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Russland streitet Massaker von Butscha im UN-Sicherheitsrat ab

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Wolodymyr Selenskyj kritisiert die Untätigkeit des UN-Sicherheitsrats im Ukraine-Krieg. Russland widerspricht, doch von anderer Stelle erhält der ukrainische Präsident Zustimmung.
Erstellt: 06.04.2022,22:42 Uhr Von: Daniel Dillmann, Vincent Büssow Kommentare Teilen Wolodymyr Selenskyj kritisiert die Untätigkeit des UN-Sicherheitsrats im Ukraine-Krieg. Russland widerspricht, doch von anderer Stelle erhält der ukrainische Präsident Zustimmung. >>> Ticker aktualisieren +++ Update,13.30 Uhr: Auch Papst Franziskus hat die Vereinten Nationen infolge des Massagers von Butscha hart kritisiert. Die Welt werde nun Zeuge von der „Ohnmacht der internationalen Organisationen innerhalb der Vereinten Nationen“, so der Pontifex in Richtung des UN-Sicherheitsrat im Rahmen seiner wöchentlichen Audienz in Rom. Update vom Mittwoch,06.04.2022,06.40 Uhr: Die umkämpfte ukrainische Hafenstadt Mariupol gleicht nach Einschätzung von UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths derzeit einem „Zentrum der Hölle“. „Seit mehr als fünf Wochen sind die Menschen in Mariupol schon in Kämpfe verwickelt“, sagte Griffiths per Video vor dem UN-Sicherheitsrat. „Es ist gut dokumentiert, dass Mariupol ein Zentrum der Hölle ist.“ In anderen ukrainischen Städten sei es nicht viel anders. ++ 20.07 Uhr: Die Präsidentin des UN-Sicherheitsrates hat Wolodymyr Selenskyj zugesichert, sich für eine Aufklärung der Kriegsverbrechen durch Russland einzusetzen. Der Präsident der Ukraine hatte vor dem Rat von Folter, Mord und Vergewaltigung durch russische Soldaten berichtet. Die Ratspräsidentin nannte diese Veranschaulichungen „extrem erschütternd.“ Die Aussagen des Botschafters aus Russland, der unter anderem die Gräueltaten in Butscha bestritt (siehe Update von 19.48 Uhr), tat sie mit den Worten „wir haben alle die Satellitenbilder gesehen“ ab. Selenskyj hatte bei seiner Rede vor dem UN-Sicherheitsrat gesagt, es müsse Rechenschaft für die russischen Verbrechen geben. ++ 19.48 Uhr: Der Botschafter von Russland nutzt das Treffen im UN-Sicherheitsrat, um die Vorwürfe über Kriegsverbrechen in Butscha zu bestreiten. Demnach habe während der Besetzung der Stadt durch Russland kein einziger Zivilist an irgendeiner Form der Gewalt gelitten. Der Botschafter Nebensja implizierte dementsprechend, dass die Ukraine die zahlreichen Leichen in Butscha auf die Straße gelegt hätte, um Vorwürfe an Russland erheben zu können. Als Beweis sprach der UN-Botschafter die erste Reaktion des Bürgermeisters von Butscha nach dem Abzug der Truppen aus Russland an, in dem die Kriegsverbrechen nicht erwähnt worden seien. Tatsächlich berichtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch von Gewalttaten gegen Zivilisten von russischer Seite, die bereits kurz nach der Invasion stattgefunden haben. So hätten Soldaten aus Russland am 4. März fünf wehrlose Männer in Butscha ermordet. Die Organisation wird den russischen Truppen außerdem Diebstahl, Vergewaltigungen und andere Gewaltverbrechen in der Ukraine vor. ++ 18.55 Uhr: In seiner Antwort auf die Rede von Wolodymyr Selenskyj im UN-Rat erhebt der Botschafter von Russland schwere Gegenvorwürfe. So soll die Ukraine die Evakuierung der eigenen Zivilisten aus Regionen verhindern, die von Russland angegriffen wurden. Der Botschafter Wassili Nebensja sprach insbesondere die Stadt Mariupol an. Die Ukraine hatte Russland mehrfach vorgeworfen, vereinbarte Feuerpausen zur Evakuierung nicht einzuhalten. Laut dem Botschafter würde Russland „lang erwarteten Frieden in das blutgetränkte Land im Donbass“ bringen. Weshalb die russischen Truppen dafür auch den Westen der Ukraine angreifen müssen, sagte er nicht. Dafür nannte Nebensja einen Grund dafür, weshalb die Invasion der Ukraine so lange dauern würde: „Wir schießen nicht gegen Zivilisten“, behauptete er im UN-Sicherheitsrat. Erst vor Kurzem hatten Berichte über Kriegsverbrechen der Soldaten aus Russland in der Stadt Butscha für internationales Entsetzen gesorgt. ++ 18.06 Uhr: Der Botschafter von Russland hat im UN-Sicherheitsrat auf die Rede von Wolodymyr Selenskyj geantwortet. Wassili Nebensja bestritt die Vorwürfe des Präsidenten, dass Russland in der Ukraine Kriegsverbrechen begehen würde. Stattdessen sollen Soldaten der Ukraine auf die eigenen Zivilisten schießen. Als Beweise verwies der UN-Botschafter auf Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken.

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