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Berliner Hochschulpräsidentin Geraldine Rauch: Ein Rücktritt wäre angebracht

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Geraldine Rauch hat Sympathien für Antisemiten bekundet und ihr Fehlverhalten eingeräumt. Im Amt bleiben will sie trotzdem – und beschädigt so den Ruf einer der wichtigsten Universitäten Deutschlands.
Geraldine Rauch hat Sympathien für Antisemiten bekundet und ihr Fehlverhalten eingeräumt. Im Amt bleiben will sie trotzdem – und beschädigt so den Ruf einer der wichtigsten Universitäten Deutschlands.Geraldine Rauch, Präsidentin der TU Berlin.Susanne Gaschke, Autorin der NZZ Deutschland.
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Ein Auftritt ihrer Band wäre dann wohl doch zu viel gewesen. Geraldine Rauch, die Präsidentin der Technischen Universität (TU) Berlin, hatte sich am Mittwoch noch mit zitternder Stimme dafür entschuldigt, antisemitische Posts im Internet gutgeheissen zu haben. Deshalb sang und trommelte sie am Donnerstag auch nicht, wie geplant, beim Sommerfest der TU. Sondern begrüsste nur kurz die Gäste und lobte das sonnige Wetter. Danach stand sie relativ lange relativ allein mit einem Getränk in der Gegend herum.
Die temporäre Quarantäne kann ihr aber egal sein. Rauch hat den Skandal um ihre politischen Haltungsprobleme und ihre Kompetenz als Hochschulmanagerin bisher faszinierend gut gemeistert. Die universitäre Selbstverwaltung hilft ihr dabei, sosehr sie kann. Rauch wird nicht zurücktreten, warum auch? Sie hat sich doch entschuldigt! Und sogar ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst beantragt! Die linksalternative «Tageszeitung» flippte fast aus vor Begeisterung über Rauchs «vorbildliche» Bitte um Vergebung.
Sie könne sich auch nicht recht erklären, was sie bei ihren Likes geritten habe, sagte Rauch sinngemäss zu ihrer Verteidigung. Leider konnte sie es auch sonst niemandem erklären, denn der Akademische Senat der Technischen Universität schloss die Öffentlichkeit von seinen Beratungen über die Zukunft der Präsidentin aus.

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