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Mehr medizinisches Cannabis: Einfach Kiffen auf Rezept

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Wer an einer schweren Krankheit leidet, kann schon seit Jahren legal Haschisch rauchen oder Cannabis-Tropfen nehmen. Nun drängen immer neue Online-Apotheken in den Markt – mit fragwürdigen Methoden.
© Sebastian Kahnert/dpa
Wer an einer schweren Krankheit leidet, kann schon seit Jahren legal Haschisch rauchen oder Cannabis-Tropfen nehmen. Nun drängen immer neue Online-Apotheken in den Markt – mit fragwürdigen Methoden.
Heute, 06:01 Uhr
Cannabis auf Rezept zu bekommen, habe am Computer nur ein paar Minuten gedauert, erzählt ein Mann aus Berlin. Er habe online bei einer Versandapotheke eine kurze Arztsprechstunde besucht. „Die “Sprechstunde” ging nicht mal fünf Minuten“, erzählt er. „Mir wurden vier Leiden zur Auswahl gegeben und ich habe mich für Rückenschmerzen entschieden und schon hatte ich das Rezept.“
Mit seiner Erfahrung ist der Mann nicht allein. Die Zahl der Verschreibungen von medizinischem Cannabis steigt offensichtlich, das bestätigt auch das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage. Deutlich wird das an den Importmengen: Nach Zahlen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stieg die Einfuhr von getrockneten Cannabisblüten zu medizinischen Zwecken zuletzt um 40 Prozent: von 8,1 Tonnen im ersten Quartal des Jahres auf 11,7 Tonnen im zweiten Quartal.
Die Möglichkeiten, Cannabis als Medizin zu beziehen – etwa als Blüten, Kapseln oder Cannabis-Extrakte -, gibt es seit 2017 in Deutschland. Im Gesetz ist die Rede von einer Anwendung bei einer „schwerwiegenden Erkrankung“. Laut Ministerium könne es bei einer Schmerztherapie, bei bestimmten chronischen Erkrankungen wie etwa Multipler Sklerose oder bei schwerer Appetitlosigkeit und Übelkeit verschrieben werden.
In den vergangenen Jahren gingen die Einfuhren von medizinischem Cannabis fast stetig nach oben – doch in diesem Jahr war der Sprung besonders gewaltig. Fachleute gehen davon aus, dass das auch mit der Teil-Legalisierung zusammenhängt, welche zur Entstigmatisierung beitrug. Cannabis ist in Deutschland seit April für alle Erwachsenen freigegeben, nicht nur für Schwerkranke.
Aber woher soll das Cannabis kommen? Der Handel mit der Droge ist weiterhin verboten.

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