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Streik in Gräfenhausen hält an

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In großen weißen Lettern haben die Fahrer den Namen ihres Arbeitgebers auf die blaue Plane eines der an der Raststätte Gräfenhausen stehenden Lastwagen geklebt und darunter: “No money”, kein Geld.

Autofahrer, die auf der seit Freitag für Lastwagen gesperrten Raststätte eine Pause einlegen und neugierig auf die Masse blauer Lastwagen auf dem bis zum letzten Platz gefüllten Parkplatz blicken, können so gleich sehen, worum es den Fahrern geht. Sie warten auf ausstehenden Lohn von der polnischen Spedition, für die sie auf deutschen Autobahnen unterwegs sind. Geld haben sie seit Monaten nicht gesehen, ihre Familien ebenso wenig.

“Wir sind hier Georgier, Kasachen, Usbeken, Tadschiken”, sagt Shukhrat Rarimov, der selbst aus dem zentralasiatischen Usbekistan stammt. Der Mann im dunkelgrauen Poloshirt presst beide Handflächen aneinander.

“Aber wir sind hier so eng, so einig. Wir lassen nicht zu, dass uns jemand zu teilen versucht.” Deswegen wollen sie so lange bleiben, bis auch der letzte sein Geld erhalten hat. Vladimer Pilauris, ein Georgier, nickt zustimmend. “Selbst wenn sie mich bezahlen, bleibe ich hier bis zum Ende.” Rarimov legt einen Arm um die Schulter des Kollegen. “Einer für alle, alle für einen. So machen wir es.”

Die Gespräche stagnieren

Noch vor einer Woche hatte es so ausgesehen, als ob “Gräfenhausen 2”, der zweite Streik osteuropäischer Fernfahrer derselben Spedition innerhalb von drei Monaten, sehr schnell vorbei sein könnte. Die ersten Fahrer, die am Dienstag und Mittwoch vergangener Woche in Gräfenhausen halt gemacht und in den Streik getreten waren, hatten sich sehr schnell in individuellen Verhandlungen mit dem Unternehmen geeinigt, ihr Geld erhalten und daraufhin Fahrzeuge und Ladung Firmenvertretern übergeben.

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