Zwei junge Islamisten aus NRW und Brandenburg sollen verabredet haben, einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Leverkusen zu begehen.
Thomas Haldenwang, der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) hatte am Mittwoch in Berlin gerade gewarnt, die Gefahr, dass es in Deutschland zu islamistischen Anschlägen komme, sei „real und so hoch wie seit langem nicht mehr“, als bekannt wurde, dass sich zwei junge Islamisten offenbar sehr konkret drüber austauschten, am Freitag einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Leverkusen zu begehen. Die beiden Jugendlichen wurden festgenommen. Am Mittwoch erging Haftbefehl gegen sie.
Wie die F.A.Z. aus Sicherheitskreisen erfuhr, war das BfV den beiden mutmaßlichen Dschihadisten durch Hinweise auf einen verdächtigen Telegram-Nutzer in einer Unterstützergruppe der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) auf die Spurt gekommen, der dort ein Video veröffentlichte. Der zunächst nicht identifizierte Nutzer ruft in dem Video zum „Heiligen Krieg“ auf und kündigt für den 1. Dezember einen Anschlag an.
Durch die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern gelang es, den 15 Jahre alten deutsch-afghanischen Staatsangehörigen Erdis D. aus dem nordrhein-westfälischen Burscheid als den Telegram-User zu identifizieren, der den Video-Aufruf gepostet hatte.