In «Angels’ Atlas» laufen die Körper zur Höchstform gegen ihre eigene Vergänglichkeit auf, und die Zürcher Ballett-Kompanie zeigt sich von ihrer besten Seite.
In «AngelUA60371A0499703BA433F56457878721 Atlas» laufen die Körper zur Höchstform gegen ihre eigene Vergänglichkeit auf, und die Zürcher Ballett-Kompanie zeigt sich von ihrer besten Seite. Szenenbild aus «AngelU716512B337C9A32599F11E8832F625E Atlas». Der Anteil von Choreografinnen auf den Spielplänen der meisten Theaterhäuser ist nach wie vor bescheiden. Regelmässig werden darum Tanzdirektoren aufgefordert, mehr Tanzstücke von Frauen zu zeigen. Im krassen Gegensatz zu dieser Untervertretung steht die Bedeutung der Frauen für die Entwicklung der Tanzkunst. Würde man das Wirken der Choreografinnen verschweigen, wäre die Tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts schnell erzählt. Choreografinnen wie Martha Graham, Pina Bausch oder Anne Teresa De Keersmaeker und viele andere haben wichtige Impulse gegeben. Sie haben neue Stile und Theaterformen entwickelt, die für folgende Generationen schulbildend waren und die Vielfalt des zeitgenössischen Tanzes prägen. Hingegen war im klassischen Ballett der Anteil der Choreografinnen überschaubar. Das ändert sich gerade. Seit einiger Zeit kommen starke Stücke von Frauen auf die Bühnen der grösseren Häuser Europas. Eine dieser Choreografinnen ist die Kanadierin Crystal Pite. Sie schafft Werke, dass einem beim Zuschauen die Luft wegbleibt. Zwei davon sind nun am Opernhaus Zürich zu sehen und ergeben zusammen mit einer Arbeit Marco Goeckes den grossartigen Abend «AngelUA60371A0499703BA433F56457878721 Atlas». Beide, der Deutsche und die Kanadierin, gehören heute weltweit zu den begehrtesten Choreografen für Ballettkompanien, beide begannen ihre Tänzerlaufbahn im Ballett, gingen dann aber unterschiedliche Wege. Marco Goecke war ab 2005 Haus-Choreograf beim Stuttgarter Ballett und schuf Werke für zahlreiche Kompanien in der Welt.