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Hochwasser: Mehrheit mit Laschet unzufrieden ++ Neue Warnungen

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Aktuelle Nachrichten vom Hochwasser in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen: In Belgien wüten neue Unwetter. In Deutschland könnte es am Wochenende Starkregen geben.
Mehr als die Hälfte der Bürger sieht das Handeln von Armin Laschet nach dem Hochwasser einer Umfrage zufolge kritisch. Mehr im Blog. Berlin. Nach dem verheerenden Hochwasser im Westen Deutschlands sind die Aufräumarbeiten in vollem Gange. Mindestens 175 Menschen starben, noch immer wird eine nicht bekannte Zahl vermisst. In Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurden ganze Ortschaften zerstört. Eine erneute Katastrophe ist am Wochenende trotz vom DWD vorhergesagter kräftiger Gewitter bisher aus. Auch mit erneutem Starkregen wurde gerechnet, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Am Sonntagvormittag gab es für NRW keine amtlichen Gewitterwarnungen mehr vom DWD. Ab Mittag könne es aber örtlich noch Gewitter geben, hieß es im Warnlagebericht. Auch für den Start in die Woche sind wieder Gewitter und starker Regen angesagt. «Überregional besteht aber keine Unwetter– oder Hochwasserlage», sagte Meteorologin Jaqueline Kernn. Wegen der Klimakrise treten extreme Wetterlagen immer häufiger auf. Unsere interaktive Karte zeigt, wie viele den Landkreisen in Zukunft drohen. Wie Sie Betroffenen des Hochwassers mit Spenden helfen können, lesen Sie hier. 16.10 Uhr: Im Hochwasser-Katastrophengebiet an der Ahr wird seit Sonntag tonnenweise Unrat abtransportiert. Unterstützt von Landwirten sollen Entsorgungsfirmen ihn auf Deponien bringen, wie die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) mitteilte. Sie untersagt Individualverkehr bis einschließlich Montag weitgehend, damit die Müllfahrzeuge freie Fahrt haben. «Nur wenn der Unrat schnellstmöglicht aus den betroffnen Gebieten entfernt wird, können wir die Infrastruktur Stück für Stück wieder herstellen und mögliche Gesundheitsgefahren durch Müllablagerung eliminieren», sagte Florian Stadtfeld vom Polizeipräsidium Koblenz in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Freiwillige Helfer durften am Sonntag wieder in das Krisengebiet. Sie sollten die Shuttlebusse einer privaten Initiative für die Anfahrt nutzen. 12.21 Uhr: Mehr als die Hälfte der Bundesbürger sieht das Handeln von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) nach der Hochwasser-Katastrophe einer Insa-Umfrage zufolge kritisch. Laut der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts im Auftrag der „Bild am Sonntag“ bewerten 57 Prozent der Befragten das Agieren Laschets in der Flutkatastrophe negativ. Nur 23 Prozent sehen sein Auftreten positiv. Auch Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock erhält in der Umfrage häufig ein schlechtes Zeugnis: 46 Prozent sehen ihr Agieren negativ,22 Prozent positiv. Besser schneidet SPD-Kandidat und Bundesfinanzminister Olaf Scholz mit 39 Prozent positiven und 29 Prozent negativen Bewertungen ab. Am besten wird das Auftreten der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beurteilt, das 60 Prozent positiv und 25 Prozent negativ sehen. 12.12 Uhr: Die Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer hat massive Vorwürfe gegen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erhoben: Diese habe „immer wieder Prioritäten gegen unsere Lebensgrundlagen, gegen ökologische Rechte und die Chancen künftiger Generationen gesetzt“, sagte Neubauer der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagsausgabe). Große Weichenstellungen habe Merkel oft gegen ihre Partei durchgesetzt. „Beim Klimaschutz hat sie das selten getan“, kritisierte Neubauer. Mit Blick auf den Wahlkampf forderte die Mitorganisatorin von Fridays for Future ein gemeinsames Vorgehen aller Parteien. „Deutschland wird seinen Beitrag nicht leisten, wenn sich nicht alle für Klimagerechtigkeit einsetzen. Die Herausforderung ist so gewaltig, dass dafür ein überparteilicher Konsens notwendig ist“, sagte die 25-jährige Aktivistin der Zeitung. 