten Kriterien” vorerst nichts ändern. In den Notbremse-Regelungen lässt der Bund den Ländern dafür Spielraum. Kritik kommt vom Verband der Kita-Fachkräfte: “Wir würden uns wünschen, dass die Notbetreuung im Land wieder nur für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen offen stehen würde”, sagte Bärbel Baumgärtner vom Verband der Zeitung zufolge. So drohe eine ähnliche Situation wie im Januar und Februar, als viele Kitas nahezu voll waren und zwischen Eltern und Erzieherinnen «ungute Diskussionen» aufkamen, wer kommen kann und wer nicht. Die Landeselternvertretung baden-württembergischer Kindertageseinrichtungen (LEBK-BW) hingegen begrüßte, dass viele Familien von der Notbetreuung profitieren können. “Eltern gehen arbeiten. Homeoffice ist nicht verpflichtend”, so Claus Mellinger vom LEBK. Viele Eltern hätten Vorbehalte, die Kinderkrankentage, die der Gesetzgeber für Kita- und Schulschließungen erhöht hat, einzufordern, oder könnten es schlicht nicht. Sie seien auf die Notbetreuung angewiesen. Dass manche Kommunen wie etwa Stuttgart nun striktere Regeln erlassen, finden sowohl Eltern- als auch Personalvertreter nicht gut. So entstehe ein Flickenteppich ohne Verlässlichkeit für die Familien. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist weiter gestiegen. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Donnerstag (16 Uhr) im Schnitt 184,4 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Mittwoch lag der Wert noch bei 182,9. Es liegen nur noch vier der 44 Stadt- und Landkreise unter der 100er-Inzidenz. Deutlich darunter liegt nur der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Die Landkreise Emmendingen und Lörrach sowie der Stadtkreis Freiburg im Breisgau sind knapp darunter. Die Zahl der bestätigten Fälle stieg um 3795 auf 421.299. Es starben 14 weitere Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Die Zahl der Toten stieg damit auf 9160. Als genesen gelten 366.756 Menschen (plus 2790). Mindestens eine Erstimpfung haben nach dem RKI-Impfquotenmonitoring in Baden-Württemberg rund 2,3 Millionen Menschen (20,6 Prozent der Bevölkerung). Vollständig geimpft sind hier 749.362 Menschen (6,8 Prozent). Die Impfungen gegen das Coronavirus nehmen weiter an Fahrt auf. Der Amtschef des Sozialministeriums, Uwe Lahl, sagte am Donnerstag in Stuttgart: “Noch diese Woche überschreiten wir vielleicht die Marke von 500.000 Impfungen pro Woche. Ab Mai könnten es eine Million werden.” Erst seit kurzen impfen neben den speziell eingerichteten Zentren auch die Hausärzte im Land. “Wenn mehr Impfstoff ins Land kommt, werden wir alle Kapazitäten brauchen.” Bislang konnten in über 4500 Arztpraxen rund 300.000 Impfungen verabreicht werden, wie die Kassenärztliche Vereinigung mitteilte. Die Patienten wurden erneut aufgefordert, Geduld zu haben. Der Impfstoff sei weiterhin begrenzt, so dass pro Praxis nur eine beschränkte Anzahl an Impfungen nach der vorgegebenen Priorisierungsliste möglich sei. Baden-Württemberg will Astrazeneca weiterhin nicht wie andere Länder für alle Altersgruppen freigeben. “Auch wenn im Mai mit mehr Impfstoff zu rechnen ist, wird zunächst weiterhin ein Impfen nach der in der Corona-Impfverordnung des Bundes festgelegten Reihenfolge notwendig sein”, teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Donnerstag mit. “Perspektivisch, wenn gesichert mehr Impfstoff ins Land kommt, werden wir die Priorisierung aufheben können.” Wie von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlen, könnten Personen aus den Gruppen mit höchster und hoher Priorität – etwa Pflegekräfte – die das 60. