Home United States USA — mix Afghanischen Ortskräften droht die Obdachlosigkeit – schwere Vorwürfe gegen Bamf

Afghanischen Ortskräften droht die Obdachlosigkeit – schwere Vorwürfe gegen Bamf

115
0
SHARE

Pro Asyl kritisiert den Druck des Bundesamtes für Asyl und Flüchtlinge (Bamf) auf ehemalige afghanische Ortskräfte, einen Asylantrag zu stellen. Ihnen droht die Obdachlosigkeit.
Pro Asyl kritisiert den Druck des Bundesamtes für Asyl und Flüchtlinge (Bamf) auf ehemalige afghanische Ortskräfte, einen Asylantrag zu stellen. Frühere afghanische Ortskräfte deutscher Ministerien und andere aus Afghanistan Evakuierte erheben schwere Vorwürfe gegen das Bundesamt für Asyl und Flüchtlinge (Bamf). Die Behörde und ihre Außenstellen setzten zahlreiche Evakuierte massiv unter Druck, einen Asylantrag zu stellen, obwohl viele von ihnen eine Aufenthaltserlaubnis bekommen könnten, so der Vorwurf. Nach Informationen der Flüchtlingsorganisation Pro Asyl wird den Menschen gedroht, sie würden ab sofort sämtliche Leistungen für Unterkunft und Verpflegung verlieren, wenn sie nicht ins Asylverfahren gingen. „Empörend und juristisch fragwürdig“ nennt Pro Asyl diese Praxis, von der offenbar zumindest in Brandenburg und Sachsen auch Ortskräfte der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) betroffen sind. Ein Betroffener schilderte der FR, in der Bamf-Außenstelle Eisenhüttenstadt habe man ihn sogar zur Unterschrift gezwungen, ohne ihm das Dokument zu übersetzen und zu erklären, dass es sich um einen Asylantrag handele. Ein Asylverfahren ist nämlich die schlechtere Wahl als eine Aufenthaltserlaubnis. Diese bietet deutlich mehr Sicherheit und schnellere Integration: Sie gilt für drei Jahre und kann dann verlängert werden, die Menschen dürfen sofort arbeiten und müssen nicht in Sammelunterkünften leben. Nach fünf Jahren können sie eine unbefristete Niederlassungserlaubnis beantragen. Dagegen droht Afghan:innen bei einem Asylantrag eine unter Umständen monate- oder jahrelange Hängepartie mit ungewissem Ausgang: Die Anträge werden nämlich derzeit gar nicht bearbeitet, weil das Bundesinnenministerium (BMI) nach der Machtübernahme der Taliban erst einen neuen Lagebericht des Auswärtigen Amts abwartet. Und der dürfte angesichts der noch ausstehenden Regierungsbildung auf sich warten lassen. Darüber hinaus scheint es aber auch ums Geld zu gehen: Pro Asyl zufolge hat das Bamf allen Erstaufnahmeeinrichtungen geschrieben, dass der Bund ab dem 27. September für die Unterbringungskosten derjenigen nicht mehr aufkomme, die nicht ins Asylverfahren gingen, obwohl die Behörde das wolle.

Continue reading...