Wenig Bewegung an den Fronten der Ukraine – aber die Intensität der Kämpfe bleibt hoch. Alle aktuellen Entwicklungen im TAG24-Liveticker.
Kiew – Die russische Invasion dauert an, die Intensität der Kämpfe in der Ukraine bleibt hoch. Alle aktuellen Entwicklungen im TAG24-Liveticker.
Die Soldaten der Ukraine rücken den bei Cherson abziehenden russischen Einheiten scheinbar unaufhaltsam nach. In dem Gebiet rund um die südukrainische Stadt seien bereits 41 Ortschaften befreit, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) mit.
Allein seit Mittwoch seien ukrainische Verbände bis zu sieben Kilometer tief in ehemals von Russen besetztes Gebiet vorgestoßen, berichtete der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj.
Wie der ukrainische Gouverneur des Gebietes Mykolajiw, Witalij Kim, berichtete, sei auch der Ort Tschornobajiwka bereits unter ukrainischer Kontrolle. Nähere Angaben machte er nicht. “Wir schweigen weiterhin, denn all dies ist Sache des Militärs.” Freitag ist der 261. Tag des Krieges.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Geschehen in der Ukraine und rund um den Krieg findet Ihr hier im Ticker.
Selenskyj warnte vor Gefahren in den von den Besatzern aufgegebenen Gebieten. “Die erste und grundlegende Aufgabe ist die Minenräumung”, sagte er.
Die Besatzer ließen tausende Blindgänger und Munition zurück. “Ich habe oft Schätzungen gehört, dass die Räumung der Ukraine von russischen Minen Jahrzehnte dauern wird.” Noch rund 170.000 Quadratkilometer des Landes seien demnach minenverseucht.
Der Staatschef der Ukraine wies darauf hin, dass die aktuellen Erfolge der ukrainischen Streitkräfte “durch Monate brutalen Kampfes” erreicht worden seien. “Es ist nicht der Feind, der geht – es sind die Ukrainer, die die Besatzer verjagen”, sagte er. “Und wir müssen den ganzen Weg gehen – auf dem Schlachtfeld und in der Diplomatie – damit überall in unserem Land, entlang unserer gesamten international anerkannten Grenze, unsere Flaggen – ukrainische Flaggen – zu sehen sind. Und keine feindlichen Trikoloren mehr.”
Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sprach von einem nur langsamen Vorrücken ukrainischer Truppen im Osten und Süden des Landes. Auch wenn viele Menschen “explosive Neuigkeiten” von den Fronten erhofften, gehe es vorerst langsam voran, dies sei eben die Dynamik des Krieges. “Im Moment herrscht eine andere Dynamik und andere Phase der Kampfhandlungen”, sagte sie am Donnerstagabend im Fernsehen. “Aber die Intensität der Kämpfe hat nicht nachgelassen.”
Bei ihrem Abzug aus Cherson haben russische Truppen nach Medienberichten die südukrainische Stadt verwüstet. Neben dem Fernsehzentrum seien unter anderem Fernheizungsanlagen und Funkmasten gesprengt worden, berichtete die “Ukrajinska Prawda”.
Zudem sei in der Stadt der Strom komplett ausgefallen, ebenso wie das Internet. Bereits in den vergangenen Tagen waren mehrere Brücken über den Dnipro gesprengt worden.
Ein Zeitablauf für den am Vortag angeordneten Abzug russischer Soldaten aus Cherson und der gesamten Umgebung der Stadt am rechten Dnipro-Ufer war nicht bekannt. Nach einem Bericht der russischen Agentur Tass sollen Einheiten der Polizei und Rettungsdienste die Stadt erst mit den letzten Truppen verlassen.
Mit Blick auf mögliche Verhandlungen mit Russland übt die US-Regierung nach eigenen Angaben keinen Druck auf die Ukraine aus.
“Wir beharren nicht auf bestimmten Dingen, sondern wir beraten als Partner”, sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan am Donnerstag im Weißen Haus. Kiew hatte am Vortag ein neues Verhandlungsangebot aus Moskau auf Basis “der aktuellen Lage” abgelehnt. Als Voraussetzung für Gespräche mit Moskau verlangt die ukrainische Führung einen vollständigen Abzug der russischen Truppen.
Der Inspekteur des Heeres, Alfons Mais, sieht trotz des beschlossenen Sondervermögens in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr noch keine große Verbesserung bei der Ausstattung der Truppe.
“Momentan ist die materielle Einsatzbereitschaft des Heeres nicht größer als am 24. Februar”, sagte Mais der “Süddeutschen Zeitung” (Freitag) mit Blick auf den Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Bei Kriegsausbruch hatte Mais Alarm geschlagen und erklärt, das Heer stehe “mehr oder weniger blank da”.
Das Augenmerk liegt weiterhin darauf, wie weit es den ukrainischen Truppen gelingt, in ehemals russisch besetztes Gebiet vorzustoßen.
Bei einem Gespräch von Außenministerin Annalena Baerbock (Gründe) mit ihrem litauischen Amtskollegen Gabrielius Landsbergis in Berlin wird es auch um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gehen. Ein Punkt ist die Stärkung der Nato-Ostflanke. Landsbergis will sich bei Baerbock aber auch für die Lieferung von Kampfpanzern westlicher Bauart in die Ukraine einsetzen.
