Mit der Lockerung der Geldpolitik macht das Gremium um Jerome Powell einen Schritt auf Donald Trump zu. Die neuen Wirtschaftsprognosen zeigen aber, wie gross die Uneinigkeit unter den Fed-Gouverneuren geworden ist.
Mit der Lockerung der Geldpolitik macht das Gremium um Jerome Powell einen Schritt auf Donald Trump zu. Die neuen Wirtschaftsprognosen zeigen aber, wie gross die Uneinigkeit unter den Fed-Gouverneuren geworden ist.Fed-Chef Jerome Powell fällt es zusehends schwer, die Gouverneure hinter seiner Position zu vereinen.
Und sie bewegt sich doch. Am Mittwoch hat die amerikanische Zentralbank (Fed) den Leitzins gesenkt, erstmals in diesem Jahr. Lange hat das Fed die Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump ignoriert, der sich viel niedrigere Zinsen wünscht. Nun hat das Fed, wie es mitteilt, aber befunden, dass wegen der Risiken am Arbeitsmarkt eine Lockerung der Geldpolitik angezeigt ist.
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Wie erwartet beschränkt sich die amerikanische Zentralbank auf eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte auf noch 4 bis 4,25 Prozent. Die Geldpolitik im Dollarraum bleibt damit leicht restriktiv – der neutrale Zinssatz läge gemäss Fachleuten derzeit wohl irgendwo zwischen 3 und 3,5 Prozent. Im Euro-Raum und in der Schweiz liegt das Zinsniveau deutlich niedriger.
Der Aktienmarkt reagiert erfreut auf die Lockerung: Der amerikanische Leitindex S&P 500 gewinnt an Boden.Der Haussegen im Fed hängt schief
Zum zweiten Mal in Folge konnten sich die zwölf stimmberechtigten Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses (FOMC) aber nicht auf eine einheitliche Position einigen: Stephen Miran, bis vor kurzem noch Trumps Wirtschaftsberater, votierte für einen grossen Senkungsschritt um 0,5 Prozentpunkte.
Die Gouverneure Christopher Waller und Michelle Bowman, die als mögliche Nachfolger von Jerome Powell gelten, stimmten diesmal gleich wie der Fed-Chef selbst. Dies, obwohl sie einen Anreiz hätten, sich mit Forderungen nach einer starken Lockerung im Weissen Haus beliebt zu machen.