Israel hat im Südlibanon eine Moschee angegriffen, in der nach Angaben der Armee eine Hisbollah-Kommandozentrale versteckt gewesen sein soll. Bei einem weiteren Angriff wurde der Hamas-Kommandeur Said Atallah Ali getötet. Alle Entwicklungen im Liveticker.
Israels Armee geht vor dem Jahrestag des Hamas-Massakers weiter gegen seine Feinde vor. Es wird gerätselt, wann und wie Israel Vergeltung für Irans Raketenangriff übt. US-Präsident Biden sprach sich unterdessen gegen einen Angriff auf Irans Atomanlagen aus – Donald Trump dafür.
Israel hat im Südlibanon eine Moschee angegriffen, in der nach Angaben der Armee eine Hisbollah-Kommandozentrale versteckt gewesen sein soll. Bei einem weiteren Angriff wurde der Hamas-Kommandeur Said Atallah Ali getötet. Alle Entwicklungen im Liveticker.
15:00 Uhr – Mehr als halbe Million Menschen im Libanon vertrieben Die humanitäre Krise im Libanon wird nach UN-Angaben immer größer. Mehr als eine halbe Million Menschen sei inzwischen auf der Flucht, 285.000 hätten das Land verlassen, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA. Der Großteil der Menschen flüchte auf dem Landweg über die Grenzen, vor allem nach Syrien. Die Zahl der konfliktbedingten Todesfälle sei innerhalb der vergangenen zwei Wochen um 200 Prozent gestiegen, die der Vertriebenen um 385 Prozent. Stand 3. Oktober seien innerhalb eines Jahres mindestens 1.699 Menschen durch den Konflikt zwischen Israel und der proinranischen Hisbollah-Miliz gewaltsam ums Leben gekommen, berichtete OCHA unter Berufung auf das libanesische Gesundheitsministerium. Fast 10.000 Menschen seien verletzt worden. 77 Mitarbeiter des Gesundheitswesens seien umgekommen, allein 28 von ihnen innerhalb von 24 Stunden am 2./3. Oktober.
Die israelische Zeitung „Haaretz“ berichtete unter Berufung auf die Armee, die Reaktion werde „bedeutend“ sein. Die Armee „bereitet sich auf einen bedeutenden Angriff im Iran vor, nachdem diese Woche ein Raketenangriff aus Teheran erfolgte“, berichtete die Zeitung. Die Armee schließe nicht aus, „dass der Iran nach dem israelischen Angriff erneut Raketen auf israelisches Gebiet abschießt“, hieß es laut der Zeitung weiter. Der iranische Außenminister Abbas Araghchi hat bei seinem Besuch in Syrien die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Libanon und im Gazastreifen bekräftigt. „Die wichtigste Frage heute ist die Waffenruhe, besonders im Libanon und im Gazastreifen“, sagte Aragtschi am Samstag bei seiner Ankunft in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor Journalisten. Weiter sagte Aragtschi: „Es gibt Initiativen, es gibt Konsultationen, von denen wir hoffen, dass sie erfolgreich sein werden.“ Weitere Einzelheiten nannte er nicht. Der führende Hisbollah-Funktionär Hashem Safieddine ist libanesischen Sicherheitskreisen zufolge seit Freitag nicht erreichbar.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass bei dem Angriff auch Alis Frau und seine beiden Kinder getötet worden seien. Libanesische Sicherheitskreise hatten zuvor bestätigt, dass bei dem Angriff eine Wohnung von einer Drohne getroffen wurde. Israels Armee meldete zudem den Tod eines weiteren hochrangigen Mitglieds des militärischen Flügels der Hamas im Libanon. „Diese Einsätze sind ein Schlag gegen die Fähigkeit der Hamas, von libanesischem Gebiet aus Terroraktivitäten gegen den Staat Israel durchzuführen“, hieß es in einer Mitteilung der Armee weiter. