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Krieg in Nahost: Israels Armee: Größtes Hamas-Tunnelnetz im Gazastreifen freigelegt

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In einer Kirche im Gazastreifen soll ein israelischer Scharfschütze zwei Schutz suchende Frauen erschossen haben. Die News zum Krieg in Nahost im Live-Ticker.
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Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge das größte Tunnelsystem der Hamas im Gazastreifen freigelegt. Es befinde sich 400 Meter vom Erez-Grenzübergang zwischen Israel und dem Küstengebiet entfernt, teilte das Militär am Sonntag mit. Das verzweigte Netz aus unterirdischen Gängen erstrecke sich rund 50 Meter unter der Erde über mehr als vier Kilometer. Es diene der Hamas dazu, Israel anzugreifen, hieß es von der Armee weiter. Die Tunnel seien groß genug, dass Fahrzeuge sie passieren könnten. Soldaten hätten auch Waffen in den Tunneln gefunden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.
Es gebe keine Hinweise darauf, dass einer der unterirdischen Gänge auf israelisches Gebiet führe. Das Tunnelsystem sei von Mohammed Sinwar, dem Bruder des Chefs der Islamistenorganisation im Gazastreifen, Jihia Sinwar, errichtet worden, hieß es weiter. Die Armee veröffentlichte auch Videos und Fotos ihres Funds sowie Aufnahmen vom Bau des Tunnelnetzwerks der Hamas. Sie konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.
Die Armee hat eigenen Angaben zufolge bislang Hunderte Tunnel im gesamten Gazastreifen freigelegt. Viele seien aus Stahlbeton gebaut und mit Strom, Belüftung, Abwasser, Kommunikationsnetzen und Schienen ausgestattet. Das gelte auch für das “massive Tunnelsystem” nahe dem Erez-Grenzübergang. Die Tunnel der Hamas wurden nach Angaben der Armee unter anderem unter Krankenhäusern, Schulen, Kindergärten gebaut. Die Islamistenorganisation habe “enorme Mengen an Geld und Ressourcen in terroristische Tunnel investiert”.
Der Grenzübergang Erez in der Nähe des Tunnelsystems diente vor dem 7. Oktober dem Personenverkehr zwischen Israel und dem Gazastreifen. Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas zerstörten den Grenzübergang im Zuge ihres Massakers in israelischen Grenzorten. (dpa)
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Nach Vorwürfen über einen angeblich tödlichen Einsatz mit einem Bulldozer durch Israels Armee in Gaza hat die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila Ermittlungen gefordert. Israels Armee habe mit einem Bulldozer im Hof des Kamal-Adwan-Krankenhauses die Zelte von Vertriebenen zerstört und dabei auch Menschen getötet, berichtete der Nachrichtensender Al-Dschasira am Sonntag unter Berufung auf Ärzte und Augenzeugen. Dem Bericht zufolge sollen etwa 20 Menschen getötet worden sein, darunter auch Verwundete.
Israels Armee äußerte sich auf Nachfrage nicht zu den Vorwürfen, die sich unabhängig nicht überprüfen ließen.
Gesundheitsministerin Al-Kaila forderte internationale Ermittlungen und rief die Weltgemeinschaft auf, die Berichte über Kriegsverbrechen im Gazastreifen nicht zu ignorieren, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Augenzeugen und medizinischen Teams zufolge sind Palästinenser “lebendig begraben” worden.
Auf Videos im Internet, die die Gegend zeigen sollen, sind eine komplett zerstörte Fläche und zwischen Trümmern und Dreck auch Leichenteile zu sehen. In einem Video ist eine Katze zu sehen, die laut Beschreibungen an einem Stück menschlicher Gliedmaßen kaut. Die Videos ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. (dpa)
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Ein Scharfschütze der israelischen Armee hat im Gazastreifen nach Darstellung einer katholischen Kirche zwei Frauen erschossen. Eine Frau und ihre Tochter, die Schutz in der Kirche gesucht hätten, seien “kaltblütig” getötet worden, teilte das lateinische Patriarchat von Jerusalem am Samstag mit.
Der Scharfschütze habe sie auf dem Gelände der Kirchengemeinde erschossen, “wo sich keine Kriegsteilnehmer aufhalten” und die meisten christlichen Familien Zuflucht vor den Kämpfen suchten. Die Frau sei getötet worden, während sie versucht habe, die andere in Sicherheit zu bringen. Israels Armee habe vorher keine Warnung ausgesprochen. Sieben weitere Menschen seien durch das Feuer verletzt worden.
Zusätzlich zu dem Angriff hätten mehrere Geschosse israelischer Panzer auch ein Kloster auf dem Kirchengelände getroffen, in dem mehr als 50 Menschen mit Behinderungen gewohnt hätten. Das Gebäude sei durch die Schäden nach einer Explosion und einem Brand nicht mehr bewohnbar. Die Menschen seien vertrieben worden, darunter auch einige, die Beatmungsgeräte zum Überleben bräuchten.
Israels Armee äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen, die sich unabhängig nicht überprüfen ließen.
Eine britische Abgeordnete sagte dem Nachrichtensender BBC, in der Kirche suchten Verwandte von ihr gemeinsam mit Hunderten weiteren Zivilisten Schutz. Ihre Familie habe keinen Zugang zu Essen und Wasser und stehe “wenige Tage vor dem Tod”, sagte Layla Moran.

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