Aktuelle Corona-News aus Deutschland: Drosten plädiert für vorsichtiges Handeln. Jugendliche können sich ab 7. Juni impfen lassen.
Bund und Länder haben beim Impfgipfel beschlossen, dass sich Jugendliche ab dem 7. Juni impfen lassen können. Mehr im Corona-Blog. Berlin. Bund und Länder haben sich beim Corona-Impfgipfel am Donnerstag geeinigt: Jugendliche ab zwölf Jahren sollen sich ab dem 7. Juni – dem bundesweiten Ende der Impfpriorisierung – um einen Impftermin bemühen können. Voraussetzung dafür sei, das die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) den Impfstoff von Biontech/Pfizer für die jüngere Altersgruppe zulässt, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Pressekonferenz am Anschluss an den Gipfel mitteilte. Ob die Impfungen für Kinder und Jugendliche ab dem 7. Juni möglich sein wird, könnte sich bereits diesen Freitag klären. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA will bereits am Freitag mitteilen, ob sie das Vakzin von Biontech/Pfizer für Jugendliche ab zwölf Jahren zulässt. Noch ist allerdings nicht klar, ob sich die Ständige Impfkommission (Stiko) einer möglichen EMA-Zulassung anschließen wird. Ein Forscherteam der Goethe-Universität in Frankfurt und der Universität Ulm glaubt derweil, die Ursache der Thrombosen, die im Zusammenhang mit den Vakzinen von Astrazeneca und Johnson & Johnson aufgetreten sind, gefunden zu haben. Die Infektionslage in Deutschland scheint sich weiter zu entspannen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz nähert sich der Marke von 40. Am Donnerstag lag sie laut Robert Koch-Institut bei 41,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 6313 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche lag der Wert mit 12.298 fast doppelt so hoch. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 269 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 237 Tote gewesen. Lesen Sie mehr dazu: RKI meldet Corona-Fallzahlen und aktuellen Inzidenz-Wert 22.48 Uhr: Für die dringend nötigen Corona-Impfkampagnen in ärmeren Ländern fehlen dem Impfprogramm Covax zufolge bis Ende Juni 190 Millionen Impfdosen. Das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgegründete Programm appellierte am Donnerstag an reiche Länder, mehr Impfdosen zu spenden. “Wenn wir gegen den derzeitigen akuten Mangel nichts tun, können die Folgen katastrophal sein”, warnte Covax. Das Programm wurde 2020 gegründet, um allen Ländern der Welt zügig Zugang zu Corona-Impfstoffen zu verschaffen. Die USA und europäische Länder, darunter Deutschland, hätten zusammen 180 Millionen Dosen versprochen, aber das reiche nicht. Die reichen Länder müssten nach einer Analyse der Stiftung von Bill und Melinda Gates in der Lage sein, bis Ende des Jahres zusammen eine Milliarde Dosen zur Verfügung zu stellen, so Covax. Sie hätten dann immer noch genügend Impfstoff, um 80 Prozent ihrer Bevölkerung zu impfen. Außerdem fehlen Covax noch zwei Milliarden Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro) für weitere Impfstoffkäufe. Das Geld müsse bis Anfang Juni eingehen, um weitere Bestellungen aufgeben zu können. 22.24 Uhr: Im US-Bundesstaat Ohio hat eine Bürgerin als Belohnung für ihre Corona-Impfung eine Million US-Dollar (820 000 Euro) gewonnen. Abbigail Bugenske war die erste Gewinnerin der von dem Bundesstaat als Impfanreiz ausgelobten Lotterie. Der Jugendliche Joseph Costello gewann zudem ein volles Universitätsstipendium, wie die Initiative am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. “Glückwunsch an Abbigail und Joseph”, schrieb Gouverneur Mike DeWine auf Twitter. Schon nächste Woche würden die nächsten Gewinner ausgelost. 22.01 Uhr: Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis geht davon aus, dass der Sommer in Griechenland zu einem großen Teil “normal” verlaufen werde. Auf die Frage, ob in der Corona-Pandemie bis August/September eine Herdenimmunität erreicht werden könne, sagte Mitsotakis der ” Bild “. “Davon gehe ich aus. Wenn wir uns die Impfgeschwindigkeit ansehen: Wir impfen jeden Tag mehr als 100 000 Menschen. Das ist ein Prozent der Bevölkerung.” Er sei sich sicher, dass sich die Corona-Lage weiter verbessern werde. “Es wird zu 90 Prozent ein normaler Sommer sein”, sagte Mitsotakis. Seine Regierung gehe für den Staatshaushalt davon aus, dass die Zahl der Touristen bei rund 50 Prozent des Niveaus von 2019 liegen wird. Im Vorjahr seien 25 Prozent im Vergleich zu 2019 gekommen. “Der Sommer wird gut”, ist übrigens auch ein berühmtes Zitat des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach. Die Comedienne Carolin Kebekus hat es zum Anlass genommen, zusammen