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Moschee neben einem Krankenhaus im Südlibanon bombardiert. In dem Gotteshaus sei eine Kommandozentrale der Schiitenmiliz Hisbollah versteckt gewesen, teilte die Armee weiter mit. Von dort aus habe die Terrororganisation Angriffe auf israelische Soldaten und auf Israel geplant und ausgeführt. Die nationale libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, auch das an die Moschee angrenzende Krankenhaus Salah Ghandour in der Stadt Bint Dschubail sei bei dem Angriff am Freitag getroffen worden. Mindestens neun Mitglieder des medizinischen Personals seien verletzt worden. Das Personal des Krankenhauses sei zum größten Teil evakuiert worden. Über das Schicksal der Patienten wurde zunächst nichts bekannt. Ihre Verlegung in andere Krankenhäuser dürfte wegen der kriegsähnlichen Lage im Südlibanon jedoch sehr schwierig sein. Zudem haben schon mindestens vier Krankenhäuser im Südlibanon wegen der Kämpfe den Betrieb eingestellt. Die restlichen sind überfüllt. Die israelische Armee betonte, vor dem Angriff seien Warnungen an Anwohner und das Krankenhaus verschickt worden. Zudem habe es Gespräche mit Vertretern von Ortschaften gegeben, in denen die Hisbollah Krankenhäuser für militärische Zwecke missbraucht habe. Dabei sei gefordert worden, solche militärischen Aktivitäten in Krankenhäusern sofort zu beenden. Israel hat libanesischen Angaben zufolge erstmals Ziele im Norden des Landes angegriffen. Bei dem Bombardement eines palästinensischen Flüchtlingslagers in Tripoli sei ein hochrangiger Vertreter der Hamas, seine Frau und zwei Kinder getötet worden, verlautete am Samstag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Der Hamas nahestehende Medien berichteten, es habe sich um einen Anführer der Al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Arm der radikal-islamischen Gruppierung, gehandelt. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff auf Tripoli. Das israelische Militär hat geflüchtete Libanesen dazu aufgerufen, nicht zu ihren Wohnorten zurückzukehren. Die israelischen Angriffe auf Dörfer im Libanon würden fortgesetzt, erklärte ein Armeesprecher auf der Plattform X. Um welche Dörfer es sich handelte, führte er nicht genauer aus. Seit Beginn der intensiven Angriffe ruft das israelische Militär die Menschen in bestimmten Gebieten des Libanons immer wieder zur Flucht auf. Darauf folgen in der Regel Luftangriffe der israelischen Armee. 08:40 Uhr – Uno will Truppen im Libanon nicht verlegen Die Uno will Israels Aufforderung, Teile ihrer Unifil-Friedenstruppe im Libanon zu verlegen, nicht nachkommen. Die Soldaten der UN-Beobachtermission würden „ihre Stellungen beibehalten“, hieß es am Samstag in einer Erklärung von Unifil. Israel hatte die UN-Friedenstruppe demnach am 30. September zum „Rückzug der Blauhelme von einigen ihrer Positionen“ aufgerufen, da die israelische Armee „begrenzte Bodeneinsätze im Libanon“ plane. Die Soldaten der Friedenstruppe blieben aber „auf all ihren Positionen und die UN-Flagge weht weiterhin“, hieß es in der Erklärung. Der iranische Außenminister Abbas Arakchi ist in der syrischen Hauptstadt Damaskus eingetroffen. Arakchi wolle dort unter anderem Gespräche über die Situation in der Region führen, teilt ein Sprecher des iranischen Außenministeriums mit. Tags zuvor war der Minister zu Gesprächen in Beirut. Ein südkoreanisches Militärtransportflugzeug evakuiert inmitten eskalierender Spannungen 97 südkoreanische Staatsbürger und Familienangehörige aus dem Libanon. Das teilt das Außenministerium des Landes mit. Ein KC-330-Flugzeug landete am Freitagmorgen in Beirut und startete am Nachmittag mit den Evakuierten, zu denen auch libanesische Familienangehörige gehören. Die Maschine soll am Samstag auf einem Militärflugplatz südlich der Hauptstadt Seoul landen, hieß es weiter. Laut der Nachrichtenagentur Yonhap sollen die im Libanon stationierten südkoreanischen Diplomaten jedoch im Land bleiben. Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich für einen israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen ausgesprochen. Als Präsident Joe Biden nach der Möglichkeit eines israelischen Angriffs auf die nuklearen Einrichtungen im Iran gefragt worden sei, „hätte die Antwort lauten müssen: Zuerst das Nukleare treffen, und sich später um den Rest kümmern“, sagte Trump bei einer Wahlkampfkundgebung im US-Bundesstaat North Carolina.
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