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„Hart aber fair“: Stein: „Hier wird jemand extremst vorverurteilt“

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Toxische Männlichkeit mit Muckis und Mucke? Um Rammstein ging es in der Talkshow „Hart aber fair“.
Toxische Männlichkeit mit Muckis und Mucke? Der Frauenpower der Stecker gezogen? Die Augenhöhe nur Augenwischerei? Talkmaster Louis Klamroth fragt entgeistert: „Der Fall Rammstein und die Frage: Männer, seid Ihr wirklich noch nicht weiter?“
Rita Süßmuth (86, CDU). Die Bundestagspräsidentin a.D. setzt auf klare Kante: „Heute bin ich radikaler, weil die politischen Verhältnisse es erfordern!“
Lisa Schäfer (22, CDU). Die Kommunalpolitikerin aus der Jungen Union lehnt Frauenquoten ab: Unnötig!
Thomas M. Stein (74). Der Musikmanager kennt Rammstein persönlich und warnt: „Solange die Anschuldigungen nicht bewiesen sind, sollte man mit Schuldzuweisungen sehr vorsichtig sein!“
Stefanie Lohaus (45). Für die Feministin ist klar: „Die Vorwürfe gegen Rammstein sind ein klassischer Fall von Machtmissbrauch, und der kommt überall vor, nicht nur bei Superstars!“
Tobias Haberl (47). Der Autor („SZ“) fordert: „Feministinnen sollten aufhören, allein Männer für alles Übel in der Welt verantwortlich zu machen.“
Meinungsstarke Gäste mit klaren Ansagen. Auch das Zoff-O-Meter erwartet deutliche Worte!
Die Gäste bei „Hart aber fair“: (v.l.) Stefanie Lohaus, Prof. Rita Süssmuth, Thomas M. Stein, Tobias Haberl, Lisa Schäfer sowie Gastgeber Louis Klamroth
Manager Stein, früher bei „Bertelsmann Music“, lässt gleich mal die Reifen qualmen: Die durch die Rammstein-Affäre berüchtigte „Row Zero“ („Reihe null“), in der sich besonders kontaktbereite Fans direkt an der Bühne drängen, ist für ihn „überhaupt nichts Neues“.
Denn, so der in Ehren und Erfolgen ergraute Vollprofi: „Die Leute, die an der Bühne stehen und nix sehen, aber gesehen werden, das gab’s immer schon. Das gab’s bei Gotthilf Fischer, das gab’s bei Heino, das gibt’s bei Roberto Blanco.“ Uff! Hättste nicht gedacht!
„Ich bin sonst eher vorsichtig“, erklärt Feministin Lohaus zu dem schlimmen Verdacht gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann, „aber was mich noch mal sehr überzeugt hat, war die unfassbar intensive mediale Berichterstattung.“
Denn, so Lohaus weiter: „Ich weiß, dass Journalistinnen sehr sorgfältig damit umgehen, dass es viele Quellen braucht, dass es eidesstattliche Erklärungen braucht und dass niemals eine Medienberichterstattung in solcher Schnelle vonstatten gegangen ist. Und das hat mich dann doch sehr überzeugt.“ Ihr Ernst? Schnell ist wahr?
Zum Einzelinterview steht die NDR-Investigativreporterin Elena Kuch bereit. Die Nordirin Shelby Lynn (24), die den Fall auf Twitter ins Rollen brachte, sei auf einem Rammstein-Konzert in Litauen in eine Kammer unter der Bühne geführt worden, habe Drinks bekommen, aber dem Sänger gleich klargemacht, dass sie keinen Sex wolle.
„Nach dem Konzert habe sie im Hotelzimmer festgestellt, dass sie blaue Flecken am Körper hatte“, schildert die Reporterin jetzt. „Wir haben mit mehr als einem Dutzend Frauen gesprochen, und es gibt viele, die von einer Art Rekrutierungssystem sprechen.“
Neue Belastungsprobe für die Band.

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