mit dem Epidemologen gleich ein ganzes Lied darüber zu komponieren. Lesen Sie dazu: Lauterbach und Kebekus singen von Corona-freien Sommer 20.41 Uhr: Die Linkspartei hat den Impfgipfel als “Gipfel der Enttäuschung – insbesondere für Familien” kritisiert. “Statt neuer Versprechen braucht es Akkord-Arbeit bei den Erstimpfungen, statt übermäßiger Lagerhaltung für Zweitimpfungen”, sagte Linksfraktionschef Dietmar Bartsch dieser Redaktion. “Dass bis heute nicht alle Risikopersonen geimpft sind und ein Angebot an die mittelalte Generation fehlt, ist eine bittere Nachwirkung des Beschaffungsdebakels.” Außerdem sei man in eine “gefährliche Abhängigkeit von einem Hersteller” geraten. Auch beim Thema Impfnachweis sei die Bundesregierung spät dran: “Warum wurde dieses Thema nicht mit Beginn der Impfkampagne angepackt? Dann hätte es bereits abgeschlossen sein können.” 19.53 Uhr: Die Bundesregierung will den Ländern zu wenig gelieferten Corona-Impfstoff ausgleichen. Das sei ihm am Donnerstag beim sogenannten Impfgipfel zugesichert worden, sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) im Anschluss an die Beratungen der Länderregierungschefs mit dem Bund. Hamburg habe in den vergangenen Wochen gemessen an den Bevölkerungszahlen der Länder regelmäßig zu wenig Impfstoff erhalten. “Von Woche zu Woche ist die Lücke größer geworden.” Konkrete Zahlen nannte der Senatschef nicht. Nach dpa-Informationen geht es um gut 50.000 Impfdosen. Laut Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums wurden bisher 1.092.396 Impfdosen an die Hansestadt geliefert. Das entspricht 59,1 Impfdosen pro 100.000 Einwohner. Hamburg liegt damit unter den 16 Bundesländern auf dem letzten Platz. Insgesamt wurden nach Auskunft der Gesundheitsbehörde rund 52.150 Impfdosen zu wenig geliefert. 19.32 Uhr: Die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Pandemie werden in Mecklenburg-Vorpommern vom 1. Juni an gelockert. Dann dürfen sich bis zu zehn Menschen aus fünf Haushalten treffen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstagabend in Schwerin mitteilte. Weitere Lockerungen wie private Feiern sollen demnach schrittweise erfolgen. 19.29 Uhr: Nach dem Impfgipfel hat die Bundesschülerkonferenz ein Vorgriffsrecht für junge Menschen auf den Biontech-Impfstoff gefordert. Denn mit Biontech werde es in absehbarer Zukunft nur einen Impfstoff gegeben, der für unter 16-Jährige zugelassen wird. “Der Bund muss entsprechende Vorkehrungen treffen, damit entsprechende Mengen verfügbar sind, sobald die Zulassung der EMA da ist”, sagte Dario Schramm, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, unserer Redaktion. Junge Menschen müssten auch die Möglichkeit bekommen, sich und ihre Mitmenschen mit einer Impfung zu schützen, so Schramm. Kritik übte Generalsekretär auch an der Aufhebung der Priosierung, denn “vorerkrankte junge Menschen auch über 16 versuchen seit Wochen vergebens, einen Termin zu bekommen, obwohl sie laut Priorisierung dran wären”, sagte Schramm unserer Redaktion. So werde das “Gerangel noch größer” und die Hoffnung auf einen zeitnahen Termin nur geringer. 18.58 Uhr: Nach einem langen Abwärtstrend verzeichnet Großbritannien wieder mehr neue Corona-Fälle. Die Zahl der Neuinfektionen war am Mittwoch mit 3542 Fällen so hoch wie seit dem 12. April nicht mehr, wie Gesundheitsminister Matt Hancock am Donnerstag sagte. Bis zu drei Viertel der neuen Fälle könnten der Variante B.1.617.2 zugeordnet werden, die zuerst in Indien entdeckt wurde. Der Sender Sky News kommentierte, die Zahlen legten nahe, dass die Variante nun im Land dominiere. Hancock betonte, dass die Zahl der Corona-Patienten in Kliniken aber nicht steige – im Gegenteil. Die Regierung geht davon aus, dass Impfungen gegen die Variante schützen. Die große Mehrheit der neu Infizierten sei noch nicht geimpft gewesen. 18.45 Uhr: Die Thüringer Landesregierung will prüfen, ob für Kinder und Jugendliche in den 29 Impfstationen des Landes Sonderzeiten für Corona-Impfungen eingerichtet werden können. Das kündigte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Donnerstag nach Beratungen von Bund und Ländern an. Zu diesen Sonderzeiten sollen möglichst Kinderärzte in den Impfstationen anwesend sein. 18.36 Uhr: Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat versichert, dass es keine Corona-Impfpflicht für Kinder und Jugendliche geben soll. “Keiner muss geimpft werden”, sagte Söder, der aus Nürnberg zugeschaltet war, am Donnerstag nach Beratungen von Bund und Ländern. “Wir wollen Impfangebote machen, aber es gibt keine Impfpflicht.” Schule werde trotzdem möglich sein, betonte er. Insgesamt zeigte sich Söder zuversichtlich, was die Corona-Lage und den Stand der Impfkampagne angeht – auch wenn man noch nicht über dem “Impf-Berg” sei. Insgesamt werde die Lage jeden Tag besser. Aber es gebe keinen Anlass für Übermut und Euphorie, es gebe noch viel Arbeit. 