FDP-Spitzenkandidatin zur Europawahl wirft einen kritischen Blick auf die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland.
Stand: 01.06.2024, 11:08 Uhr
Von: Steffen Gerth
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FDP-Spitzenkandidatin zur Europawahl wirft einen kritischen Blick auf die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland.
Die FDP-Sicherheitspolitikerin Marie Agnes Strack-Zimmermann erklärt, warum Deutschland keineswegs Kriegspartei in der Ukraine ist, welche Fehler Angela Merkel im Umgang mit Putin gemacht hat – und was sie Bundeskanzler Olaf Scholz vorwirft.
Frau Strack-Zimmerman, auch am Mittwoch in Offenbach wurden Sie von Demonstranten gegen den Krieg in der Ukraine empfangen. Sie werden auch ständig als Kriegsgewinnlerin bezeichnet. Stumpft das ab?
Ich werde ab und zu als Kriegstreiberin beschimpft. Diese verbalen Ausfälle prallen an mir ab. Gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen möchte ich Deutschland sowie Europa schützen, damit Verbrecher wie Putin nicht einfach ein anderes Land überfallen, Menschen töten, Frauen vergewaltigen und Kinder verschleppen. Wir sind keine Kriegstreiber, sondern Friedensbewahrer.
Mit Putin wurden jahrelang auch in Deutschland gute Geschäfte gemacht. Er durfte zudem 2014 eine Fußball-WM und die Olympischen Winterspiele ausrichten. Offenbar funktioniert auch mit einem Diktator die Zusammenarbeit.
Es war die Fehleinschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihren sozialdemokratischen Außenministern Steinmeier, Gabriel und Maas, in den Jahren 2014 bis 2021, auch nach der Annexion der Krim und dem ersten russischen Angriff auf den Donbas, weiterhin Geschäfte mit Putin zu machen, als sei nichts passiert. Obwohl er bereits 2008 auf der Münchner Sicherheitskonferenz angekündigt hatte, ein großes russisches Reich wieder „aufbauen“ zu wollen und dafür Gebietsansprüche an die Ukraine und Weißrussland artikulierte. Er machte keinen Hehl daraus, dass das Ende der Sowjetunion für ihn ein Albtraum gewesen sei und er die Geschichte neu schreiben wolle.
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