Steigende Preise, Rekord-Inflation und kein Ende in Sicht: Auch wenn die neuerliche Zinswende zum heutigen Weltspartag eine gute Nachricht ist, müssen diejenigen, die sich Geld leihen, stark steigende Kosten in Kauf nehmen. Dennoch sei “sparen zum Luxusgut geworden”, konstatierte kürzlich ein Schuldenberater.
In Österreich steigen die Kosten für das tägliche Leben, also fürs Wohnen, Essen, Benzin und vieles mehr. Im Oktober dürfte die Inflation einen Rekordwert von 11 Prozent erreicht haben.
Die Inflation dürfte im Oktober auf 11 Prozent geklettert sein. Das ergab eine Schnellzählung der Statistik Austria.
Der heutige Weltspartag findet erstmals seit längerer Zeit wieder unter dem Eindruck steigender Zinsen statt. Für Jubel sorgt dies allerdings kaum, denn auch wenn es für Sparer:innen wieder Zinsen gibt, ist die Inflation um ein Vielfaches höher, weshalb das Ersparte am Sparbuch real weniger wert wird.
Noch ist bei den Sparbuch-Zinsen die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht angekommen. Es sind vor allem Online-Banken, die bei Sparkonten wieder Zinsen auf Einlagen zahlen. “Es ist zu hoffen, dass es künftig beim Sparen wieder mehr Wettbewerb unter den Banken geben wird”, so Arbeiterkammer-Finanzexperte Christian Prantner zur APA. Demnach habe sich das Angebot in der Nullzinsphase verengt, bei manchen Banken hätten nur mehr Bestandskund:innen ein Sparbuch eröffnen können.
Prantner befürchtet, dass es womöglich auch in Zukunft nicht so leicht sein werde, ein Sparbuch zu eröffnen. Denn die Banken würden anstelle eines Sparbuchs lieber einen Fondssparplan verkaufen wollen, weil da höhere Provisionen und Gebühren zu holen sind. Bei Wertpapieren sind das Depot- und Kaufgebühren, bei aktiv gemanagten Fonds erhalten die Banken darüber hinaus auch laufend Provisionen in Form von “Kick-Backs”.
Aus Sicht des AK-Konsumentenschutzes sollte bei den Banken das Sparbuch aber nicht in Vergessenheit geraten.