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Stationierung von US-Waffen: Mehr Abschreckung gegen Russland: Rückkehr des Wettrüstens?

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In Deutschland sollen ab 2026 wieder US-Marschflugkörper stationiert werden. Knapp einen Monat nach der Ankündigung werden nun Details und Hintergründe bekannt.
© Mass Communication Spc. 3rd Clas/U.S. Navy/dpa
In Deutschland sollen ab 2026 wieder US-Marschflugkörper stationiert werden. Knapp einen Monat nach der Ankündigung werden nun Details und Hintergründe bekannt.
Heute, 12:27 Uhr
Die USA wollen mit Zustimmung der Bundesregierung erstmals seit Jahrzehnten wieder landgestützte Marschflugkörper und Raketen mit größerer Reichweite in Deutschland stationieren. Kann das Vorhaben für effektive Abschreckung gegen Russland sorgen? Knapp einen Monat nach der Ankündigung berichten Experten über Details und Hintergründe. Ein Überblick in Fragen und Antworten:
In nur drei Sätzen erklärten die Regierungen der USA und der Bundesrepublik am 10. Juli am Rande des Nato-Gipfels in Washington, dass in Deutschland ab 2026 weitreichende US-Waffensysteme stationiert werden. „Diese konventionellen Einheiten werden bei voller Entwicklung SM-6, Tomahawks und derzeit in Entwicklung befindliche Hyperschallwaffen umfassen und über deutlich größere Reichweite als die derzeitigen landgestützten Systeme in Europa verfügen“, hieß es.
Die USA sprachen von einem Beitrag zur europäischen Abschreckung und einem Beleg für Einstehen der USA für die Nato. Details gab es damals zunächst nicht.
Bei den Tomahawks handelt es sich um Marschflugkörper, die mit einer Reichweite von mehr als 2.000 Kilometern Ziele in Russland treffen können. Laut Experten tragen sie einen 450 Kilogramm schweren, konventionellen Sprengkopf und treffen auf etwa zehn Meter genau.
Die SM-6 sind Mehrzweckraketen. Die Lenkflugkörper können andere Raketen abwehren, aber auch gegen Schiffe und in einer modifizierten Version gegen Bodenziele eingesetzt werden. Beide Geschosse sollen in Deutschland im Ernstfall von einem neuen mobilen System mit dem Namen Typhon abgeschossen werden.
Die neue US-Hyperschallwaffe („Long Range Hypersonic Weapon“) befindet sich nach Angaben des deutschen Militärexperten und Brigadegenerals a.D. Heinrich Fischer in der Endphase ihrer Entwicklung. Sie fliege mit fünffacher Schallgeschwindigkeit und habe eine Reichweite von mehr als 2.500 Kilometern, schreibt er im Fachmagazin „Europäische Sicherheit & Technik“ (Augustausgabe).
Das war zu Zeiten des Kalten Krieges. Auf die Bedrohung durch sowjetische SS20-Mittelstreckenraketen reagierte die Nato 1979 mit dem sogenannten Doppelbeschluss, der die Stationierung von nuklearen US-Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing II und Marschflugkörpern in Europa vorsah – zugleich aber auch die Aufnahme von Abrüstungsverhandlungen mit der Sowjetunion.

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