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Stasi-Akten jetzt im Bundesarchiv, Sonderbehörde schließt

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Nach knapp 30 Jahren ist die Stasi-Unterlagen-Behörde Geschichte. Die Einrichtung mit dem riesigen Archiv geretteter Dokumente galt als Errungenschaft der friedlichen Revolution und …
Nach knapp 30 Jahren ist die Stasi-Unterlagen-Behörde Geschichte. Die Einrichtung mit dem riesigen Archiv geretteter Dokumente galt als Errungenschaft der friedlichen Revolution und wurde nun geschlossen. Für Millionen Stasi-Akten sowie Tausende Fotos und Tonträger der DDR-Staatssicherheit ist seit Donnerstag das Bundesarchiv zuständig. Die Überführung der Akten wurde am Abend mit einem Festakt in Berlin gewürdigt. Nach rund zehn Jahren im Amt wurde dort der letzte Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, offiziell verabschiedet. Im Zeughaushof des Deutschen Historischen Museums wertete es Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) als politisches Signal, dass die Akten am Tag des DDR-Volksaufstandes vor 68 Jahren offiziell überführt wurden. Mit einer Schweigeminute wurde der Opfer des Volksaufstandes gedacht. Gekommen waren auch Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und der erste Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen und Altbundespräsident Joachim Gauck sowie der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann. Die Akten als «Zeugnisse des Unrechts und der Unbeugsamkeit» bleiben laut Grütters unverzichtbar für die Aufarbeitung, die in die Mitte der Gesellschaft gehöre. Die Hinterlassenschaft der SED-Diktatur vor der Vernichtung gerettet zu haben, sei bleibendes Verdienst und Vermächtnis der DDR-Bürgerrechtler. Die Überführung der Akten sei kein Schlusspunkt. Künftig könnten die Akten an allen Standorten des Bundesarchivs eingesehen werden, Kompetenzen sollen gebündelt werden. Bei der Stasi-Unterlagen-Behörde wurden allein knapp 3,5 Millionen Anträge von Menschen gestellt, die persönlich einen Blick in Papiere werfen wollten, die Stasi heimlich über sie anlegte.

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