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Warum Kanzler Scholz gerade jetzt Japan besucht

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Im Bundestag wird am Donnerstag über Waffenlieferungen an die Ukraine diskutiert. Der russische Präsident Putin droht Nato-Staaten, die sich in den Krieg einmischen. Und Kanzler Scholz fliegt nach Japan. Da fragt man sich doch: Muss das jetzt sein?
In Deutschland ist es kurz vor 8 Uhr morgens, als Bundeskanzler Olaf Scholz mit seiner Regierungsmaschine „Theodor Heuss“ auf dem Flughafen Tokio landet. In gut einer Stunde debattiert in Berlin der Bundestag über die Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine. Die Koalitionsfraktionen und die Union haben sich zwar kurz vor dem Abflug des Kanzlers auf einen gemeinsamen Antrag geeinigt, und so einen Showdown im Parlament verhindert. Trotzdem bleibt das Thema strittig, längst sind nicht alle Fragen geklärt. Werden nach den bereits genehmigten Gepard-Flugabwehrpanzern auch schwere Kampfpanzer geliefert? Was ist mit Artilleriegeschützen? Wie sieht es mit Ausbildung und Munition aus? Wie weit kann man gehen, ohne vom russischen Präsidenten Wladimir Putin als Kriegspartei angesehen zu werden. Der Kreml-Chef hat gerade erst Nato-Staaten, die sich in den Krieg einmischen, mit einer Reaktion gedroht. Scholz hat sich trotzdem für die Reise nach Japan entschieden, bei der die Anreise länger dauert als der Aufenthalt. Russland und die Ukraine werden umflogen, es geht über Kasachstan und China nach Tokio. Insgesamt 28 Stunden im Flieger für 20 Stunden vor Ort. Scholz ist es das wert. Auch jetzt, während Krieg in Europa herrscht. Für die schon seit vielen Wochen geplante Reise gibt es einige gute Gründe, die auch mit der Ukraine zu tun haben. Japan zählt zu den wirtschaftsstärksten Demokratien der Welt, die sich in der „Gruppe der Sieben“ zusammengeschlossen haben. Deutschland hat in diesem Jahr den Vorsitz in diesem Kreis und richtet im Juni den G7-Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern aus. Besuche bei den Partnerstaaten vor einem solchen Gipfel sind üblich. Alle drei europäischen Partner und die USA hat Scholz schon besucht. Japan ist das einzige asiatische Mitglied in der Gruppe und übernimmt im nächsten Jahr die Präsidentschaft.

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