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und die sich “gemeinsam mit dem impfenden Arzt nach ärztlichem Ermessen und bei individueller Risikoanalyse nach sorgfältiger Aufklärung für AstraZeneca entscheiden”, auch in Baden-Württemberg in den Arztpraxen geimpft werden. Der Impfstoff von Astrazeneca ist in drei Bundesländern für alle Altersgruppen freigegeben worden: nach Sachsen entschieden auch Mecklenburg-Vorpommern und Bayern am Donnerstag, die Priorisierung für diesen Impfstoff komplett aufzuheben. Bei Menschen unter 60 Jahren ist aber vor dem Spritzen eine ausführliche Beratung durch den Impfarzt notwendig. Wegen sehr seltener Fälle von Blutgerinnseln soll der Astrazeneca-Impfstoff in Deutschland seit Ende März in der Regel nur noch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist deutlich gestiegen. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Mittwoch (16 Uhr) im Schnitt 182,9 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Dienstag lag der Wert noch bei 172,5. Es liegen nur noch 3 der 44 Stadt- und Landkreise unter der 100er-Inzidenz und die sind in Südbaden: der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 67,1, die Stadt Freiburg mit 89,1 und der Kreis Emmendingen knapp mit 99,8.25 Kreise liegen zwischen 100 und 200,16 über der 200er-Marke. Die höchste Inzidenz weist der Landkreis Heilbronn (314,4) auf, es folgen Schwäbisch Hall mit 273,9 und Rottweil mit 273,1. Die Zahl der bestätigten Fälle seit Pandemiebeginn stieg um 4813 auf 417.504.33 weitere Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Die Zahl der Toten stieg damit auf 9146. Als genesen gelten 363.966 Menschen (plus 2326). Freiburg und seine Umgebung schneiden derzeit bei den Corona-Zahlen in Baden-Württemberg am besten ab – trotz der Nähe zum Hochinzidenzgebiet Frankreich. Über die Gründe dafür könne man nur mutmaßen, teilte die Stadt Freiburg auf dpa-Anfrage hin mit. Möglicherweise liege es an der Wirtschaftsstruktur. “Freiburg hat wenig produzierendes Gewerbe, so dass die Menschen eher in Branchen arbeiten, in denen Homeoffice besser möglich ist”, hieß es. Auch die hohe Akademisierung in Freiburg als Uni- und Forschungsstadt könne eine Rolle spielen. Die Verwaltung kommuniziere außerdem intensiv über die Maßnahmen, etwa mit Hilfe der sozialen Medien und digitaler Corona-Sprechstunden. Weniger getestet als anderswo werde nicht, hieß es. Zuletzt lag die Sieben-Tage-Inzidenz in Freiburg laut Landesgesundheitsamt bei 74,4. Im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald, der Freiburg nahezu umschließt, lag der Wert noch niedriger: bei 69,8. Der Schnitt fürs gesamte Land beträgt dagegen 172,5. Der Virologe Hartmut Hengel von der Uniklinik Freiburg hatte zuletzt der “Badischen Zeitung” gesagt, eine abschließende wissenschaftliche Erklärung für die niedrigen Zahlen in der Region gebe es nicht – und ein größerer Ausbruch könne die Lage schnell verändern. Einkommenseinbußen bei den Eltern, null Bock auf weiteren Online-Unterricht bei den Kindern – die Nachhilfeschulen haben in der Corona-Krise einen schweren Stand. Bereits jetzt haben drei Prozent der vor der Corona-Krise noch 4000 Nachhilfeschulen aufgegeben, sagt Cornelia Sussieck, Vorsitzende des Bundesverbandes Nachhilfe- und Nachmittagsschulen (VNN/Solingen). Die Nachhilfeschulen seien in der Corona-Krise von der Politik übergangen worden. “Der Schulunterricht auf Sparflamme in der Pandemie hinterlässt bei vielen Schülern Wissenslücken – doch wir als Profis im Umgang mit Defiziten werden von der Politik nicht einbezogen”, klagt die Verbandschefin. Nach ihrer Einschätzung