Selbst ernannter Anarchokapitalist besiegt überraschend deutlich den Peronisten Sergio Massa
Mit dem Versprechen einer liberalen Radikalkur kann der Senkrechtstarter eine überraschend deutliche Mehrheit für sich gewinnen. Die Peronisten um Kandidat Sergio Massa gestehen ihre Niederlage ein.Unterstützer von Javier Milei am Sonntag vor dessen Hauptquartier in Buenos Aires.
Viele halten ihn für eine argentinische Version von Donald Trump oder des brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Messias Bolsonaro. Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise hat Argentinien einen Anti-Establishment-Kandidaten in den Präsidentenpalast Casa Rosada gewählt. Am 10. Dezember übernimmt Javier Milei, der Bewerber des Parteienbündnisses La Libertad Avanza (Die Freiheit schreitet voran), ein Land, das unter einer Inflation von rund 150 Prozent und einer Armutsrate von über 40 Prozent leidet. Die Landeswährung Peso verlor zuletzt dramatisch an Wert.
Dagegen will der 52-jährige Wirtschaftswissenschafter eine liberale Radikalkur setzen, inklusive Kürzungen des Sozialstaats, der Übernahme des Dollar als Landeswährung und der Abschaffung der Zentralbank sowie mehrerer Ministerien. Damit würde er einen radikalen Kurswechsel vornehmen. Die Peronisten, die seit dem Ende der Diktatur und der Rückkehr zur Demokratie im Jahr 1983 insgesamt 28 Jahre lang regierten, hatten stets auf eine Ausweitung des Sozialstaates gesetzt.
