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Kandidatur auf der Kippe: Wie geht es weiter, Joe Biden?

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Biden fühlt sich trotz seiner 81 Jahre seinen Aufgaben weiter gewachsen. Doch die Zweifel an seiner Kandidatur werden immer lauter.
Washington – Gut vier Jahre ist es her, da sagte Joe Biden diesen Satz: “Ich sehe mich als eine Brücke, als nichts anderes.” Es gebe eine ganze Generation von Führungspersönlichkeiten, die nach ihm käme. “Sie sind die Zukunft dieses Landes.”
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Damals war Biden noch Wahlkämpfer, schließlich zog er als ältester Präsident in der US-Geschichte ins Weiße Haus ein. Heute liegt der Fokus des 81-Jährigen offenbar nicht mehr ganz so stark auf der neuen Generation als Zukunft des Landes – sondern vor allem auf sich selbst. Der Demokrat will im November wiedergewählt werden – noch einmal den Republikaner Donald Trump schlagen. Daran lässt er keinen Zweifel.
Dass sein Alter ihm zum Verhängnis werden könnte, war nie ein Geheimnis. Peinliche Verwechslungen, Stolperer und Fahrigkeit bei Bidens Auftritten gehören schon lange zum Alltag des US-Präsidenten. Als er im vergangenen Jahr ankündigte, noch einmal für die Demokraten ins Rennen um die Präsidentschaft gehen und seine Amtszeit um vier Jahre verlängern zu wollen, war bereits klar: Bidens Alter und die Debatte über seinen Zustand würden sein größtes Problem im Wahlkampf werden.
Lange bemühten sich Bidens Partei, seine politischen Verbündeten und allen voran sein Mitarbeiterstab, seine altersbedingten Schwächen zu kaschieren und seine politischen Errungenschaften anzupreisen. Vor allem betonten sie Bidens reichen Erfahrungsschatz.
Bidens desaströser Auftritt bei dem TV-Duell gegen Trump aber gleicht einer Zäsur: Denn plötzlich wurde für jeden sichtbar – und das in schmerzhafter Deutlichkeit – wie es um jenen Mann steht, der sich überzeugt zeigt, die USA weitere vier Jahre anführen zu können.
In der kommenden Woche findet in Washington der Nato-Gipfel statt – eigentlich eine willkommene Gelegenheit für Biden, sich und seine Fähigkeiten als Anführer des Westens zu inszenieren. Dass der große Jubiläumsgipfel in die heiße Phase des US-Wahlkampfs in Washington fällt, kommt sicherlich nicht von ungefähr.
Doch scheinen das Nato-Treffen und die geplante Abschlusspressekonferenz nun eher zur Bewährungsprobe zu werden. Jede Regung des Demokraten wird aufmerksam verfolgt. Ein geschmeidiger Auftritt an der Seite ausländischer Staats- und Regierungschefs hingegen könnte Bidens Position stärken.

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