braucht etwa die Hälfte der Schüler aller Klassenstufen Hilfe, um den während der Schulschließungen entgangenen Unterrichtsstoff aufzuholen. “Die Kinder und Jugendlichen befinden sich gerade in einer Blase – bei der Rückkehr in den Regelbetrieb wird es für viele ein böses Erwachen geben.” Statt Zusatzunterricht über die Nachhilfeschulen zu organisieren, so Sussieck, richte sich der Blick der Bildungspolitiker auf Lehramtsstudenten, Pensionäre und Volkshochschulen. “Wir brauchen ein solches Parallelsystem nicht – unsere Schulen werden von Schulämtern und Regierungspräsidien bereits überwacht.” Der VNN geht von einer Milliarde Umsatz im Jahr aus, wobei 360 Millionen Euro auf institutionelle Nachhilfe und 640 Millionen Euro auf den Schwarzmarkt entfielen. Der VNN habe seit Beginn der Corona-Krise 120 Briefe an Bildungspolitiker von Bund und Ländern geschrieben, um über Fördermaßnahmen mitdiskutieren zu können – mit schwacher Resonanz, wie Sussieck berichtet. Klar ist nur, dass eine Milliarde Euro für Nachhilfe fließen wird. Das Bundesbildungsministerium betont, man sei sich mit den Ländern einig, dass sie als Verantwortliche für schulische Bildung die Hilfe in den bestehenden Strukturen verwirklichen. “Von daher ist es begrüßenswert, wenn die professionellen Nachhilfeeinrichtungen in erster Linie mit den Ländern über Konzepte der Soforthilfe sprechen”, so das Ressort von Anja Karliczek (CDU). Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg ist wieder leicht gestiegen. Im Laufe der vergangenen sieben Tage haben die Behörden mit Stand vom Dienstag (16 Uhr) im Schnitt 172,5 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner registriert, wie das Landesgesundheitsamt mitteilte. Am Montag hatte die Inzidenz 170,5 betragen, am Sonntag 173,4 und am Dienstag vergangener Woche 160,9. Weiter liegen alle 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg über der 50er-Inzidenz. Nur unterhalb dieser Marke können Gesundheitsämter Kontakte von Infizierten nachverfolgen, wie es immer wieder hieß.39 Kreise reißen die 100er-Schwelle, zwölf gar die 200er-Marke. Die höchste Inzidenz weist der Landkreis Heilbronn (289,4) auf, die niedrigste der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald (69,8). Die Zahl der bestätigten Fälle seit Pandemiebeginn stieg um 3841 auf 412.691.28 weitere Menschen starben an einer Infektion mit dem Coronavirus oder im Zusammenhang damit, die Zahl der Toten stieg damit auf 9113. Als genesen gelten 361.640 (plus 1771). Der Elektromotoren- und Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg hat seine Geschäfte im Jahr 2020 trotz Corona-Pandemie stabil halten können. Beim Umsatz legte das Unternehmen aus Künzelsau sogar noch leicht um ein Prozent auf 639 Millionen Euro zu, wie es am Dienstag mitteilte. Auch das Ergebnis fiel besser aus als im Jahr davor. Details dazu nennt Ziehl-Abegg grundsätzlich nicht. “Das Jahr 2020 glich einer Achterbahnfahrt: Grenzschließungen, Materialabriss, Umsatzeinbruch und Auftragsanstieg wechselten sich rasant ab”, sagte Vorstandschef Peter Fenkl laut Mitteilung. Im laufenden Jahr deute die bisherige Entwicklung auf einen weiteren Umsatzzuwachs hin. “Wir haben in der Krise weltweit mehrere große Bauvorhaben gestartet und in Maschinen investiert – so ist Ziehl-Abegg nun in der Lage, das Wachstum abzufangen”, sagte Fenkl. Allerdings werde die Produktion ebenso wie der Vertrieb durch die Corona-Regelungen deutlich behindert. Dazu kämen eine globale Verknappung von Bauteilen und die allgemeine Unsicherheit der Pandemie. “Keiner weiß, ob nächste Woche wieder eine