11.17 Uhr: Nach der verheerenden Flutkatastrophe im Westen Deutschlands hat sich CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt für einen ständigen nationalen Krisenstab ausgesprochen. „Ein ständiger Krisenstab Naturkatastrophen in Kombination von Bund und Ländern sollte eingesetzt werden“, sagte der CSU-Politiker der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag). Er halte die föderalen Strukturen für richtig, aber „auch die Bündelung aller Informationen ist sehr wichtig“, argumentierte Dobrindt. Erkennbar ist aus Sicht des Ex-Verkehrsministers, dass das Wiederherstellen von Kommunikation vor Ort viel zu lange gedauert habe. „Mobilfunknetze müssen gerade im Krisenfall funktionieren. Eine mobile Aufbautruppe «Kommunikation» sollte eingerichtet werden und sofort zum Einsatz kommen, zum Beispiel mit Drohnen und mobilen Funkzellen, wenn in Krisenlagen die Handynetze zusammenbrechen“, so Dobrindt. 09.56 Uhr: Die Lage für die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) im Hochwassergebiet spitzt sich nach den Worten von Vizepräsidentin Sabine Lackner weiter zu. Sie habe erlebt, dass „einige Menschen mit Sprinter vorgefahren sind und auch Falschinformationen in der Bevölkerung vor Ort streuen“, sagte sie der Onlineausgabe der „Zeit“ über die Einsätze am Samstag. Schon zuvor waren Fälle bekannt geworden, in denen THW-Helferinnen und Helfer in den Überschwemmungsgebieten angegriffen und beleidigt wurden. „Das sind Vorfälle, die ich in meiner Zeit beim Technischen Hilfswerk in 20 Jahren noch nicht erlebt habe“, sagte Lackner „Zeit Online“. 08.06 Uhr: Notstrom, Wasser aus Kanistern, überall Dreck: Wer im Ahrtal nach der Flutkatastrophe aufräumt, kommt in dieser Zeit an seine Grenzen. Lesen Sie hier unsere Reportage aus dem Gebiet: Ahrtal: Wie die Menschen gegen Schlamm und Schrott kämpfen 08.01 Uhr: In Belgien mussten erneut viele Menschen in Sicherheit gebracht werden. „Es ist eine Katastrophe“, zitiert Belga die Feuerwehr. Es gebe zahlreiche Anrufe, man wisse nicht, wo einem der Kopf stehe, heißt es weiter. Auf Bildern in einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks RTBF ist zu sehen, wie sich Straßenzüge in reißende Flüsse verwandelt haben und Trümmer umherliegen. Neben Namur und Dinant seien noch weitere Städte und Dörfer betroffen, berichtete die Nachrichtenagentur Belga. 22.17 Uhr: In Belgien sind bei erneuten Unwettern zahlreiche Autos weggeschwemmt worden. In der Stadt Dinant blockierten die vom Wasser mitgerissenen Fahrzeuge einen Bahnübergang, wie die Nachrichtenagentur Belga am Samstagabend unter Berufung auf das Bahnunternehmen Infrabel berichtete. Der Bahnverkehr sei wegen des Hochwassers Mitte Juli aber bereits eingestellt gewesen. Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk RTBF berichtete, war auch die Stadt Namur in der gleichnamigen Provinz von Überschwemmungen betroffen. Die Stadt liegt rund 100 Kilometer westlich von Aachen. 20.41 Uhr: In Dernau an der Ahr sind die Befürchtungen eines erneuten Unwetters bislang nicht wahrgeworden. Am frühen Abend regnete es nicht mehr, die Menschen seien erleichtert, schreibt unser Reporter Christian Unger auf Twitter. Vorerst scheine das Wetter stabil. 18.21 Uhr: Die Bundeswehr hilft mit 1800 Soldatinnen und Soldaten im Katastrophengebiet von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Wie das Verteidigungsministerium auf Twitter schrieb, unterstützen die Truppenangehörigen bei Aufräumarbeiten sowie in Erftstadt beim Bau eines Dammes. 