Südkorea will laut einem Zeitungsbericht Munition an die USA für ihre militärische Ausrüstung der ukrainischen Streitkräfte verkaufen.
Es gebe einen vertraulichen Waffendeal zwischen Seoul und Washington, wonach die USA 100.000 Runden von 150-Millimeter-Artillerie-Munition von ihrem Verbündeten abnehmen würden, berichtet das “Wall Street Journal” am Donnerstag (Ortszeit) auf seiner Homepage unter Berufung auf US-Beamte. Das sei genug, um die Artillerieverbände der Ukraine mit Munition für mindestens einige Wochen zur Abwehr russischer Truppen zu versorgen.
Das Verteidigungsministerium in Seoul bestätigte, dass südkoreanische Unternehmen mit den USA über den Export von Munition verhandelten. Der Kauf solle “die Knappheit an 150-Millimeter-Munition auf Lager” in den USA ausgleichen. Es werde unter der Voraussetzung verhandelt, dass die USA “Endbenutzer” seien. Das Ministerium betonte, an Südkoreas Position habe sich nichts verändert, keine tödlichen Waffen an die Ukraine zu liefern.
Zuletzt hatte Südkoreas weithin isoliertes Nachbarland Nordkorea Angaben der US-Regierung bestritten, es sende heimlich Munition nach Russland. Nordkorea reagierte auf Äußerungen des Kommunikationsdirektors des Nationalen Sicherheitsrates in den USA, John Kirby. Er hatte diesen Monat kritisiert, dass Russland aus Nordkorea Artilleriegeschosse erhalte und diese für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine einsetze.
Militärexperten vermuten, dass Russland angesichts von Lieferengpässen der heimischen Rüstungsindustrie auf Waffenimporte angewiesen sein könnte.
Die litauische Regierung erwartet von Deutschland bis 2026 die Entsendung einer Brigade mit bis zu 5000 Soldaten zur Stärkung der Nato-Ostflanke.
Der litauische Außenminister, Gabrielius Landsbergis, sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass Litauen in den nächsten Jahren massive Investitionen plane, um die Truppenstationierung zu ermöglichen. Spätestens beim Nato-Gipfel im Juli 2023 in Litauen erwarte man, dass diese Vorbereitungen durch eine Zusage Deutschlands erwidert würden, die Soldaten zu entsenden.
Während die Regierung in Vilnius erwartet, dass eine komplette Brigade mit wechselnder Besetzung in Litauen stationiert wird, will die Bundesregierung einen Großteil der Soldaten in Deutschland für einen möglichen Einsatz bereithalten.
Litauen grenzt an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus. Der Baltenstaat st bereits seit 2017 Standort eines von Deutschland geführten Nato-Bataillons mit derzeit etwa 1600 Soldaten. Davon gehören mehr als die Hälfte der Bundeswehr an.
Im Zuge des fortlaufenden Abzugs russischer Truppen aus der Region Cherson haben ukrainische Truppen nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) bereits mehr als 40 Ortschaften befreit.
“Die Zahl der ukrainischen Flaggen, die im Rahmen der laufenden Verteidigungsoperation an ihren rechtmäßigen Platz zurückkehren, beträgt bereits Dutzende”, sagte er am Donnerstagabend in seiner täglichen Videobotschaft. Gleichzeitig warnte er vor den Gefahren in den nunmehr von den Besatzern aufgegebenen Gebieten. “Die erste und grundlegende Aufgabe ist die Minenräumung”, sagte Selenskyj. Die Besatzer ließen Tausende Blindgänger und Munition zurück.
“Ich habe oft Schätzungen gehört, dass die Räumung der Ukraine von russischen Minen Jahrzehnte dauern wird.” Nach seinen Erkenntnissen seien noch rund 170.000 Quadratkilometer des Landes minenverseucht.
Selenskyj wies darauf hin, dass die aktuellen Erfolge der ukrainischen Streitkräfte “durch Monate brutalen Kampfes” erreicht worden seien. “Es ist nicht der Feind, der geht – es sind die Ukrainer, die die Besatzer verjagen”, sagte Selenskyj. “Und wir müssen den ganzen Weg gehen – auf dem Schlachtfeld und in der Diplomatie – damit überall in unserem Land, entlang unserer gesamten international anerkannten Grenze, unsere Flaggen – ukrainische Flaggen – zu sehen sind. Und keine feindlichen Trikoloren mehr.”
Der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan hat am Donnerstag im Weißen Haus neue Militärhilfe für die Ukraine angekündigt.
Dabei solle die ukrainische Armee vor allem Unterstützung im Bereich Luftverteidigung erhalten. Die USA unterstützen die Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland im großen Stil und haben seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar mehr als 18 Milliarden Dollar als Hilfen für die Ukraine zugesagt.
Nach dem Abzug der russischen Truppen aus der Region Cherson sind ukrainische Soldaten am Donnerstag nach eigener Darstellung bereits in den ersten Vorort der südukrainischen Stadt eingerückt.
Wie der ukrainische Gouverneur des Gebietes Mykolajiw, Witalij Kim, berichtete, sei der Ort Tschornobajiwka bereits unter ukrainischer Kontrolle. Nähere Angaben wollte er nicht machen.
“Wir schweigen weiterhin, denn all dies ist Sache des Militärs.
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Deutschland — in German Ukraine-Krieg im Liveticker: Russen verwüsten und zerstören Cherson bei Abzug