Talfahrt beginnt”, sagte Fenkl. Die Kirche muss aus Sicht des evangelischen Landesbischofs von Baden, Jochen Cornelius-Bundschuh, Verantwortung für das öffentliche Gemeinwesen übernehmen. “Das bedeutet für mich heute Volkskirche sein und bleiben”, sagte er am Dienstag zum Auftakt der Frühjahrstagung der Landessynode. “Glaube ist doch eher Privatsache.” Aber die Menschen müssten erfahren, welche Kraft im Glauben steckt. “Kirche ist eine sorgende Gemeinschaft.” Gerade in Corona-Zeiten wüchsen Spannungen, die Pandemie verschärfe bestehende Ungleichheit, sagte Cornelius-Bundschuh in seinem “Bericht zur Lage”. “Polarisierungen nehmen zu. Nicht nur in sozialen Netzwerken.” Christen müssten hören, wer in welcher Situation nach Gott fragt. «Dafür brauchen wir kirchliche Präsenz vor Ort», sagte der Landesbischof. “Aber wir werden nicht mehr an jedem Ort alles machen können.” So viel wie möglich sollte nah an der Ebene entschieden werden, “die für die Menschen in ihrem Alltag relevant ist”. Wichtig sei dabei auch die Kooperation mit anderen Gruppen. Die Landessynode ist neben dem Landesbischof, dem Landeskirchenrat und dem evangelischen Oberkirchenrat eines der vier landeskirchlichen Leitungsorgane. In das sogenannte Kirchenparlament werden Vertreter aus den Regionen gewählt, aber auch Mitglieder gezielt berufen. Mit 73 Synodalen ist es etwas geschrumpft. Mehr als 60 Prozent sind neu dabei, darunter auch erstmals vier Jugendsynodalen unter 27 Jahren. Die 13. Landessynode kommt – coronabedingt ein halbes Jahr verspätet – zum ersten Mal bei einer digitalen Tagung zusammen. Das Gremium wählt bis Donnerstag etwa das Präsidium und die Bischofswahlkommission, die den Nachfolger von Cornelius-Bundschuh bestimmen soll. Er geht zum April 2022 mit dann fast 65 Jahren in den Ruhestand. Die evangelische Landeskirche in Baden mit Sitz in Karlsruhe hatte Ende 2019 rund 1,12 Millionen Mitglieder (2018: 1,14 Millionen). Zahlen für das vergangene Jahr sollen im Sommer vorgelegt werden. Wie das Landesgesundheitsamt meldet, haben sich in Baden-Württemberg weitere 1198 Menschen und damit insgesamt 408.850 Menschen infiziert. Die Zahl der Genesenen steigt auf 359.869. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind weitere 22 und damit insgesamt 9085 Menschen gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz steigt auf 170,5. Am Montag sind die Fallzahlen allerdings meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Im Vergleich zu Montag vor einer Woche lagen die Werte um knapp 27 Fälle höher. Laut Landesgesundheitsamt (Stand: 16.00) lagen bei der Inzidenz 12 (minus 1) der 44 Stadt- und Landkreise über der 200er und nur 5 unter der 100er Marke. Baden-Württemberg rangiert hier unter den Bundesländern auf dem viertletzten Rang – nur Bayern, Sachsen und Thüringen haben noch höhere Werte. Am höchsten ist der Inzidenzwert im Südwesten weiterhin in der Stadt Heilbronn mit 276,5, es folgen der Landkreis Schwäbisch-Hall mit 268,3 und der Landkreis Heilbronn mit 264,8. Am niedrigsten war die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 73,6, gefolgt von der Stadt Freiburg mit 74,0. Erst unterhalb der 50er-Marke können Gesundheitsämter Kontakte von Infizierten nachverfolgen, wie es immer wieder hieß. Den Angaben zufolge sind 2082 Intensivbetten von 2410 belegt. Dieser Wert ist wichtig, um die Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten werden auch nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen. Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 65 797 Fälle mit Hinweisen auf “besorgniserregende Varianten” übermittelt. Als solche gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben, wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika (B1.351) entdeckt worden waren. Ihr Anteil liegt im Südwesten inzwischen bei 93 Prozent. Das Sozialministerium hat eingeräumt, dass die versprochenen Schnelltests doch nicht rechtzeitig zur Wiedereröffnung bei allen Schulen im Land angekommen sind. Es habe Probleme mit den Lieferanten gegeben, sagte eine Ministeriumssprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Zum einen seien die Tests teilweise erst am Freitagnachmittag an die Kommunen ausgeliefert worden, weshalb eine Weiterverteilung kaum mehr möglich war. Zum anderen liege es daran, “dass entgegen der Zusicherung von zwei Lieferanten die vollständige Auslieferung an die Kommunen bis Freitag nicht erfolgt ist”. Ob betroffene Schulen wegen fehlender Tests nun nicht öffnen konnten, ist unklar. Das Kultusministerium hatte allerdings erklärt: “Ohne entsprechende Testungen ist keine Schulöffnung möglich.” Entweder müssten dann die Schulträger oder Schulen in Vorleistung gehen oder es finde kein Präsenzunterricht statt. Das Sozialministerium erklärte am Montag, eine genaue Übersicht der betroffenen Schulen liege derzeit nicht vor, weil sich die Situation ständig ändere. Die Sprecherin versicherte: “Die vollständige Auslieferung der ersten Tranche an die Kommunen wird diese Woche erfolgen.” Eigentlich sollten bis Freitag 4,4 Millionen Tests ausgeliefert werden, um einen sicheren Schulstart möglich zu machen. Die Sprecherin ergänzte: “Bereits heute wurden weitere Lieferungen in Auftrag gegeben, mit denen bis zu 5,4 Millionen Tests an die Kommunen in der nächsten und übernächsten Woche abgegeben werden sollen.” Dort, wo die Lieferung stocke, werde das Ministerium kurzfristig für Abhilfe sorgen. Die Profis des abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen sind nach einer zweiwöchigen Quarantäne am Montag wieder ins Training eingestiegen. Ab Mittwoch wird der komplette Profikader vorübergehend ein Hotel beziehen. Durch diese Maßnahme sollen weitere Corona-Infektionen verhindert werden. “Unabhängig davon, welche Entscheidung die Deutsche Fußball-Liga bezüglich möglicher Quarantäne-Hotels treffen wird, haben wir für uns entschieden, dass wir uns von Mittwoch bis Sonntag ins Hotel begeben werden”, sagte der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca der dpa. In dieser Zeit finden die Heimspiele gegen den Hamburger SV (Donnerstag) und Hannover 96 (Sonntag) statt. Insgesamt muss der SVS diese Saison noch sieben Begegnungen in 31 Tagen absolvieren. “Ich spüre eine Jetzt-erst-recht-Mentalität”, sagte Kabaca. “Sportlich ist der Terminplan natürlich ein Nachteil. Es bringt aber nichts, wenn wir jammern. Wir müssen die Situation annehmen und die Ergebnisse der Konkurrenz, die Federn gelassen hat, geben mir Kraft und Hoffnung.” Beim Trainings-Neustart des Tabellen-17. waren auch die zuletzt positiv auf das Coronavirus getesteten Mittelfeldspieler Denis Linsmayer und Ivan Paurevic wieder dabei. Das Duo musste im Vorfeld einen medizinischen Check absolvieren, bei dem die Organe überprüft wurden. Die Schnelltests aller Profis seien am Montag indes negativ ausgefallen, hieß es. Torhüter Stefanos Kapino und ein nicht namentlich genannter weiterer Spieler, die sich ebenfalls mit dem Virus infiziert hatten, gehören vorerst noch nicht zum Aufgebot. Ihnen gehe es aber ebenfalls besser, berichtete Kabaca. Manch ein über 60-jähriger Baden-Württemberger wählte sich am Montag die Finger wund, ohne einen Impftermin zu ergattern – andere hatten Glück. Zum