Seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel gleicht die Region einem Pulverfass. Alles zum Nahost-Konflikt hier im Liveticker.
Tausende Menschen haben am Abend in mehreren Städten Israels für eine Feuerpause im Gazastreifen und eine Übereinkunft zur Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas demonstriert. In Tel Aviv wurde eine etwa halbminütige Tonaufnahme eines israelischen Soldaten abgespielt, die vor Kurzem im Gazastreifen gefunden wurde und für die Familie das erste Lebenszeichen war. In der Aufnahme bat er Regierungschef Benjamin Netanjahu um einen Austausch von Hamas-Häftlingen in israelischen Gefängnissen gegen die israelischen Geiseln im Gazastreifen.
Die Demonstration in Tel Aviv stand unter dem Motto: “Wir lassen sie nicht im Stich – wir geben nicht auf”. Auf Plakaten forderten viele Demonstranten “Bringt sie zurück nach Hause”, auf einem anderen Plakat stand: “Holt sie aus der Hölle.” Im Gazastreifen befinden sich noch 101 der bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober verschleppten Geiseln. Unbekannt ist, wie viele von ihnen noch leben.
Quelle: dpa
Dreieinhalb Wochen nach dem Angriff der pro-iranischen Huthi-Miliz auf einen Öltanker vor der Küste des Jemen hat die Aktion zum Abschleppen des Schiffes begonnen, durch das eine schwere Umweltkatastrophe drohte. Die “Sounion” werde unter militärischer Eskorte nach Norden geschleppt, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus dem Verteidigungsministerium in Athen. An Bord des Tankers waren zum Zeitpunkt des Beschusses 150.000 Tonnen Rohöl.
Angesichts der Situation hatte zuvor die EU-Marinemission Aspides erklärt, dass die “Sounion” unbedingt weggeschleppt werden müsse, “um eine mögliche Umweltkatastrophe in der Region abzuwenden”. Die EU-Mission, die zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer stationiert ist, hatte nach dem Angriff die 25-köpfige Besatzung des Schiffs in Sicherheit gebracht.
Eine im Westjordanland getötete amerikanisch-türkische Aktivistin ist beigesetzt worden. Tausende Menschen nahmen in der türkischen Stadt Didim Abschied von der 26-Jährigen. Man werde nicht zulassen, dass der Tod der jungen Frau ungesühnt bleibe und werde die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, sagte der türkische Parlamentspräsident Numan Kurtulus der Trauergemeinde.
Die in der Türkei geborene Aktivistin, die auch die US-Staatsbürgerschaft hat, hatte gemeinsam mit anderen Ausländern und Palästinensern gegen eine israelische Siedlung im Westjordanland protestiert und war dabei getötet worden.
Militante Kräfte im Libanon haben 55 Geschosse auf die nordisraelische Stadt Safed und ihre Umgebung abgefeuert. Die Raketen und Drohnen wurden von der israelischen Luftabwehr abgefangen oder schlugen in unbewohntem Gebiet ein. Das teilte das israelische Militär mit. Menschen wurden nicht verletzt. Die Raketeneinschläge verursachten jedoch Brände in der Vegetation.
Die israelische Armee hatte zuvor nach eigenen Angaben mehrere Raketenstellungen der Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon bombardiert, von denen aus zuvor Angriffe auf Israel erfolgt waren. Die proiranische Gruppe gab bekannt, dass einer ihrer Kämpfer bei den Attacken getötet worden sei, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Bei einem Luftangriff, der Israel zugeschrieben wird, sind in der Stadt Gaza nach palästinensischen Angaben mindestens elf Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien vier Jugendliche und drei Frauen, erklärten Krankenhausärzte in Gaza. Das Geschoss hatte demnach das Haus einer Familie im Stadtteil Tuffah getroffen.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.
Die rechtsgerichtete Likud-Partei des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu kann einer Umfrage zufolge zulegen und würde stärkste Karft im Parlament, wenn Wahlen stattfinden würden. Demnach käme Likud auf 24 Sitze, im Vergleich zu den derzeitigen 32. Das geht aus einer in der israelischen Tageszeitung “Ma’ariw” veröffentlichten Erhebung hervor.
Dies ist das höchste Ergebnis in dieser Umfrage seit dem 7. Oktober. Zu Beginn des Krieges gegen die Hamas im Gazastreifen hatten Meinungsumfragen regelmäßig gezeigt, dass Likud nicht mehr als 16 bis 18 Sitze im Parlament gewinnen würde.
Bei einem Militäreinsatz im von Israel besetzten Westjordanland ist nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in dieser Woche einer seiner Mitarbeiter getötet worden. Der Mitarbeiter sei von einem “Scharfschützen auf dem Dach seines Hauses getötet worden”.
Es sei das erste Mal seit mehr als zehn Jahren, dass ein Mitarbeiter des Hilfswerks im Westjordanland getötet worden sei.