18.23 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat vor zu hohen Erwartungen an die geplanten Corona-Impfungen für Kinder gewarnt. „Wir haben dafür keine zusätzlichen Impfstoffe“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag nach Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder. Es werde daher nach Aufhebung der Impf-Priorisierung am 7. Juni keine eigene Impfkampagne für Kinder und Jugendliche ab 12 geben. Vielmehr solle ihnen, solle den Familien ein Angebot in Impfzentren oder Arztpraxen im Rahmen der verfügbaren Impfstoffmengen gemacht werden. Auch sie können sich dann um einen Termin bemühen. Es sei gut, dass darüber nun Klarheit herrsche. 17.50 Uhr: Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren sollen sich in Deutschland ab 7. Juni um einen Corona-Impftermin bemühen können. Mit der erwarteten Zulassung des Biontech-Impfstoffs für diese Altersgruppe durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA könnten sie sich ab dem geplanten Ende der Priorisierung um eine Impfung bei den niedergelassenen Ärzten oder in Impfzentren bemühen, teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Beratungen von Bund und Ländern am Donnerstag in Berlin mit. Die Länder können dem Beschluss zufolge Angebote in Impfzentren machen oder Programme für die Altersgruppe auflegen. Die Minderjährigen sollten sich aber insbesondere in den Praxen um einen Termin bemühen können. Bis zum Ende des Sommers soll auch den Kindern und Jugendlichen ein Impfangebot gemacht werden. Ein sicherer Schulbetrieb soll unabhängig davon, wie viele Schülerinnen und Schüler ein Impfangebot wahrnehmen, gewährleistet werden. 17.12 Uhr: In Niedersachsen kehren praktisch sämtliche Schulen am kommenden Montag in den Regelbetrieb zurück. In allen Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 können Schülerinnen und Schüler damit wieder im Klassenverband gemeinsam in den Unterricht, kündigte Kultusminister Grant-Hendrik Tonne (SPD) am Donnerstag an. „Das ist eine richtige gute Nachricht für die Kinder und Jugendlichen, die in den letzten Monaten arg zurückgesteckt haben.“ Über fünf Monate lang wurden die Schüler überwiegend im Distanzlernen und zuletzt wieder in geteilten Klassen unterrichtet. 16.53 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach kritisiert die Haltung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche. “Wenn sie sich nicht festlegt, schiebt sie die Verantwortung den Eltern, Kindern und Ärzten allein zu”, sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. “Das wirft uns zurück in den Bemühungen, Kinder und Jugendliche zu impfen, weil zahlreiche Ärzte verständlicherweise ohne Empfehlung der Stiko junge Menschen nicht impfen wollen.” Die Kommision müsse “zumindest eine Botschaft senden”. 16.13 Uhr: Im Juni werden in Deutschland voraussichtlich mehr als 31 Millionen Corona-Impfdosen ausgeliefert. Das geht aus Unterlagen des Bundesgesundheitsministeriums für die Länder zum Impfgipfel hervor. Von den ursprünglich für das gesamte zweite Quartal 80 Millionen zugesagten Impfdosen wurden demnach 31 Millionen geliefert. Wochenweise Lieferpläne lägen bis Ende Juni bisher nur von den Herstellern Biontech/Pfizer und Moderna vor. Demnach werden in den Juniwochen vom 31. Mai bis 4. Juli 25,7 Millionen Biontech-Dosen und knapp 3 Millionen Moderna-Dosen erwartet. Von Astrazeneca sind es in der ersten dieser Wochen 2,4 Millionen und von Johnson & Johnson 0,5 Millionen Dosen. AstraZeneca und Johnson & Johnson kündigten Lieferungen aber nur kurzfristig an. Insgesamt wurden in den Ländern laut den Angaben bisher im Schnitt 88 Prozent der gelieferten Impfdosen verimpft – die Spanne reicht von 76 Prozent in Brandenburg bis 98 Prozent in Bremen. Vom Biontech-Präparat wurden 91 Prozent verimpft, von Moderna 76 Prozent und von Astrazeneca 87 Prozent. Bei Johnson & Johnson liegt die Quote bisher nur bei 35 Prozent, allerdings bei erst 425.000 gelieferten Dosen. Es ist der einzige Impfstoff, bei dem eine Impfung reicht, weshalb mobile Impftrupps ihn etwa bei Obdachlosen einsetzen, bei denen nicht leicht zwei Termine in größerem Abstand ausgemacht werden können. 15.44 Uhr: Hilfen für eine Corona-Impfstoffproduktion in Afrika stehen im Fokus einer Reise von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nach Südafrika.
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