18.10 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Samstagnachmittag eine amtliche Warnung der Stufe 2 vor starkem Gewitter mit Sturmböen um 70 Stundenkilometer, Starkregen und Hagel herausgegeben. Laut Warnkarte des DWD waren zunächst vor allem das Münsterland und nördliche Teile des Ruhrgebiets betroffen. Die Niederschlagsmengen wurden mit 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter binnen sechs Stunden angegeben. Zum Vergleich: In der vergangenen Woche hatte flächendeckender Dauerregen mit Regenmengen von teilweise über 150 Litern pro Quadratmeter für die Hochwasser-Katastrophe in Teilen von NRW und Rheinland-Pfalz gesorgt. Der DWD rechnet mit keinem Extremwetterereignis dieser Dimension. 15.54 Uhr: Rund eineinhalb Wochen nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz haben in dem betroffenen Gebiet am Samstag erneut Regenfälle eingesetzt — und es wurden Evakuierungen angeboten. Wie die Leiterin des Katastrophenschutzstabs, Begona Hermann, mitteilte, ist im Laufe des Tages laut Deutschem Wetterdienst mit örtlichen Niederschlägen im Bereich von maximal 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter zu rechnen; stellenweise auch nur 10 Liter. Ab Sonntagmorgen gegen 6 Uhr könne sich die Wetterlage noch verschärfen. Den besonders betroffenen Kommunen sei daher ein Evakuierungsangebot gemacht worden. In den gefährdeten Gebieten Schuld, Insul, Dümpelfeld und Bad Neuenahr sollen die Menschen demnach mit Shuttlebussen zu einer Notunterkunft in Leimersdorf gebracht werden können. «Das entscheiden dann die Menschen selbst», so Hermann, denn die Wetterlage sei nicht so verschärft wie in der vergangenen Woche. «Aber wir haben eine nicht mehr funktionierende Kanalisation.» Daher würden sich die Regenfälle anders auswirken als noch vor zehn Tagen. 15.21 Uhr: Freiwillige Helfer im Krisengebiet Ahr sollen dieses wegen der schwierigen Umstände dort möglichst schnell verlassen. Das teilte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) am Samstag mit. Als Grund nannte sie die starken Niederschläge an diesem Wochenende, die zerstörte Infrastruktur und die unübersichtliche Verkehrssituation. Den Angaben zufolge werden Shuttle-Busse eingesetzt, die Helfer zurückbringen. Wer geplant hatte, als freiwilliger Helfer dorthin zu fahren, soll dies nicht tun. Zuvor hatten auch das Polizeipräsidium Koblenz an Helferinnen und Helfer appelliert, sich nicht mehr auf den Weg in das Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz zu machen. 13.51 Uhr: Das Tief Dirk bringt nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wieder Schauer und Gewitter nach Deutschland. Mit einer südwestlichen Grundströmung kommt den Meteorologen zufolge feuchtwarme Subtropikluft. Am Samstagnachmittag sei mit teils kräftigen Schauern und Gewittern von Westfalen und Nordhessen bis nach Südniedersachsen hinein und an den Alpen zu rechnen, am frühen Abend auch im Südwesten. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit könne es regional auch zu Platzregen mit lokaler Überschwemmungsgefahr kommen. In einigen Regionen könnten größerer Hagel und Sturmböen oder schwere Sturmböen hinzukommen. In der Nacht zum Sonntag erwartet der Wetterdienst im Süden, Norden und Osten ausgreifende schauerartige, teils gewittrige Niederschläge. Lokal gebe es weiter Unwettergefahr durch heftigen Starkregen. Im Westen, später auch im Südwesten lasse die Schauer- und Gewittertätigkeit allmählich nach. Auch in den nächsten Tagen bleibt das Tief Dirk laut DWD erhalten. 