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Ukraine-Konflikt aus Russlands Sicht: Genozid im Donbass? – Putins Propaganda und Haltung zur Krise

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Der Ukraine-Konflikt droht zu eskalieren. Russland könnte schon bald mit einer Invasion beginnen, doch in Moskau wird die Lage komplett anders geschildert.
Erstellt: 21.02.2022,16:25 Uhr Von: Bedrettin Bölükbasi Kommentare Teilen Der Ukraine-Konflikt droht zu eskalieren. Russland könnte schon bald mit einer Invasion beginnen, doch in Moskau wird die Lage komplett anders geschildert. München – Inmitten erhöhter Spannungen im Ukraine-Konflikt besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 15. Februar die russische Hauptstadt Moskau für ein Treffen mit Machthaber Wladimir Putin. Die gemeinsame Pressekonferenz nach dem Treffen hatte unter anderem einen diesen „Höhepunkt“: Putin bezeichnete die Situation im Osten der Ukraine als einen „Genozid“ gegen die Bevölkerung der sogenannten pro-russischen „Volksrepubliken“ Donetzk und Luhansk. So ähnlich lautet das generelle russische Narrativ zum Konflikt in der Ostukraine. Nicht Russland sei der Angreifer, sondern die Ukraine. Diese Darstellung zur Krise unterstützt Russland vor allem durch seine Staatsmedien. Für den Kreml dürften diese Anstrengungen Teil eines größeren Plans sein. Ein Hauptziel nach Ansicht westlicher Geheimdienste: Einen Vorwand für die Invasion der Ukraine schaffen. Die Genozid-Aussage Putins wirkte dabei auf russische Staatsmedien wie ein klares Zeichen, diese Narrative ebenfalls verstärkt aufzugreifen. In seiner Sendung „Westi Nedeli“ („Nachrichten der Woche“) behauptete etwa Dmitrij Kisseljow, Generaldirektor der staatlichen Nachrichtenagentur, „das Kiewer Regime“ bereite sich auf einen Angriff im Donbass vor, um die russischstämmige Bevölkerung „auszulöschen“. Die Ukraine beschrieb er als einen gescheiterten Staat, in dem „Nazis“ anti-russische Politik betreiben. „Tausende friedliche Bürger sollen gequält und bestialisch getötet werden“, so der Generaldirektor. Nicht nur Kisseljow, sondern auch weitere russische Journalisten verbreiten die These eines angeblichen Genozids der ukrainischen Armee. Andrej Rudenko, ein Korrespondent des staatlichen Senders Rossija reiste in den Donbass, um über die Entwicklungen zu berichten. Seit acht Jahren spreche die örtliche Bevölkerung von einem Völkermord von Kiew. „Wie soll man denn die Zustände anders nennen, wenn die Armee des ehemals eigenen Landes friedliche Städte angreift?“, fragte der russische Journalist in seinem Bericht.

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