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Macron und Biden zelebrieren Einigkeit

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Für das erste Staatsbankett seiner Amtszeit hat Joe Biden den französischen Präsidenten Emmanuel Macron eingeladen. Dies ist ein Zeichen dafür, wie wichtig Washington ein guter Draht nach Paris ist, aber auch wie schwierig die bilateralen Beziehungen zuletzt waren.
Für das erste Staatsbankett seiner Amtszeit hat Joe Biden den französischen Präsidenten Emmanuel Macron eingeladen. Dies ist ein Zeichen dafür, wie wichtig Washington ein guter Draht nach Paris ist, aber auch wie schwierig die bilateralen Beziehungen zuletzt waren. Nach einem privaten Abendessen am Mittwoch hiess Joe Biden seinen französischen Amtskollegen Emmanuel Macron an der Südseite des Weissen Hauses willkommen.
Das Weisse Haus lässt sich die amerikanisch-französische Freundschaft etwas kosten. Um die rund 400 Gäste am Donnerstagabend zu bewirten, wurde ein Pavillon auf der Südseite der Präsidialresidenz errichtet. Auf dem Menu standen etwa Kaviar und Hummer in einer Estragonsauce, ein Rückenstück vom Rind mit Schalottenmarmelade und ein Orangenkuchen mit gerösteten Birnen. First Lady Jill Biden soll jeden Gang vorgekostet und sich um die Dekoration der Tische mit Decken, Blumen und Kerzen in den Rot-Weiss-Blauen-Nationalfarben der beiden Länder gekümmert haben.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte der in New Orleans aufgewachsene Jon Batiste. Die Stadt im Süden der USA hat französische Wurzeln und steht am Freitag auf dem Reiseprogramm der Macrons. «Unsere Hoffnung ist es, dass der Abend die Schönheit unserer Freundschaft mit der Ernsthaftigkeit des Zwecks in Einklang bringt», sagte die First Lady im Vorfeld des Festessens im Weissen Haus.Biden will alte Wunden heilen
Opulente Galadiners sind ein bewährtes Mittel amerikanischer Präsidenten, um bestehende Freundschaften zu stärken oder die Oberhäupter rivalisierender Staaten für sich einzunehmen. In die zweite Kategorie gehörte etwa 1959 der Empfang für den sowjetischen Generalsekretär Nikita Chruschtschow. Frankreich ist derweil ein wichtiger, aber dennoch eigenwilliger Verbündeter der USA. Der französische Präsident Emmanuel Macron wurde deshalb 2018 auch von Donald Trump zu einem grossen Staatsempfang geladen, dessen Amtsvorgänger Barack Obama hofierte 2014 François Hollande im Weissen Haus.
Dennoch stand dieses Gipfeltreffen unter besonderen Vorzeichen. Nach Trumps turbulenter Amtszeit hatte Biden versprochen, das Vertrauen der europäischen Partner in die USA wieder zu stärken. Stattdessen fädelte er gemeinsam mit den Briten die Lieferung von Atom-U-Booten an Australien ein, worauf Canberra den vereinbarten Kauf französischer Schiffe für über 50 Milliarden Dollar stornierte. Macron rief danach im September vor einem Jahr seinen Botschafter aus Washington zurück.
Das Weisse Haus seinerseits wunderte sich nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar über die französische Position. Macron fordert seit Jahren den Ausbau europäischer Verteidigungsstrukturen , damit sich die Alte Welt selbst verteidigen kann. Doch anstatt Kiew nun schnell Waffen zu liefern, überliess Macron dies zunächst den Amerikanern und den Briten, während er fruchtlose Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin führte.

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