ersten Mal war die Vergabe von Impfzeiten für diese Altersgruppe geöffnet. Bisher musste man mindestens 70 Jahre alt sein oder Vorerkrankungen oder einen bestimmten Beruf haben. Das Sozialministerium war von einem großen Andrang ausgegangen und hatte vor allem die über 70-Jährigen vergangene Woche noch einmal aufgerufen, sich noch schnell einen Termin geben zu lassen. Zuletzt hätten die Impfstofflieferungen deutlich zugenommen, gleichzeitig seien Termine für Impfungen mit Astrazeneca in einzelnen Zentren freigeblieben, hieß es. Laut Ministerium haben die Impfwilligen keinen Einfluss darauf, welchen Impfstoff sie bekommen. Dies entscheiden die Impfzentren. Wem der verwendete Impfstoff nicht passt, dem stehe der Weg über eine Hausarztpraxis offen, sagte eine Ministeriumssprecherin. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) resümierte: “Die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen sind abgeschlossen. Die große Mehrheit der über 80-Jährigen in Baden-Württemberg ist geimpft.” Über die Warteliste der über 80-Jährigen konnte laut Lucha über 160.000 Menschen geholfen werden, sie sei abgearbeitet. In der vergangenen Woche wurden etwa eine Million Termine in Baden-Württemberg vergeben, Lucha zufolge ein neuer Rekord. Die Menschheit muss sich nach Ansicht des Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, auf ein dauerhaftes Leben mit Corona einstellen. “Ein Virus, das eine Menge Tierarten infizieren kann, das lässt sich nicht ausrotten”, sagte Wieler am Montag anlässlich des 127. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin in Stuttgart. Generell müsse man Tierhaltung und Tierhandel in den Griff kriegen, sagte der Tierarzt mit Blick auf die Ausbreitung von Krankheiten. Gerade der illegale Tierhandel sei ein Problem. Wieler warnte auch vor den Folgen des Klimawandels. Schäden wie Hitzestress, Probleme mit psychosozialer Gesundheit, Hautkrebs nähmen schon jetzt zu, führte er aus. Aber auch von Tieren wie etwa Mücken und Zecken übertragene Krankheiten würden in Folge von veränderten Biotopen und weniger Artenvielfalt häufiger. Probleme erwarte er zudem, wenn der Klimawandel die Versorgung mit Trinkwasser erschwere. Auch eine verminderte Qualität von Badegewässern führte Wieler als Beispiel an. Dies führe etwa zu Magen-Darm-Problemen. Alle Baden-Württemberger über 60 können sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Das Land öffnet am Montag die Terminvergabe für die über 60-Jährigen. Bisher musste man mindestens 70 Jahre alt sein oder Vorerkrankungen oder einen bestimmten Beruf haben. Das Sozialministerium geht von einem großen Andrang aus und hatte vor allem die über 70-Jährigen vergangene Woche noch einmal aufgerufen, sich noch schnell einen Termin geben zu lassen. Zuletzt hätten die Impfstofflieferungen deutlich zugenommen, gleichzeitig seien Termine für Impfungen mit Astrazeneca in einzelnen Zentren freigeblieben. Die Zahl der bestätigten Fälle mit dem Coronavirus steigt um 1411 auf insgesamt 407.652. Die Zahl der Genesenen steigt um 1752 auf 358.316. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind weitere 12 und damit insgesamt 9063 Menschen gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz steigt seit Mitte Februar kontinuierlich an und beträgt nun 173,4. Am Samstag lag der Wert bei 170,5, am Freitag bei 168,4. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts vom Sonntag (Stand 16.00) liegen inzwischen 13 der 44 Stadt- und Landkreise über der 200er-Inzidenz (Samstag: 10) – und nur 5 unter der 100er-Inzidenz.

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