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Landtagswahlen im Sachsen und Thüringen: Der Linksruck ist vorbei

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Die Bundesrepublik erlebt den Beginn eines politischen Korrektur. Wenn die etablierten Parteien nicht weggefegt werden wollen, müssen sie jetzt umsteuern.
Die Bundesrepublik erlebt den Beginn eines politischen Korrektur. Wenn die etablierten Parteien nicht weggefegt werden wollen, müssen sie jetzt umsteuern.Beschädigtes Wahlplakat der Grünen in Thüringen, wenige Tage vor der dortigen Landtagswahl.Marc Felix Serrao, Chefredaktor NZZ Deutschland
Sie lesen einen Auszug aus dem werktäglichen Newsletter «Der andere Blick», heute von Marc Felix Serrao, Chefredaktor NZZ Deutschland. Abonnieren Sie den Newsletter kostenlos. Nicht in Deutschland wohnhaft? Hier profitieren.
Rechtsruck! So tönt es nach dem Wahlsieg der AfD in Thüringen und dem knappen zweiten Platz der Partei in Sachsen in vielen Medien, auch in dieser Zeitung. Doch der Begriff ist trügerisch. Gewiss, die Alternative für Deutschland ist eine radikal rechte und illiberale Partei. Aber ihre triumphalen Erfolge sind nicht vom Himmel gefallen. Sie sind das Resultat eines jahrzehntelangen Linksrucks des ganzen Landes, an dem die bürgerliche CDU mindestens so viel Anteil hatte wie die heute in Berlin regierenden Parteien. Was Deutschland jetzt erlebt, ist der Beginn eines Korrekturversuchs. Und der könnte noch hässlich werden.Friedrich Merz sitzt in einem brennenden Zimmer
An diesem Montag klopften sich vor allem die Christlichdemokraten gegenseitig auf die Schultern. Die Wahlergebnisse in den beiden ostdeutschen Bundesländern seien ein grosser Erfolg, lobte Friedrich Merz. Der CDU-Chef erinnerte dabei unfreiwillig an das Internet-Meme mit dem Cartoon-Hund, der entspannt in einem brennenden Raum sitzt und sagt: «This is fine.»
In Wahrheit ist gar nichts mehr in Ordnung im politischen Koordinatensystem der Bundesrepublik, nicht für die abgestraften Parteien der Berliner Ampelkoalition und auch nicht für die CDU. In Sachsen hat die einst alles dominierende Partei des Ostens zwar noch einmal knapp gewonnen, aber zugleich das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte erzielt.

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