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Migranten in Griechenland

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Sie kamen über das Meer, jetzt sitzen sie in Lagern fest, häufig für Jahre. Ein ungewöhnlicher Verein hilft Geflüchteten auf Lesbos mit Yoga und Boxtraining. Eine Geschichte darüber, wie Sport ein Leben verändern kann.
Die Tritte seiner Schüler verfehlen das Gesicht von Aref nur um Zentimeter. Vielen fehlt noch Training, doch der 19-jährige Afghane erklärt die Taekwondo-Übungen geduldig und konzentriert. Wettkämpfe finden zurzeit ohnehin keine statt.»Wenn es wieder geht, werden wir in der Lage sein, uns mit griechischen Teams zu messen«, ist Aref überzeugt. Die große Allee des Pedion-tou-Areos-Parks in Athen ist voll mit Menschen. Hier werden während der Pandemie auch Yoga, Taekwondo, Parkour, Kung-Fu und Zumba unter freiem Himmel trainiert. Organisiert werden die Kurse von»Yoga and Sport with Refugees«, einer NGO, deren Name bereits das Anliegen verrät.2018 wurde sie von der Französin Estelle Jean gegründet. Heute leitet die 29-Jährige den Verein zusammen mit Nina de Winter, einer 26-jährigen Niederländerin, die ursprünglich als Lauftrainerin kam und dann als Mitorganisatorin blieb. Seine Wurzeln hat»Yoga and Sport for Refugees« jedoch nicht in Athen, sondern auf Lesbos. Tausende von Menschen, die hier in Europa ankamen, nahmen in den vergangenen Jahren an einem der Kurse auf der Insel teil. Inzwischen hat der Verein seine Arbeit ausgebaut, auch auf dem Festland gibt es jetzt Sportkurse und Trainingsgruppen. Insgesamt sind es Angebote in 25 verschiedenen Disziplinen – organisiert werden sie meist von Geflüchteten wie Aref. Auch Sohalia,16, gehört zum Team. Ihre Familie lebt im Lager Malakasa, rund 40 Kilometer außerhalb von Athen. Wie auch in anderen Camps lässt die griechische Regierung dort derzeit eine meterhohe Betonmauer errichten.

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