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Den Börsen geht die Luft aus

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An den internationalen Aktienmärkten hat sich die Stimmung etwas eingetrübt. Die Wall Street beendete den Tag diesmal ohne Rekorde. Auch dem DAX ging die Puste aus.
An den internationalen Aktienmärkten hat sich die Stimmung etwas eingetrübt. Die Wall Street beendete den Tag diesmal ohne Rekorde. Auch dem DAX ging die Puste aus. Mit seinen Aussagen im Repräsentantenhaus konnte US-Notenbank-Chef Jerome Powell die Finanzmärkte offenbar nur kurz beruhigen. Die Anleger sorgen sich weiter um die hohe Inflation. Sollte diese nicht sinken, müsste die Fed mit einer schärferen Geldpolitik gegensteuern. Im Juni stiegen die Verbraucherpreise um 5,4 Prozent, so stark wie seit 13 Jahren nicht. Powell bekräftigte, dass die hohe Inflationsrate vorübergehend sei und “in den kommenden Monaten” nachgeben werde Bei einer Anhörung im US-Senat räumte Fed-Chef Jerome Powell am Donnerstag aber ein, dass diese historisch betrachtet “einmalige” Teuerung höher ausgefallen sei als die Fed “oder irgendjemand” erwartet hätte. Sie gehe nicht wie in früheren Konjunkturphasen mit einem heiß laufenden Arbeitsmarkt einher. Vielmehr sei mit der Wiedereröffnung “ein Schock durch das System gegangen” und habe die Teuerung weit über die von der Fed angestrebte Zwei-Prozent-Marke getrieben: “Natürlich sehen wir das nicht entspannt.” Solange sich die Inflation wider Erwarten länger hinziehen, müssten die Risiken weiter bewertet werden. Zudem mehren sich die Anzeichen für eine Abschwächung des Wirtschaftsaufschwungs in den USA. “Es gibt einige Bedenken, dass die Wirtschaft das maximale Wachstumsniveau erreicht hat”, sagte Robert Pavlik, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth. “Dies wird eine Zeit höherer Volatilität und unruhigerer Märkte sein.” Die Konjunktur- und Zinssorgen beendeten vorläufig die Rekordjagd an der Wall Street. Der breiter gefasste Index S&P 500, der in den letzten zwei Wochen fast täglich neue Bestmarken erreicht hatte, rutschte um rund 0,4 Prozent ab. Noch härter traf es die Nasdaq. Die Tech-Börse sackte um 0,7 Prozent ab. Nur der Standardwerte-Index, der Dow Jones, hielt sich knapp im Plus. Auch die Berichtssaison brachte keine frischen Impulse. Als letzte der großen US-Banken meldete Morgan Stanley einen Gewinnsprung. Dank des globalen Fusions- und Übernahmefiebers verdiente die Bank im zweiten Quartal unter dem Strich elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Allerdings enttäuschte das Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren. Die Aktien von Morgan Stanley fielen um ein Prozent. Mangels Rückenwinds von der Wall Street ging auch dem DAX die Luft aus. Nachdem er gestern noch mit 15.811 Punkten eine neue historische Bestmarke erreicht hatte, büßte er nun rund ein Prozent ein und entfernte sich von seinem Rekordhoch. Händler sprachen von einem Sommerloch beim Blick auf die mauen Umsätze. Die Hochwasser-Katastrophe in Deutschland mit über 50 Toten spielte an der Börse keine Rolle. Zwei Gewinnwarnungen des Windturbinenherstellers Siemens Gamesa und von dessen Mehrheitsaktionär Siemens Energy vermiesten den Anlegern den Tag. Die Titel von Siemens Energy rauschten um mehr als elf Prozent ab und waren mit Abstand das Schlusslicht im DAX.

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