Gekürzte russische Gas-Liefermengen sind nur der Anfang: Es müssen Riesenprobleme gelöst werden, um die Energieversorgung zu sichern. Es geht zu langsam voran, meint Industriepräsident Russwurm.
Erstellt: 04.08.2022, 06:00 Uhr
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Gekürzte russische Gas-Liefermengen sind nur der Anfang: Es müssen Riesenprobleme gelöst werden, um die Energieversorgung zu sichern. Es geht zu langsam voran, meint Industriepräsident Russwurm.
Berlin – Die deutsche Industrie wirft der Bundesregierung mangelnde Geschwindigkeit im Umgang mit der Energiekrise vor.
„Es geht jetzt um Entschlossenheit und Schnelligkeit“, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, der Deutschen Presse-Agentur. Er kritisierte außerdem, der Brennstoffwechsel in Betrieben weg von Gas zum Beispiel zurück auf Öl werde durch langwierige Genehmigungsverfahren ausgebremst. Er sprach sich zudem für eine Deckelung der geplanten staatlichen Gas-Umlage aus.
Russwurm nannte die Lage angesichts der Drosselung russischer Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 sehr ernst. „Eines haben wir ja alle gelernt: Der Gasfluss scheitert nicht an der Technik“, sagte er. „Es ist der Präsident im Kreml, der politisch entscheidet, wie viel Gas wir kriegen, egal mit welchem Argument er das begründet. Deutschland und Europa müssen handlungsfähig bleiben. Umso wichtiger ist es, so rasch wie möglich nicht mehr Spielball einer erpresserischen Politik zu sein.“
Russwurm forderte von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und der Bundesregierung mehr Tempo bei der Umsetzung beschlossener Maßnahmen, wie dem Ersatz der Stromerzeugung aus Gas durch das Wiederanlaufen von Kohlekraftwerken.