13.29 Uhr: Die Pflegebeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Heike Baehrens, will nach der Flutkatastrophe die Sicherheitsvorkehrungen in Seniorenheimen und Behinderteneinrichtungen auf den Prüfstand stellen. «Bestehende Einrichtungen sollten auf den Katastrophenschutz hin überprüft werden», sagte die SPD-Politikerin der «Heilbronner Stimme» (Samstag). «Geplante und neue Einrichtungen werden in Zukunft mehr noch als bisher Katastrophenszenarien berücksichtigen müssen.» Gemeinschaftsräume und Wohnungen in obere Geschosse zu verlegen, könne allerdings Probleme bereiten. Bei Hochwasser könnten etwa schnell Strom und Fahrstühle ausfallen. Außerdem müsse der Wunsch nach Teilhabe der Bewohner berücksichtigt werden. Stark mobilitätseingeschränkte Menschen gewönnen mehr Selbständigkeit, wenn sie barrierefrei im Erdgeschoss wohnen könnten. Wichtig sei auch, Senioren noch genauer zu erklären, wie die Warn-App Nina funktioniere. 11.36 Uhr: «Bitte, gib noch nicht auf, ich halt‘ dich fest bei mir»: Sängerin Sarah Connor hat die Premiere ihres neuen Songs «Stark» am Freitagabend den Betroffenen der Flutkatastrophe gewidmet. «Wir brauchen jetzt was, das tröstet», sagte die 41-Jährige in der ARD-Benefizgala «Wir halten zusammen». Für die Sendung habe sie sich entschieden, das Lied von ihrem kommenden Album früher vorzustellen. In dem Song gehe es darum, einfach jemanden in den Arm zu nehmen und da zu sein. «Das ist das Wichtigste, das wir heute Abend machen können.» Connor sprach mit der Moderatorin Sarah von Neuburg auch über ihr eigenes Empfinden beim Anblick der Bilder aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und ihre Sorge, dass sich eine solche Katastrophe wegen der fortschreitenden Klimakrise wiederholen könnte. «Ich habe vier Kinder, und das macht mir Angst.» Ihr Herz sei bei den Opfern, den Helfern und Rettern. Viele deutsche Stars — darunter Peter Maffay, Yvonne Catterfeld, Joris, Max Mutzke, Jeanette Biedermann und Frida Gold — waren bei dem Benefiz-Abend dabei. 11.34 Uhr: Nach der Hochwasser-Katastrophe hat der ehemalige EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker die Hilfsbereitschaft und Solidarität der Deutschen gelobt. In einem Gespräch mit der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (NOZ) hob er das «unwahrscheinliche Volumen an Solidarität» hervor. Der Luxemburger fügte hinzu: «Das hat sich schon vor Jahren beim Oder-Hochwasser unter Beweis gestellt und zeigt sich jetzt wieder in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.» Menschen seien bei großen Problemen zu Großem fähig: «Und da haben die Deutschen mit ihrer Hilfsbereitschaft füreinander ein gutes Beispiel abgeliefert. Und das ist doch eine beeindruckende kollektive Leistung der Deutschen.» Juncker warnte davor, zu sehr die Kritik am Katastrophenschutz in den Mittelpunkt der Debatte zu rücken. «Das ist immer so in Deutschland, dass man die Dinge bemängelt, die nicht geklappt haben», sagte Juncker der «NOZ». 11.30 Uhr: Nur 17 Prozent der Bundesbürger trauen CDU/CSU-Kanzlerkandidat Armin Laschet einer Umfrage zufolge zu, die richtigen Lehren aus der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands zu ziehen. Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock kommt in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der «Augsburger Allgemeinen» (Samstag) auf 25 Prozent, SPD-Kandidat Olaf Scholz auf 20 Prozent.38 Prozent trauen es keinem der drei zu. Umfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Das Institut gibt eine statistische Fehlertoleranz von 2,5 Prozentpunkten an. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. 11.30 Uhr: Die in Stolberg geborene Sängerin LaFee (30, «Virus») will angesichts der Hochwasserkatastrophe in ihrer alten Heimat helfen. «Meinen engsten Familienmitgliedern geht es tatsächlich gut, sie haben das gut überstanden und keine Schäden davon getragen. Aber Bekannte von mir haben leider wirklich alles verloren», berichtete die Musikerin der Deutschen Presse-Agentur in Köln.

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